2. Klasse Mitte

Verhängnisvolle erste 14 Minuten besiegeln die Niederlage der Union Babenberg in Kirchberg/Thening

altaltIn einem richtungsweisenden Nachtragsspiel zur 15. Runde zwischen dem SC Kirchberg/Thening und der Union Babenberg Linz, galt für beide Teams die Devise: „Verlieren verboten!“, wollte man die Union Pucking im Rennen um den Relegationsplatz nicht vorzeitig aus den Augen verlieren. Etwas mehr unter Druck vor dieser Partie standen wohl die Linzer, welche, nachdem sie sich zuletzt doch überraschend der ASKÖ Zöhrdorf, sowie der Union Edelweiß 1b geschlagen geben musste, bei einer weiteren Niederlage ihre Chancen auf den Vizemeistertitel fast schon zur Gänze begraben hätten müssen.

Albtraumstart der Gäste

Diese Begegnung brauchte keinerlei Anlaufzeit, um Schwung aufzunehmen, ereignete sich doch bereits in der 2. Minute die vielleicht alles entscheidende Spielsituation. Babenbergs Schlussmann Lukas Jung versuchte, in dem er aus seinem Kasten herauseilte, eine hochkarätige Chance der Heim-Mannschaft noch im letzten Moment zu vereiteln. Der Torhüter der Linzer konnte zwar letztendlich auch Kirchberg/Thening-Stürmer Philipp Beisl auf seinem Weg zum vermeintlichen 1:0 stoppen, jedoch nur regelwidrig, wodurch sich Schiedsrichter Martin Jedinger gezwungen sah, ihn mit Rot wegen Torraubs vom Platz zu stellen. Babenbergs Trainer Wolfgang Hörmedinger musste daraufhin mit Patrick Hübsch einen Angreifer vom Feld holen, um für ihn Ersatztorwart Daniel Schauer ins Spiel bringen zu können. Dieser hatte keinerlei Schonfrist, sondern sah sich sofort mit einem Freistoss aus vielversprechender Position konfrontiert. Im Duell Schauer gegen Kirchberg/Thenings torgefährlichsten Spieler Alexander Mittermeir, zog der eben erst eingewechselte Keeper schließlich den Kürzeren. Nur zehn Minuten später sollte es für die nun dezimierten Gäste dann sogar noch schlimmer kommen, als der Unparteiische nach einem vermeintlichen Foulspiel im Strafraum der Babenberger auf Strafstoss entschied. Die Chance aus 11 Metern Entfernung den Vorsprung seines Teams weiter zu vergrößern, ließ sich Manfred Isak nicht entgehen. Nach nicht einmal einer Viertelstunde und einem aus Sicht der Linzer regelrechten Albtraumstartes war diese Partie somit zumindest schon einmal vorentschieden.

Doppeltorschütze Isak

Die Hausherrn machten in der Folge nicht den Fehler, sich auf ihrer auf den ersten Blick recht komfortablen Führung auszuruhen, sondern spielten konsequent weiter. Die Union Babenberg musste sich ihrerseits erst einmal von diesem Schock erholen. Die Hörmedinger-Elf tat sich schwer in Unterzahl in der Offensive noch Akzente zu setzen. In der 37. Minute hatte man dann aber dennoch die große Möglichkeit auf den Anschlusstreffer. Mario Gabauer jagte jedoch aus aussichtsreicher Position das Leder nicht ins, sondern über das gegnerische Tor. Zur Ende der ersten Halbzeit sah somit alles nach einem Heimsieg der Kirchberg/Theninger aus. Nach dem Seitenwechsel sollte sich an dieser Einschätzung nur wenig ändern. Der Gastgeber blieb weiterhin spielbestimmend und fand zudem auch im zweiten Abschnitt gleich eine Hand voll guter Möglichkeiten vor. So verhinderte in der 53. Minute nur eine starke Parade von Ersatztorhüter Schauer, den nächsten Treffer von Alexander Mittermeir. Nur wenige Augenblicke später konnte dann aber auch er, den dritten Gegentreffer in diesem Duell nicht mehr abwenden. Kirchberg/Thenings offensiver Mittelfeldspieler Manfred Isak krönte seine an diesem Tag sehr gute Leistung, mit einem wirklich sehenswerten Tor, seinen zweiten in dieser Begegnung.

Unnötiger Platzverweis

Nur kurze Zeit danach wäre es Isak beinahe erneut gelungen, das Runde im Eckigen zu versenken. Dieses Mal aber vergab Kirchberg/Thenings Nummer 7 alleine vor dem gegnerischen Torhüter. Auch in der Schlussphase dieser Partie fanden die Hausherrn durchaus noch die eine oder andere gute Gelegenheit vor, um ihren Sieg noch höher ausfallen zu lassen. Die Höretseder-Elf konnte jedoch, aufgrund mangelnder Effektivität im Abschluss, keine einzige mehr nützen. Kurz vor Schluss trübte schließlich noch Kirchberg/Thenings Philipp Beisl mit einer unbedachten Aktion etwas den Erfolg seines Teams. Der Stürmer holte sich innerhalb der letzten fünf Spielminuten gleich zweimal eine gelbe Karte vom Schiedsrichter ab, was gemäß der „Fussballmathematik“ nun einmal Rot zur Folge hat. Auf den Ausgang dieser Begegnung sollte diese Unüberlegtheit keinen Einfluss mehr haben.

Der SC Kirchberg/Thening kann somit auch sein fünftes Spiel im Frühjahr gewinnen. Die Babenberger kassieren ihrerseits hingegen die dritte Niederlage am Stück und müssen zudem am kommenden Sonntag beim Heimspiel gegen den SV Chemie Linz auf ihre etatmäßige Nummer eins verzichten.

 

Anton Höretseder (Trainer des SC Kirchberg/Thenings):

„Wir hatten uns für diese Partie drei Punkte ganz fest vorgenommen. Der gesamte Spielverlauf, vor allem zu Beginn, war für mein Team natürlich äußerst günstig. Wir haben aber und das hat mir sehr gut gefallen, trotz Führung und einem Mann mehr auf dem Platz konsequent und mit der richtigen Einstellung weitergespielt. Gegenüber unseren bisherigen Begegnungen im Frühjahr war dies wohl unsere bis dato beste Leistung, auch wenn wir meiner Meinung nach immer noch nicht bei 100% angekommen sind. Vor allem beim Abschluss haben wir heute die eine oder andere Schwäche gezeigt. In der Rückrunde schießen wir im Vergleich zur Herbstsaison überhaupt weniger Tore, dafür kassieren wir aber auch viel weniger. Immerhin konnten wir unsere letzten drei Partien allesamt zu null gewinnen. Zusammenfassend würde ich sagen, dass unser Auftreten noch nicht perfekt, aber doch sehr zufriedenstellend war. Am Sonntag wartet nun das nächste Entscheidungsspiel gegen den ESV Westbahn Linz auf uns.“

 

 

von Michael Obrecht