In der 2. Klasse Mitte entwickelte sich am Sonntag ein spektakuläres Duell zwischen Murat Aplak, Trainer von Union BMR Buchkirchen, und den Gunskirchner Juniors. Nach 94 intensiven Minuten stand ein 5:5 – ein Resultat, das die Achterbahnfahrt dieses Spiels perfekt einfing. Buchkirchen, aktuell Tabellendritter, führte schon mit 3:0, ehe die Gäste eine furiose Aufholjagd starteten. Murat Aplak zeigte sich beeindruckt von der Moral der Juniors und zugleich selbstkritisch mit der eigenen Defensivarbeit. Zehn Tore, dramatische Wendungen und ein Treffer in der Nachspielzeit von Andrej Nedinic: Dieses Spiel bleibt in Erinnerung.
Die Hausherren legten los wie die Feuerwehr: Bereits in der 10. Minute brachte Fabio Huemer Buchkirchen mit 1:0 in Front. In der 37. Minute erhöhte Liridon Osmani auf 2:0 – eine zur Pause hochverdiente Führung. Nach dem Seitenwechsel schien alles nach Plan zu laufen, als erneut Fabio Huemer in der 56. Minute das 3:0 markierte. „Wir waren dann eigentlich 3:0 vorne und haben den Gegner ein bisschen unterschätzt, einfach zu wenig investiert“, blickte Murat Aplak zurück. Statt den Sack zuzumachen, ließ Buchkirchen jedoch nach – mit Folgen.
Die Gäste gaben sich nicht auf. In der 63. Minute verkürzte Sebastian Lehner auf 3:1, nur zwei Minuten später stellte Petar Kepic auf 3:2. Der Ausgleich folgte in der 73. Minute erneut durch Sebastian Lehner, kurz darauf drehte Petar Kepic die Partie zum 4:3 für die Juniors. „Die junge Truppe der Gunskirchner Juniors hat einfach mehr investiert, sie haben nie aufgegeben und sich das Unentschieden verdient“, lobte Murat Aplak. Doch das Torfestival war noch nicht vorbei: Fabio Huemer glich in der 77. Minute zum 4:4 aus, ehe Patrick Hüttmayr in der 85. Minute das 5:4 für Buchkirchen erzielte. Die Entscheidung? Noch nicht.
In der 90. Minute schlugen die Juniors erneut zu: Andrej Nedinic traf zum 5:5 und besiegelte das Remis. „Von 3:0 bis 4:3 hinten, dann wieder 5:4 vorne und am Ende noch das 5:5 – das war für mich schwer in Worte zu fassen“, so Murat Aplak. Besonders die Defensivarbeit seiner Mannschaft nahm der Coach ins Visier: „Die Gegentore waren einfach zu billig, das darf nie passieren. Die Defensive beginnt schon beim Stürmer – wenn vorne weniger investiert wird, leidet das ganze Team.“ Für die Winterpause kündigte er an: „Wir müssen die Defensive stabilisieren, da werden wir im Winter sicher etwas tun.“
Auch der Unparteiische erhielt Lob: „Der Schiedsrichter hatte das Spiel super im Griff, alle Entscheidungen waren richtig. Es war ein temporeiches Spiel mit zehn Toren, aber alles lief fair ab.“ Personell konnte Buchkirchen nicht aus dem Vollen schöpfen, einige Stammkräfte fehlten. Dennoch betonte Murat Aplak: „Jeder hat in den bisherigen Partien alles gegeben, ich kann niemandem einen Vorwurf machen.“ Nun steht Regeneration im Vordergrund, ehe im Frühjahr wieder voll angegriffen werden soll: „Jetzt kommt die Pause, dann werden wir uns im Jänner wieder sammeln und alles tun, um im März mit drei Punkten zu starten.“ Das 5:5 bleibt als Fußballkrimi mit offenem Visier und vielen Lehren für beide Teams in Erinnerung.