In der 20. Runde der 2. Klasse Mitte presented by HDI empfing die Union Mühlbach das 1b-Team der Union Edelweiß. Für beide Mannschaften war dies das dritte Spiel innerhalb von nur sechs Tagen, woraufhin sich die Frage stellte, wer diese „Englische Woche“ besser verkraften würde. Am Ende waren es die Mühlbacher, die über den längeren Atem verfügten und sich mit 3:1 durchsetzen konnten. Die Gäste aus Linz, die bereits ab der 18. Minute in Unterzahl spielen mussten, haderten hingegen in dieser Partie immer wieder mit den Entscheidungen des Schiedsrichters, was ihnen gegen Ende der Begegnung zwei weitere Ausschlüsse einbrachte.
Die Union Mühlbach kämpft schon beinahe das ganze Frühjahr über mit zum Teil argen Personalsorgen. Aufgrund von Verletzungen und Sperren musste man bereits einige Spieler, wie zum Beispiel Sedin Hibic, die ihre Karriere in der Mühlbacher Kampfmannschaft eigentlich schon beendet hatten wieder reaktivieren. Die noch restlichen freien Plätze füllte man in dieser Partie schließlich mit Akteuren aus dem eigenen Nachwuchs auf. Recht viel besser sah auch die Lage bei der Union Edelweiß 1b nicht aus. So standen Gäste-Trainer Otto Heigl in diesem Spiel gerade einmal zwei Wechselspieler zur Verfügung.
Die gezwungenermaßen neuformierte Mannschaft der Union Mühlbach kam trotz der zahlreichen Umstellungen eigentlich ganz gut in die Begegnung. Die Hausherrn bauten ihre Taktik auf Konter auf und versuchten in der Defensive gut zu stehen. In der 18. Minute erhöhten sich dann die Chancen für die Heimelf schlagartig, als Bekim Qufay von Schiedsrichter Mario Schwarz ausgeschlossen wurde. Der Edelweiß Verteidiger stoppte, nachdem er zuvor den Ball selber vertändelt hatte, den durchbrechenden Maximilian Grund regelwidrig, weshalb er wegen Torraubes vom Unparteiischen mit Rot bedacht wurde. Lange brauchten die Mühlbacher nicht, um ihre nummerische Überlegenheit auszunützen. In Minute 24 drang Patrick Leonhardsberger über rechts kommend in den Strafraum der Gäste ein, wo er schließlich zu Fall gebracht wurde. Referee Schwarz entschied daraufhin auf Elfmeter, welchen Michael Mayrhauser souverän verwandelte. Die Führung der Hausherrn sollte jedoch gerade einmal acht Minuten halten. Egzon Querimi bestrafte ein missglücktes Abspiel der Mühlbacher Hintermannschaft mit dem Ausgleich. Noch vor dem Pausenpfiff konnten die Schützlinge von Mario Sipura dann aber nochmals vorlegen. Zweimal war es David Umbauer, der sich als Torschütze feiern lassen durfte. Dem linken Mittelfeldspieler im Dienste der Union Mühlbach waren übrigens erst am vergangenen Mittwoch im Duell mit dem ATSV St. Martin/Traun ebenfalls zwei Treffer geglückt.
Nach dem Seitenwechsel wollte nicht wirklich ein Spielfluss aufkommen. Man hatte zwar schon das Gefühl, dass die technisch vielleicht etwas versierteren Linzer sich für den zweiten Durchgang noch etwas vorgenommen hatten, die Gäste haderten aber vielleicht zu oft mit der einen oder anderen Schiedsrichterentscheidung und brachten sich somit selbst etwas aus dem Konzept. Die Mühlbacher ihrerseits konnte im zweiten Abschnitt ihre Überzahl nicht mehr entscheidend ausspielen. Michael Mayrhauser setzte zum Beispiel seinen zweiten Strafstoss in dieser Partie neben das Tor. In den Schlussminuten flogen dann noch mit Sercan Ulusoy und Liridon Osmani zwei weitere Edelweiß Spieler mit Gelb-Rot vom Platz. Beide hatten, nach Ansicht des Unparteiischen, ihre Unzufriedenheit über dessen Arbeit in einer unkorrekten Weise Ausdruck verliehen. Mit insgesamt drei Mann weniger war eine Wende für die Reserve des Radio OÖ-Ligisten unmöglich. Die Mühlbacher durften somit den zweiten Heimsieg innerhalb von nur drei Tagen feiern und das obwohl die eigene Erwartungshaltung vor dieser Partie nicht allzu hoch war.
„Im Vergleich zur letzten Begegnung musste ich wieder vier Veränderungen vornehmen. Wir Pfeifen derzeit wirklich schon aus dem allerletzten Loch, umso bemerkenswerter ist es, dass wir zuletzt dennoch eigentlich gut gepunktet haben. Die kommenden Runden werden für uns aber ganz schwierig. Wir wollen uns natürlich aber bemühen, diese Saison so ordentlich wie möglich zu Ende zu spielen. Etwas mühsam ist die gesamte Situation vor allem aus sportlicher Sicht aber schon. Man tut wahrscheinlich auch den ganzen jungen Spielern keinen Gefallen damit, wenn man sie zu früh in die Kampfmannschaft hinauf befördert.“
von Michael Obrecht