In der Begegnung zwischen der Union Regau und dem Vöcklabrucker SC ging es für beide Mannschaften um wichtige Punkte. Während der Tabellenführer auf dem Weg Richtung Meistertitel in der 1. Klassse Süd einen "Dreier" ins Visier nahm, rutschte die Neudorfer-Elf nach einer 0:4-Schlappe im Nachtrag in Attnang sowie einem Remis zwischen der Lochner-Elf und Oberwang am Samstag in die Abstiegszone. Die Gäste traten couragiert auf, gingen in Führung und lagen bis zur Schlussviertelstunde voran, ehe der Favorit das Spiel drehte und am Ende mit 3:1 die Oberhand behielt. Sollten die Attergauer im Nachtrag gegen Roitham verlieren, könnte Regau am Dienstag den Meistertitel feiern. Für die Mannen von Coach Alexander Neudorfer hingegen geht es in der letzten Runde im Fernduell mit Oberwang um einen Plartz am rettenden Ufer.
Wie in den vergangenen Wochen fanden die Regauer auch am Samstag schwer ins Spiel. Die seit nunmehr fünf Runden sieglosen Gäste gingen hingegen couragiert ins Werk und traten im Seestadion nicht wie ein Abstiegskandidat auf. Nach einer Viertelstunde ging die Neudorfer-Elf in Führung, als nach einem Schuss von David Stettner der Ball abgelenkt wurde und Union-Keeper Dino Foric chancenlos war. Fortan versteckten sich die Vöcklabrucker nicht und spielten mutig nach vorne, wenngleich die Gäste nicht zwingend agierten. Bis zum Pausenpfiff von Schiedsrichter Ljubas warteten die heimischen Fans vereblich auf die Wende im Spiel, fehlten dem Regauer Offensivspiel die Ideen und der Nachdruck.
Nach dem Wiederbeginn verlief das Spiel zunächst ausgeglichen, ehe Regau-Spielertrainer Herbert Linimair mit Erdeniz Yilmaz und Andreas Kuzniarski frische Kräfte ins Spiel brachte. Obwohl zahlreiche Fans die Auswechslung von Ralf Fluch und Benjamin Troppmair nicht verstanden und ihren Unmut darüber lautstark kundtaten, sollten die Regauer Joker im weiteren Spielverlauf stechen. Als die Gäste immer mehr unter Druck gerieten sah der Vöcklabrucker Dan Ciudin die Ampelkarte. Die Hausherren machten nun mächtig Dampf und drängten auf den Ausgleich. Nachdem Christoph Spiessberger in aussichtsreicher Position zwei Kopfbälle neben das Tor gesetzt hatte, kippte das Spiel.
Zunächst schloss der eingewechselte Yilmaz eine schöne Kombination in Minute 77 erfolgreich ab. Vier Minuten später erreichte der Tabellenführer die Siegerstraße, als nach einem gelungenen Spielzug über Yilmaz und Linimair Manfred Winkler das 2:1 erzielte. In der Schlussphase ließen sich die Regauer die Butter nicht mehr vom Brot nehmen und holten in Minute 88 zum entscheidenden Schlug. Da der ansonsten starke Gästegoalie Marcel Hütter nach einem Rückpass den Ball mit der Hand aufgenommen hatte, entschied der Unparteiische auf indirekten Freistoß. Zehn Meter vor dem Tor spielte Winkler den Ball kurz ab und Anel Sarhatlic knallte das Leder zum 3:1-Sieg der Union Regau unter die Latte.
Franz Huemer, Sektionsleiter Union Regau:
"Es war im wahrsten Sinne des Wortes ein schweißtreibender Arbeitssieg. Wie in den vergangenen Spielen haben wir auch gegen Vöcklabruck die Anfangsphase verschlafen. Trotz großer Hitze hat die Mannschaft in der zweiten Halbzeit den Gegner mächtig unter Druck gesetzt und das Ruder noch herumgerissen. Aber wir sind um Haaresbreite an einem Punkteverlust vorbeigeschrammt. Auch wenn uns in Rüstorf eine schwierige Aufgabe erwartet, wollen wir am nächsten Samstag den Sack zumachen. Wir haben den Relegationsplatz zwar schon in der Tasche, wollen diesen Umweg wenn möglich aber nicht beschreiten, da wir im Vorjahr in der Relegation, gegen Gunskirchen, eine negative Erfahrung gemacht haben".