Mit dem FC Stahl Linz und dem ESV Westbahn Linz haben sich zwei Klubs, die sich auf eine traditionsreiche Vergangenheit berufen, auf eine gemeinsame Zukunft verständigt. Die Voestler feierten vor zwei Jahren ihr Comeback im Unterhausfußball. Nun kooperiert man mit den Eisenbahnern, die nach einigen Abstiegen ebenfalls zu einem Neuanfang in der 2. Klasse Mitte gezwungen waren. Vereint soll es nun wieder nach oben gehen. Gespielt wird auf der Westbahn-Anlage am Seidelbastweg. Auf Funktionärsebene werden die Aufgaben geteilt. Das Gros der Mannschaft stammt vom FC Stahl. Wir sprachen mit Obmann Manfred Wolfsegger über die gemeinsamen Pläne, die abgelaufene Transferzeit und die anstehende Saison.
So manchem Voestler mag es beim Wort Fusion die Haare aufstellen, nächstes Jahr steht eine an. In der kommenden Saison noch als Spielgemeinschaft am Werke, werden die beiden Klubs danach zu einem verschmelzen. "Westbahn ist an uns herangetreten, ob wir Interesse hätten, gemeinsame Sache zu machen. Ich denke, das macht für beide Seiten Sinn", erklärt Manfred Wolfsegger. Für den FC Stahl löst sich damit das Problem der Heimatlosigkeit, bringt der ESV doch die schmucke Infrastruktur in die Ehe ein. Sportlich schien zuletzt der FC Oberhand gewonnen zu haben. Als Rückrundenerster ist die Euphorie groß. Hier können die Westbahner profitieren. "Der FC Stahl wollte ohnehin nach oben. Alle Spieler sind geblieben. Mit den fünf Westbahn-Spielern und ein paar Transfers möchten wir jedenfalls in den Top-3 landen und um den Aufstieg mitspielen", setzen der Fünfte und Achte des Vorjahres zum Sprung nach vorne an.
Der Kader ist wenig überraschend angewachsen. Während mit Asmir Ljutic (SC Hörsching), Ajdin Veladzic (ATSV St. Martin/T.) und Jason Cherejy (ASKÖ Mauthausen) drei Kicker nicht mehr dabei sind, stoßen zum Stahl-Kader neben den fünf Westbahn-Spielern Patrick Schmied, Danijel Maric, Admir Pecikoza, Florian Danninger und Marco Lambauer auch noch fünf echte Neuzugänge. Agron Maliqi (Kosovo), Edi Petrovic (ASKÖ Neue Heimat Linz), Marek Facuna (Slowakei), Emanuel Prskalo (ASKÖ Dionysen/T.) und Daniel Knezevic (zuletzt ASKÖ Oedt) verstärken das Projekt. Dass man Qualität zulegen konnte, ist sich Manfred Wolfsegger sicher. Neben den externen Verstärkungen begeistern ihn auch die Westbahn-Kicker: "Sie sind alle noch jung, zeigen aber großen Einsatz und hauen sich voll hinein."
Große Erwartungen hegt er vor allem in drei Neue. Die Defensive verstärkt Daniel Knezevic, der in der Verteidigung und im Mittelfeld zum Einsatz kommen kann. "Er hat gute Voraussetzungen. Das sieht man in den Testspielen. Trotz Pause ist er sehr fit. Was man einmal gelernt hat, verlernt man nicht", sieht der SPG-Obmann viel Potenzial im Ex-Oedter. Ähnliches gilt für Mittelfeldspieler Emanuel Prskalo: "Er hat noch konditionellen Aufholbedarf, ist aber ein Riesentalent, eine große Zukunftshoffnung." Für die Offensive ist hingegen Marek Facuna vorgesehen. "Marek hat in der dritten slowakischen Liga gespielt, wohnt nun in Linz. Er ist eine Riesenverstärkung", sagt Manfred Wolfsegger, der weiter ausführt: "Mit ihm stehen nun fünf Slowaken im Kader. Da nur zwei eingesetzt werden können, wird rotiert, je nach Gegner und Taktik."
In der bisherigen Vorbereitung ließ das neue Team bereits einige Male aufhorchen. Die Reserverteams des TSV St. Georgen an der Gusen (11:0) und ASK St. Valentin (7:1) wurden regelrecht vom Platz gefegt. Auch ASKÖ Donau Linz 1b (3:2) wurde geschlagen. Einzig dem ASKÖ Luftenberg (1:2) unterlag man. "Die Tests darf man nicht überbewerten, da bei allen Teams immer viele Spieler fehlen", bleibt Manfred Wolfsegger am Boden. Wichtig ist ihm, dass man mit den Trainings sehr zufrieden sein kann. In die Zukunft schaut man dementsprechend zuversichtlich. Als größten Widersacher im Titelrennen macht der SPG-Obmann die 1b des ASKÖ Oedt aus. "Sie sind Favorit Nr. 1 und unser größter Konkurrent. Gegen sie sind wir voll motiviert und werden alles geben." Während er auch die Teams aus Urfahr und Mühlbach auf der Rechnung hat, betont er, dass Sträuße einzig am Spielfeld ausgefochten werden: "90 Minuten gibt es vollen Kampf, danach wird jedem die Hand gereicht. Wir haben mit allen Klubs ein sehr gutes Verhältnis."
Geschrieben von Lukas Kollnberger
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