Die Union Haid kommt in der 2. Klasse Mitte nach dem Abstieg aus der 1. Klasse weiterhin nicht in die Spur. Mit 14 Punkten auf Rang 11 blieb der Herbst deutlich hinter den Erwartungen zurück. Nach der Trennung von Trainer Mario Kvasina übernahm im Oktober Semir Sejdic, doch auch unter seiner Leitung gelang es nicht mehr, weitere Punkte zu sammeln. Der Verein steht damit vor einer herausfordernden Frühjahrssaison, in der weniger kurzfristige Resultate als vielmehr eine klare Neuausrichtung im Vordergrund stehen.
Neo-Trainer Sejdic spricht offen aus, dass man sich die Saison ganz anders vorgestellt hatte. „Der Verein hatte nach dem Abstieg ganz andere Ambitionen. Vor allem im Hinblick auf das 70-Jahr-Jubiläum war das klare Ziel, oben mitzuspielen und so schnell wie möglich wieder in die erste Klasse zu kommen“, erklärt der Coach. Auch strukturell sehe er den Verein langfristig höher angesiedelt. „Vom Umfeld, vom Ambiente und von den Funktionären her ist die Union Haid ein klarer Erste-Klasse-Verein.“ Umso ernüchternder sei die aktuelle Tabellenlage, die er vor allem auf eine verunglückte Kaderplanung zurückführt.
Nach Sejdic‘s Einschätzung wurden im Sommer eventuell einige unglückliche Entscheidungen getroffen. „Die Transferpolitik hatte nicht den gewünschten Effekt und die Breite des Kaders hat nicht gepasst.“ Es habe sich zudem gezeigt, wie schwierig ein direkter Wiederaufstieg ganz grundsätzlich ist. „Das Spiel in der 2. Klasse ist ein anderes, es wird mehr gekämpft. Wenn man das nicht annimmt, passiert genau das, was jetzt passiert ist.“
Mit Sejdic an der Seitenlinie verfolgt die Union Haid nun bewusst einen längerfristigen Ansatz. Die Philosophie ist klar: „Ich setze auf junge Spieler, auf Dynamik, Kraft und Schnelligkeit. Genau das brauchen wir.“ Die Rückrunde soll daher weniger unter Erfolgsdruck stehen, sondern als Entwicklungsphase genutzt werden. „So hart das klingt: Diese Rückrunde müssen wir hernehmen, um Dinge auszuprobieren. Taktiken, Aufstellungen, junge Spieler aus den eigenen Reihen – alles mit dem Ziel, eine stabile Basis für den Sommer zu schaffen.“
Auch am Transfermarkt will man nicht unüberlegt handeln. Gespräche laufen, doch der Trainer betont, dass es nur um nachhaltige Lösungen geht. „Wenn ein Spieler uns wirklich verbessert und auch über den Sommer hinaus bleibt, dann ist er willkommen. Aber wir holen niemanden nur, um in der Rückrunde zwei oder drei Siege mehr zu machen.“ Man sei sich bewusst, dass sich die Tabellenlage kurzfristig kaum entscheidend verändern wird. „Wenn man nicht unter die Top zwei kommen kann, macht es wenig Sinn, kurzfristig alles auf Ergebnis zu setzen. Es muss für die nächsten Jahre Sinn ergeben.“
Die Vorbereitung auf das Frühjahr wird umfangreich ausfallen. Ein Trainingslager kam kurzfristig nicht zustande, soll aber fix für die kommende Saison eingeplant werden. Der Trainingsstart ist für Mitte Jänner vorgesehen. Sejdic spricht von einer ungewöhnlich langen Vorbereitungsphase, die man intensiv nutzen will. „Wir werden viel draußen trainieren, an Kraft und Athletik arbeiten und viele Testspiele absolvieren. Es wird viel Fußball geben.“ Ziel sei es, die Mannschaft besser kennenzulernen und eine klare Struktur für die Zukunft zu entwickeln.