2. Klasse Mitte

Nach der ersten Minute noch in Führung, nach 90 mit 1:7 in Rückstand gelegen – Dionysen feiert Kantersieg über Edelweiß 1b

altaltDie ASKÖ Dionysen/Traun machte sich vor dem Start ins Frühjahr zumindest noch kleine Hoffnungen auf Platz zwei in der Tabellenendabrechnung. Nach zwei Niederlagen gegen direkte Konkurrenten rückte für die Trauner der Relegationsplatz jedoch beinahe schon in unerreichbare Ferne. Ohne den Druck jedes Spiel gewinnen zu müssen, um den Kontakt zur Spitze nicht zu verlieren, ging der Hodzic-Elf zuletzt aber wieder vieles leichter von der Hand. So fegte man in den vergangenen beiden Runden zunächst den SV Chemie Linz mit 8:1 vom Platz, ehe man das Trauner Derby gegen den ATSV St. Martin für sich entscheiden konnte. Im Nachtragsspiel zur 15. Runde traf man nun auf ein extrem ersatzgeschwächtes 1b-Team der Union Edelweiß.

Einstand nach Maß

Gerade einmal 13 Namen schienen auf Seiten der Reserve des Radio OÖ-Ligisten für diese Begegnungen am Spielerbogen auf. Grund dafür war das zeitgleich angesetzte Spiel der Kampfmannschaft der Linzer gegen den SV Neuhofen-I./Ried Amateure. Trainer Otto Heigl musste sein Team somit gezwungenermaßen gegenüber der letzten Partie, in welcher man noch die Union Babenberg besiegen konnte, nicht unerheblich umbauen. Die neuformierte, wie immer äußerst junge Truppe der Union Edelweiß 1b erwischte trotzdem einen Einstand nach Maß in dieser Begegnung. So dauerte es nicht einmal 60 Sekunden, ehe Lydo Djamba die zu Beginn noch vorhandene Schläfrigkeit in der Dionysener Hintermannschaft zum 1:0 auszunutzen vermochte.

Dionysen wachgerüttelt

Wer jetzt aber dachte, dieses so unglaublich schnelle Tor würde einerseits die Hausherrn beflügeln, andererseits die Trauner aus der Bahn werfen, der wurde nur weitere fünf Minuten später eines Besseren belehrt. Daniel Novakovic gelang nämlich, nach einer schönen Aktion, postwendend der Ausgleich für die ASKÖ. Die Gäste und allen voran Novakovic im Sturm schienen nun durch diese turbulente Anfangsphase so richtig wachgerüttelt worden zu sein. In Minute 14 war es erneut der in dieser Saison torgefährlichste Akteur der Trauner, der seine Beine entscheidend im Spiel hatte. Nach einem Vergehen an Novakovic im Strafraum der Heimischen, entschied Schiedsrichter Gottfried Breiteneder auf Strafstoss, welchen Dionysen-Kapitän Andreas Sackl letztlich verwertete. Eine Viertelstunde später erhöhte schließlich der an diesem Tag stark aufspielende Aleksandar Rajcevic bereits auf 1:3. Noch vor dem Pausenpfiff gelang Stefan Gressenbauer mit seinem Tor, die wohl endgültige Entscheidung im Spiel.

Zu zehnt und ohne Torwart

Die 1b-Mannschaft musste im ersten Abschnitt, trotz ihrer frühen Führung, letztendlich gegen einen weitaus routinierteren Gegner einiges an Lehrgeld bezahlen. In den zweiten 45 Minuten sollte sich dies auch nicht ändern. Profitieren konnte davon zunächst wieder Dionysens offensiver Mittelfeldspieler Aleksandar Rajcevic, der kurz nach dem Seitenwechsel seinen zweiten Treffer in diese Partie erzielte. In der 66. Minute erschwerte eine unbedachte Aktion von Edelweiß 1b-Keeper Robert Bogic, den ohnehin hoffnungslos zurückliegenden Heimischen das Leben noch mehr. Der Schlussmann wurde wegen Torraubes ausgeschlossen, was insofern für die Linzer auch gleich doppelt bitter war, da man in diese Begegnung ohne Ersatztorhüter gegangen war. Die letzten rund 25 Minuten musste der Gastgeber demnach nicht nur zu zehnt, sondern ohne auch einen gelernten Goalie in Angriff nehmen. Den in dieser Situation verhängten Freistoss verwandelte übrigens der zur Halbzeit eingewechselte Dragisa Nedic. Der Serbe war es auch, der schließlich zwei Minuten vor dem Abpfiff, den Endstand von 1:7 fixierte.

 

Nermin Hodzic (Trainer der ASKÖ Dionysen/Traun):

„Wir haben den Start leider komplett verschlafen. Das rasche Gegentor hat uns dann aber auch so richtig wachgerüttelt. Über weite Strecken in dieser Partie hat meine Mannschaft eine wirklich unglaubliche Leistung vollbracht. Spätestens nach dem 3:1 bzw. 4:1 war diese Begegnung zu unseren Gunsten endgültig entschieden. Danach haben sich die vielen jungen Spieler der Union Edelweiß 1b doch etwas aufgegeben. Mit unserer Routine hatten wir daraufhin keine Probleme mehr diese wichtigen drei Punkte nach Hause zu spielen.“

 

 

von Michael Obrecht