Geographisch betrachtet liegen die beiden Ortschaften Mühlbach und Kirchberg-Thening nur einen Steinwurf von einander entfernt. Dieses nachbarschaftliche Verhältnis pflegte man bis dato auch in der 2. Klasse Mitte presented by HDI, trennte die beiden Vereine, nach 21 absolvierten Runden, in der Tabelle doch lediglich ein einziger Punkt. Im direkten Aufeinandertreffen an diesem Freitag sollte es letztlich ähnlich knapp zu gehen. In einem bis in die Nachspielzeit spannenden Spiel konnte sich schließlich die ASKÖ SC Kirchberg-Thening, dank eines Tores von Philipp Oberlaber, gegen die Union Mühlbach durchsetzen. Die Höretseder-Elf blieb somit im Frühjahr weiterhin ungeschlagen und wahrte durch diesen Sieg zudem ihre Chance auf Platz zwei.
In der Anfangsphase dieser Begegnung fand, bis auf ein gegenseitiges Abtasten, nur äußerst wenig statt. Keines der beiden Teams war gewillt, gleich zu Beginn ein zu hohes Risiko einzugehen. Die Hausherrn aus Mühlbach versuchten immer wieder kontrolliert aus der eigenen Abwehr herauszuspielen. Der SC Kirchberg-Thening stellte sich darauf jedoch relativ schnell ein und schaffte es in der Folge, einen geordneten Spielaufbau des Gastgebers größtenteils, durch frühes, aggressives Attackieren, bereits im Keim zu ersticken. Die erste gute Möglichkeit im Spiel fanden dennoch die Mühlbacher vor. Bei einem gut angetragenen Freistoss war Patrick Füreder im Kasten der Heimischen jedoch auf seinem Posten. Nur kurze Zeit später bekamen die 170 Zuschauer, die sich dieses Nachbarschaftsduell nicht entgehen lassen wollten, dann aber doch den ersten Treffer zu sehen. Einen großen Anteil am Torerfolg in der 26. Minute hatte das bereits angesprochene konsequente Forchecking der Gäste, wodurch die Kirchberg-Theninger im Mittelfeld das Spielgerät wieder einmal erobern konnten. Schließlich gelangte der Ball mittels einer schönen Kombination über mehrere Stationen zu Philipp Oberlaber, welcher in den gegnerischen 16er eindringen konnte, von wo aus er das Leder ins lange Eck schlenzte.
Der Heim-Mannschaft wäre es beinahe gelungen postwendend die richtige Antwort auf diesen Rückschlag zu geben. Die Mühlbacher hatten jedoch Pech, dass ein Weitschuss aus über 20 Metern nur an der Latte landete. Bis zum Pausenpfiff sollte sich am Zwischenstand von 0:1 nichts mehr ändern. Nach Wiederbeginn wogte die Partie ständig hin und her. Die Mühlbacher waren sichtlich bemüht den Ausgleich zu erzielen, wirklich zwingende Torchancen konnten sie vorerst aber nicht kreieren. Am nächsten kamen die Sipura-Schützlinge dem 1:1 noch via einen Freistoss, welcher nur knapp am anvisierten Ziel vorbeistrich, bereits in der Schlussphase dieser Begegnung. Die Kirchberg-Theninger hätten schon davor, aber auch danach die Möglichkeit gehabt, endgültig den Sack zuzumachen. Die Gäste ließen ihrerseits jedoch einige gute Chancen ungenützt, so brachte zum Beispiel Philipp Beisl den Ball aus kürzester Distanz nicht im Tor unter. Die Partie blieb dadurch bis in die Nachspielzeit spannend, auch wenn sich am Sieg der ASKÖ SC Kirchberg-Thening schlussendlich nichts mehr ändern sollte.
„Man hat zu Beginn schon gemerkt, dass für beide Vereine in dieser Begegnung doch so einiges auf dem Spiel steht. So hätte ein Unentschieden wohl keinem etwas gebracht, bei einer Niederlage hätte man die Chance auf Platz zwei endgültig begraben können. Das entscheidende Mittel, welches uns letztlich den Sieg in diesem Nachbarschaftsduell gebracht hat, war sicherlich unser frühes, aggressives Attackieren, wodurch wir Mühlbach immer wieder zu Fehlern zwingen konnten. Die Hausherrn, das muss man ihnen wirklich zugutehalten, haben die gesamten 90 Minuten über probiert Fussball zu spielen und waren nicht nur, wie unsere letzten Gegner, aufs Zerstören aus. Ich denke, dass der Sieg unterm Strich durchwegs verdient war, auch weil wir zum Schluss noch die eine oder andere gute Möglichkeit auf das 2:0 hatten, während Mühlbach in der zweiten Halbzeit kaum einmal zwingend war. Für viele ist Pucking eigentlich schon als Zweiter durch. Solange wir aber rechnerisch noch die Chance auf den Vizemeistertitel haben, werden wir alles probieren.“
von Michael Obrecht