Der SC Kirchberg/Thening hatte bis zu dieser Runde im Frühjahr alle seine Spiele gewonnen. Gegen eine stark spielende ASKÖ Neue Heimat Linz konnte die Höretseder-Elf diese Serie nicht mehr weiter aufrechterhalten. Zwar blieben die Kirchberg/Theninger auch in ihrem siebten Spiel nach der Winterpause ungeschlagen, durch das 1:1-Unentschieden gegen die Linzer verlor man jedoch zwei wichtige Punkte im Fernduell mit der Union Raiba Pucking. Der Rückstand auf den angestrebten Platz zwei beträgt nun für den SC bereits fünf Punkte, wodurch man in den nächsten Wochen schon auf einen Ausrutscher der Puckinger hoffen muss, will man diese bis zum Saisonfinale noch abfangen.
Von Anfang an entwickelte sich eine recht ausgeglichene Partie, in welcher die ASKÖ Neue Heimat den um sechs Ränge in der Tabelle besser platzierten Hausherrn alles abverlangte. Die Gäste traten recht mutig auf und versuchten immer wieder das Heft in die Hand zu nehmen. Gegen Mitte der ersten Hälfte hatten die Schützlinge von Trainer Alfred Pöcksteiner jedoch dann Glück nicht in Rückstand zu geraten, als Kirchberg/Thenings Alexander Mittermeir gleich zweimal gefährlich vor ihrem Tor auftauchte. Eine tolle Möglichkeit um in Führung zu gehen, fanden in dieser Phase der Begegnung aber auch die Linzer vor, die bei einem Lattenkopfball Pech hatten. Bis zur 45. Minute wog das Spiel hin und her, wobei die Gäste vielleicht ein kleines Plus in puncto Spielanteile für sich verbuchen konnten. In der Nachspielzeit der ersten Hälfte forcierte der SC Kirchberg/Thening dann nochmals einen Konter. Die ansonsten recht sicher stehende Hintermannschaft der ASKÖ Neue Heimat machte beim Versuch diesen Angriff zu stoppen nicht gerade die beste Figur. Anstelle den Ball weit aus den eigenen 16er zu befördern, misslang ein möglicher Klärungsversuch völlig, wodurch schließlich Philipp Oberlaber an den Ball kam und dieser sollte sich diese Möglichkeit nicht entgehen lassen.
Die Pöcksteiner-Elf zeigte sich von diesem Gegentreffer so kurz vor dem Pausenpfiff nicht geschockt. Nach Wiederbeginn war man sichtlich bemüht den Rückstand zu egalisieren, was schließlich Manuel Kienbacher relativ früh im zweiten Abschnitt auch gelingen sollte. Der Angreifer konnte sich im gegnerischen Strafraum den Ball mit der Brust annehmen und Kirchberg/Thening-Keeper Patrick Füreder, der genauso wie sein Gegenüber Kevin Schögl eine starke Partie spielte, bezwingen. Nach dem Ausgleich war der Ausgang dieser Begegnung wieder vollkommen offen. Es entwickelte sich ein kampfbetontes, aber nicht unfaires Duell, in welchem Schiedsrichter Edin Kustura sich gezwungen sah, nicht weniger als siebenmal Gelb zu zücken.
Der Tabellendritte aus Kirchberg/Thening versuchte immer wieder, auch mit langen Bällen, seine gefährlichste Waffe im Spiel Alexander Mittermeir entscheidend in Szene zu setzen. Die Neue Heimat-Abwehr konnte sich darauf aber ganz gut einstellen und ließ so nur wenig hochkarätige Chancen zu. Die Linzer versuchten ihrerseits mit spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. In der Schlussphase hatten beide Teams dann nochmals Glück nicht das alles entscheidende Gegentor zu kassieren. Zunächst scheiterten die Gäste, wie schon im ersten Abschnitt, bei einem Kienbacher-Schuss aus großer Distanz erneut an der Torumrahmung. In den letzten 10 Minuten war es dann die Mannschaft aus Kirchberg/Thening, die nochmals zulegen konnte und ordentlich Druck ausübte. Die ASKÖ Neue Heimat überstand diese heiße Schlussphase unbeschadet, wodurch sich beide Teams letztlich mit einem 1:1 Unentschieden trennten.
„Ich glaube unterm Strich waren wir in dieser Begegnung die Mannschaft, die mehr für das Spiel getan hat. In gewissen Phasen in dieser Partie waren wir tonangebend und konnten das Geschehen auf dem Platz auch bestimmen. Bei den beiden Lattentreffern hatten wir dann auch noch Pech. Der eine Punkt ist somit sicherlich verdient, meines Erachtens wären aber auch noch zwei weitere Zähler absolut möglich gewesen. Ich denke, sieht man von den letzten 10 Minuten einmal ab, dass wir dem Sieg näher waren als Kirchberg/Thening. Für mich war das die beste Leistung von uns im Frühjahr, denn gegen die Höretseder-Elf muss man erst einmal einen Punkt machen, vor allem wenn man auswärts auf diesen kleinen Platz gegen sie antreten muss.“
von Michael Obrecht