Holzleithens Strategie und ein untypischer "Aufstiegswunsch"

Nachdem der ATSV Holzleithen/Thomasroith im Herbst 2011 mit nur neun Punkten ganz weit hinten in der Tabelle zu finden war, entstand eine neue Vision im Kopf von Mario Mayr, dem „Mädchen für alles“ im Verein. „Sektionsleiter, Kantineur, Schiedsrichter, Seniorenspieler/-betreuer und wenn Not am Mann ist auch 1b-Spieler, man kann sagen, dass alle Fäden bei mir zusammenlaufen“, schmunzelt Mayr. Bisher ist die Strategie bestens aufgegangen und erreichte mit dem 3. Tabellenrang in diesem Herbst den vorläufigen Höhepunkt und soll schließlich im vorderen Mittelfeld der 1. Klasse enden.

Überraschung? – Nein, im Plan

Holzleithen/Thomasroith – für einige die Überraschung der Saison, nicht für die Verantwortlichen des Vereins. „Wir haben die Weichen schon im Frühjahr 2012 gestellt und mit dem Ungarn Andras Lutz jenen ruhenden Pol engagiert, der unserer jungen Mannschaft gefehlt hat. Im Sommer ist noch sein jungerLandsmann Mihaly Szücs zu uns gestoßen. Auch er hat der Mannschaft weitergeholfen.“ Szücs war mit sieben Treffern auf Anhieb auch Toptorjäger. Die beiden Legionäre sind absolute Vorbilder, voll integriert und immer im Training. „Die Voraussetzung für das Engagement war, dass sie bei uns wohnen und arbeiten und sich mit dem Verein identifizieren“, hält Mayr nichts von Fußballtouristen. Der umtriebige Sektionsleiter hat den beiden persönlich einen Job besorgt, was diese mit tollen Leistungen danken.

Aufstieg noch zu früh?

Die Zielsetzung sind heuer die Top 5, insgeheim wird auf die Top 3 gehofft, wo man sich schließlich nach Siegen in den Top-Spielen gegen Herbstmeister Haag/Hausruck und Niederthalheim zum Ende des Herbstdurchgangs auch wiedergefunden hat. Der Aufstieg ist nach den gezeigten Leistungen absolut realistisch, käme aber für den Sektionsleiter noch zu früh. „Wir spielten teilweise mit vier 17-jährigen im Mittelfeld, deshalb glaube ich aufgrund der Jugend unserer Mannschaft, dass uns ein Jahr 2. Klasse noch gut tun würde, um dann auch in der 1. Klasse eine gute Rolle spielen zu können. Nur so macht das für mich auch Sinn.“ Etwas untypisch deshalb Mayrs vorweihnachtlicher Wunsch an das Christkind: „2. Endrang – Relegation und dann noch ein Jahr in der 2. Klasse.“

Neuerwerbungen möglich

Holen will man einen Spieler allerdings nur, wenn er vor allem menschlich zur Mannschaft passt und dazu im finanziellen Rahmen bleibt. Mayr: „Unserer Spielraum ist gering.“ Konkret wurde bisher nur ein junger Stürmer ins Visier genommen, ansonsten wartet man ab. Die Mannschaft soll auf jeden Fall noch zwei bis drei Jahre so zusammenbleiben. Auch Andras Lutz bekräftigte trotz Interessenten aus der Bezirksliga dem Verein treu zu bleiben. Trainer Sascha Stöckl bittet seine Mannschaft am 25. Jänner wieder zum Training. Geplant ist neben sechs Testspielen, wie im Vorjahr auch, ein Trainingslager im ungarischen Pecs, was aber erst bei einem Lokalaugenschein entschieden wird, ansonsten wird ein Trainingswochenende in der Heimat eingeschoben.

Tobias Hörtenhuber

• Zurück
• Weiter