Spielberichte

ASKÖ Neue Heimat feiert im Kellerderby gegen Chemie Linz ihren höchsten Saisonsieg

ASKÖ Neue Heimat Linz
SV Chemie Linz

Sowohl die ASKÖ Neue Heimat Linz, als auch der SV Chemie Linz hatten zuletzt in der 2. Klasse Mitte presented by HDI nur wenig Grund zur Freude, waren die beiden Tabellennachzügler im Frühjahr doch bis zu diesem Spieltag punktelos geblieben. Im direkten Duell sollte letztlich zumindest einer Mannschaft, nach den etlichen Enttäuschungen der letzten Wochen, der erhoffte Befreiungsschlag gelingen. Die ASKÖ Neue Heimat ballerte sich gegen das Ligaschlusslicht den von so mancher knappen Niederlage angestauten Frust mit einem 5:1-Kantersieg regelrecht von der Seele. Die Tonezzer-Elf erzielte somit erstmals in der laufenden Meisterschaft mehr als zwei Tore in einem Spiel.

 

Führung per einstudierter Eckballvariante

Trotz zuletzt neun sieglosen Partien in Folge ging die ASKÖ Neue Heimat vor heimischem Publikum von Beginn an äußerst couragiert zu Werke. Den Gastgebern gelang es vom Anpfiff weg viel Druck auszuüben. Ein früher Treffer, der auch für das angeschlagene Selbstvertrauen wichtig gewesen wäre, glückte den Mannen von Trainer Thomas Tonezzer jedoch nicht, auch weil man neben der eigenen schwachen Chancenauswertung, immer wieder im jungen Schlussmann des SV Chemie, Lukas Berger, seinen Meister fand. So machte das Nachwuchstalent im Kasten des Tabellenletzten etwa alleine in der ersten Viertelstunde zwei große Gelegenheiten der ASKÖ Neue Heimat zunichte. In der 28. Minute konnte dann aber auch Lukas Berger den Rückstand nicht mehr verhindern. Nach einem Eckball von der linken Seite lief Kevin Poglits durch zur ersten Stange, um von dort schließlich den Ball ins Tor zu verlängern. Laut Neue Heimat-Coach Tonezzer war dieser Treffer alles andere als Zufall: „Das 1:0 hat mich wirklich besonders gefreut, zumal es eine einstudierte Variante war, die in diesem Fall aufging. Wir hätten jedoch bereits zuvor eigentlich längst in Führung gehen müssen, so brauchten wir nicht weniger als 14 Chancen um endlich einmal zu treffen und das obwohl wir uns nach der unglücklichen Niederlage in der Vorwoche gegen den ESV Westbahn eigentlich vorgenommen hatten, dieses Mal im Abschluss wesentlich effizienter zu agieren.“ Die vom Trainer bemängelte nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem gegnerischen Tor zeigte unmittelbar vor der Pause dann aber Haris Javor, der in der 41. Minute zunächst nach einem Gestocher im Strafraum der Gäste auf 2:0 stellte, ehe er nur drei Minuten später eine Vorlage von Christoph Lehner erneut souverän verwertete. Mit diesem Doppelschlag so kurz vor der Pause war zweifellos die Vorentscheidung in diesem Kellerderby gefallen.

Erfolgreiches Kampfmannschaftsdebüt

Der SV Chemie war zwar nach dem Seitenwechsel sichtlich bemüht nochmals irgendwie in die Partie zurückzufinden, die Heimelf, die im zweiten Abschnitt nicht mehr so schwungvoll agierte, wie in den ersten 45 Minuten, konnte jedoch ihren beruhigenden Vorsprung stets verteidigen. In der 68. Minute wurden die tapfer kämpfenden „Chemiker“ dann auch noch durch eine vermeintliche Fehlentscheidung des Schiedsrichters bestraft. So entschied Referee Raphael Schuhmayer zur Verwunderung aller auf Rückpass und indirekten Freistoß für die ASKÖ Neue Heimat. Jasmin Mehic nahm dieses Gastgeschenk des Unparteiischen dankend an und erhöhte 4:0. Vier Minuten vor dem Ende durfte dann auch einmal auf Seiten der Gäste gejubelt werden, so sorgte Nikola Damjanovic zumindest noch für den Ehrentreffer des SV Chemie. Den Schlusspunkt in diesem Duell zweier Nachzügler zu setzen, war dann aber wieder der Heim-Mannschaft vorbehalten. In der 90. Minute musste der kurz zuvor eingewechselte Astrik Aliu eine Mehic-Vorlage von der rechten Seite nur mehr über die Linie drücken. Der 15-jährige krönte sein kurzes Kampfmannschaftsdebüt, sehr zur Freude seiner Mitspieler, somit gleich mit einem Treffer.

Eigenen Nachwuchs forcieren

Während der SV Chemie nach dieser Niederlage auf dem letzten Platz nun endgültig einzementiert ist, überholte die ASKÖ Neue Heimat, nach dem ersten vollen Erfolg seit Oktober des vergangenen Jahres, den FC Stahl in der Tabelle und verbesserte sich dadurch auf Rang elf. Der erfolgreiche Feldherr Thomas Tonezzer erhofft sich, dass dieses Erfolgserlebnis seiner Mannschaft einen Auftrieb verleiht: „Natürlich sind wir alle froh und erleichtert, dass wir endlich wieder einmal gewinnen konnten. Ich glaube, keiner meiner Spieler kann sich mehr daran erinnern, wann wir das letzte Mal fünf Treffer in einem Spiel erzielen konnten. Durch das Tor zum 1:0 ist uns aber offenbar endlich der berühmte Knopf aufgegangen. Vielleicht war meine Mannschaft vom Kopf her gegen das Tabellenschlusslicht auch etwas freier als zuletzt. Dem SV Chemie möchte ich an dieser Stelle meinen Respekt aussprechen, haben sich doch die Schützlinge von Coach Jürgen Bachmaier bis zum Schlusspfiff nie aufgegeben. Da wir eine super U15 haben, werden wir auch in Zukunft versuchen, einige Nachwuchstalente, wie etwa den Torschützen zum 5:1, Astrik Aliu, bereits jetzt schon langsam an die Kampfmannschaft heranzuführen.“