2. Klasse Mitte-West

SV Kematen/Innbach: Neue Impulse unter Trainer Schmidt trotz Niederlage gegen Meggenhofen

Der SV Erler Naturholzbau Kematen/Innbach musste sich am Wochenende in der 2. Klasse Mitte-West dem Aufstiegsaspiranten Meggenhofen mit 0:3 geschlagen geben. Nach dem überraschenden Einstands-Sieg mit Neo-Coach Stefan Schmidt in der Vorwoche gegen die Bad Wimsbach Juniors gelang es der Mannschaft diesmal nicht ganz, an die starke Leistung anzuschließen und wieder einem Top-Team ein Bein zu stellen.

„Meggenhofen war klar besser und hat verdient gewonnen“, so Schmidt. „Sie waren einfach reifer und konsequenter. Einige knappe Situationen sind zugunsten des Gegners ausgegangen, aber grundsätzlich war das Ergebnis in Ordnung. Wir haben gesehen, warum sie um den Aufstieg mitspielen.“ Mit 6 Punkten liegt Kematen weiterhin auf Rang 13 der Tabelle.

Neustart als „Projekt“

Schmidt übernahm Anfang Oktober das Traineramt von Interimscoach Mirza Jasarevic, der nun als sportlicher Leiter fungiert. „Mirza hat mich kontaktiert, weil er jemanden gesucht hat, der langfristig mitarbeitet. Wir sehen das Ganze als Projekt“, erklärt Schmidt. „Mir ging es nicht darum, von heute auf morgen Wunder zu erwarten. Wichtig war, Struktur in die Mannschaft zu bringen, die Trainingsbeteiligung zu erhöhen und wieder eine klare Linie hineinzubringen.“ Dieses Vorhaben zeigt bereits Wirkung: „Zu Beginn waren beim Training zwölf Spieler, mittlerweile sind es zwanzig. Das ist ein wichtiger Schritt. Die Jungs ziehen mit, und es ist spürbar, dass wieder Leben in die Mannschaft kommt.“

Junge Spieler im Fokus

Neben der sportlichen Stabilisierung legt Schmidt großen Wert auf die Einbindung junger Spieler: Wir haben einige Talente, die langsam an die Kampfmannschaft herangeführt werden sollen. Das ist wichtig, weil der Kader insgesamt eher erfahren ist. Die Jungen bringen frischen Wind und sollen mittelfristig Verantwortung übernehmen.“ Für Schmidt steht die Weiterentwicklung über kurzfristige Ergebnisse: „Mein Auftrag von Beginn an ist, dass ich zuerst eine Struktur schaffen und das Fundament legen soll. Wenn das passt, kommen die Punkte automatisch.“

Zielsetzung: Punkte gegen direkte Konkurrenten

In den kommenden Wochen warten auf Kematen Gegner aus dem unteren Tabellendrittel – eine entscheidende Phase im Kampf um den Anschluss. „Die nächsten vier Spiele sind alles direkte Konkurrenten – der Zehnte, der Achte, der Zwölfte und der Neunte“, sagt Schmidt. „Da wollen wir unbedingt punkten. Neun Punkte aus diesen Partien wären großartig, aber wir nehmen es Spiel für Spiel. Wichtig ist, dass wir als Mannschaft weiter zusammenwachsen.“ Trotz des schwierigen Starts zeigt sich der Coach zuversichtlich: „Als ich gekommen bin, war die Stimmung nicht besonders gut. Viele hatten den Glauben verloren, dass heuer noch etwas geht. Aber das Team hat Charakter – das sieht man in jedem Training. Wir wollen zeigen, dass es voran geht.“

Variable Kaderlage erschwert Aufbau

Der Neuaufbau gestaltet sich aufgrund personeller Engpässe herausfordernd. „Ich habe jede Woche einen anderen Kader“, erklärt Schmidt. „Manche Spieler sind verletzt, andere beruflich verhindert. Trotzdem ist die Trainingsbeteiligung erfreulich hoch – das zeigt, dass die Motivation stimmt.“ Auch wenn der Trainer viele seiner Spieler noch nicht gut kennt, spürt er die Aufbruchsstimmung: „Ich bin jetzt zwei Wochen da, es kommen immer noch laufend neue Gesichter, die sich zeigen wollen. Das ist positiv, denn Konkurrenz belebt den Wettbewerb.“

Am kommenden Wochenende trifft Kematen auswärts auf Kohlgrube/Wolfsegg, danach folgt das Heimspiel gegen die SPG Lambach/Edt. Für Schmidt sind das richtungsweisende Aufgaben: „Das sind Gegner auf Augenhöhe. Wenn wir konzentriert auftreten, aggressiv verteidigen und im Umschaltspiel mutiger werden, ist alles möglich. Das Ziel ist, in diesen Spielen eine Basis zu schaffen, um im Frühjahr mit breiter Brust weitermachen zu können.“

„Ich sehe hier viel Potenzial“, fasst Schmidt zusammen. „Die Mannschaft hat Charakter und Lust auf Veränderung. Wenn wir diesen Weg konsequent weitergehen, werden wir im Frühjahr ganz anders dastehen.“