Spielberichte

Dionysen-Joker Kokalovic entscheidet das Trauner Derby gegen St. Martin in letzter Sekunde

ATSV St. Martin
ASKÖ Dionysen

Bis zur 92. Minute sah es im Trauner Derby zwischen dem ATSV St. Martin und der ASKÖ Dionysen nach einem torlosen Remis aus, ehe die Stunde eines Einwechselspielers schlug. Ivan Kokalovic, der zuvor noch kein einziges Pflichtspieltor für die Hodzic-Elf erzielt hatte, stand in sprichwörtlich letzter Sekunde goldrichtig, um den Ball, sehr zur Freude der rund 120 Anhänger die den Tabellenvierten gegen den Lokalrivalen lautstark unterstützten, irgendwie noch über die Linie zu bugsieren. Dieser Last-Minute-Treffer könnte für die ASKÖ Dionysen, die bereits den vierten Sieg in Folge feierte, im Kampf um den anvisierten zweiten Platz noch ungemein wertvoll sein.

 

Tolle Derbystimmung

Rund 170 Zuschauer sorgten bei diesem Trauner Derby für die angemessene Atmosphäre, wobei vor allem auch die zahlreichen Gästefans sich lautstark bemerkbar machten. So wurde die Hodzic-Elf etwa tatkräftig von diversen Nachwuchsmannschaften der ASKÖ Dionysen unterstützt. Die tolle Stimmung abseits des Platzes sollte zumindest in der Anfangsphase nicht unbedingt auf das Spielgeschehen abfärben. Keines der beiden Teams wollte zu früh zu viel riskieren und so fand zunächst das obligatorische gegenseitige Abtasten statt. Nach rund einer Viertelstunde war es dann der ATSV St. Martin, der die erste nennenswerte Offensivaktion in dieser Partie zustande brachte. Nach einem Angriff über die rechte Seite verpasste ein Schuss der Hausherrn nur denkbar knapp sein Ziel. Die Mannen von Trainer Jürgen Panis, die als klarer Außenseiter in dieses Innertrauner Duell gegangen waren, schafften es in der Folge, den zuletzt in der Meisterschaft so erfolgreichen Gästen immer wieder Probleme zu bereiten, wenngleich die ASKÖ Dionysen gegen Ende der ersten Hälfte die Begegnung besser in den Griff bekam. Gegen die massierte Defensive des ATSV fanden Torjäger Daniel Novakovic & Co jedoch vorerst kein wirksames Rezept. Immer wieder versuchten es die Gäste auch mit Schüssen aus der Distanz, wobei man, mit Ausnahme eines stark getretenen und von Torhüter Manuel Öllermeier noch besser parierten Freistoßes in der 41. Minute, zumeist aber nur ungefährliche Roller fabrizierte. Letztendlich verabschiedeten sich die beiden Konkurrenten torlos in die Kabine zur Halbzeitansprache.

Joker landet „lucky punch“

Die ASKÖ Dionysen, die hinsichtlich des Aufstiegsrennens wohl drei Punkte gegen den Lokalrivalen fix eingeplant hatte, war nun gefordert und kam dementsprechend auch mit viel Elan aus der Pause. Der ATSV St. Martin stand aber, wie bereits im Vorfeld zu dieser Partie von Coach Jürgen Panis gefordert, auch nach dem Seitenwechsel weiterhin stabil in der Abwehr, ohne sich irgendwelche großen Aussetzer zu erlauben. In der Offensive versuchten die Hausherrn ihrerseits meist über Konter für Gefahr zu sorgen. Als es nach gut einer Stunde immer noch 0:0 stand, probierten beide Trainer durch den einen oder anderen Wechsel für noch mehr Schwung im Spiel ihrer Mannschaft zu sorgen. So ersetzte unter anderem in der 65. Minute Ivan Kokalovic, Dusko Djukic bei der ASKÖ Dionysen. Ein Wechsel der sich später noch als ungemein wertvoll herausstellen sollte. In der Schlussphase schien den nun vehement auf den Siegtreffer drückenden Gästen langsam aber sicher die Zeit davon zu laufen. Als schon niemand mehr mit einem Tor in diesem Derby rechnete, glückte der Hodzic-Elf dann schließlich tatsächlich noch der ersehnte „lucky punch“. In der zweiten Minute der Nachspielzeit verlängerte Murat Hamurcu per Kopf ein Zuspiel auf seinen Mitspieler Ivan Kokalovic, der sich den Ball mit der Brust zunächst herunternehmen konnte, ehe er das Leder irgendwie über die Linie stocherte. Während daraufhin der Jubel bei der ASKÖ Dionysen und ihren zahlreichen Fans verständlicherweise groß war, reklamierten die Gastgeber vehement auf Abseits. Schiedsrichter-Routinier Arthur Reinsprecht schenkte den vorgebrachten Einwänden der Spieler von St. Martin jedoch keine weitere Aufmerksamkeit und erkannte den alles entscheidenden Treffer letztlich an.

Beinahe nicht mehr daran geglaubt

ATSV St. Martin-Coach Jürgen Panis hatte nach der 1:4-Niederlage in der Vorwoche gegen die Union Puchenau seine Mannschaft noch in die Pflicht genommen und eine Reaktion im Derby gefordert. Seine Spieler sollten ihn auch nicht enttäuschen, indem sie sich als Außenseiter bis zur 92. Minute wirklich teuer verkauften. Die ASKÖ Dionysen machte ihrerseits mit diesem denkbar knappen Derbysieg und der gleichzeitigen Punkteteilung zwischen der Union Mühlbach und Union Edelweiß 1b weiterhin Boden in der Tabelle auf den angestrebten zweiten Platz gut. Beinahe schon nicht mehr an den Sieg geglaubt hatte Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun: „Ehrlich gesagt habe ich bereits schon alles zusammengepackt und mich mit dem 0:0 abgefunden. Dass wir dann mit einer der letzten Aktionen im Spiel, nachdem wir zuvor so viele Chancen ausgelassen hatten, wirklich noch treffen, ist natürlich ein Wahnsinn. Auch wenn der Sieg auf den ersten Blick, aufgrund des späten Zeitpunktes des Tores, etwas glücklich erscheint, war er meiner Meinung nach absolut verdient. So haben wir im Prinzip 90 Minuten lang auf ein Tor gespielt, wie aber schon im Herbst, als wir auch über ein 1:1-Unentschieden nicht hinausgekommen sind, so konnten wir auch dieses Mal aus unserer Überlegenheit viel zu wenig Kapital schlagen. Neben der Mannschaft möchte ich die Möglichkeit nutzen, um auch unseren zahlreichen Anhängern, die uns so toll unterstützt haben, ein großes Kompliment auszusprechen.“