Spielberichte

ESV Westbahn Linz verzeichnet holprigen Start in eine hoffnungsvolle Zukunft

ASKÖ ESV Westbahn Linz
ASKÖ Neue Heimat Linz

Beim ASKÖ ESV WINWIN Westbahn Linz schmiedete man in der Winterpause große Pläne. In den kommenden fünf Jahren will der Traditionsverein unter der Regie von Manager Franz Wohlmuth und dem neuen Trainer Wolfgang Stary von der 2. Klasse Mitte bis in die Landesliga vorstoßen. Die ersten Weichen für eine möglichst erfolgreiche Zukunft wurden im Umfeld bereits gestellt, wenngleich man sportlich gesehen erst ab der kommenden Saison so richtig angreifen möchte. Zum Startschuss ihres ehrgeizigen Projekts empfingen die "Eisenbahner" am Samstag zum Rückrundenauftakt den abgeschlagenen Tabellenletzten ASKÖ Neue Heimat Linz, der sich nach einer äußerst schwierigen Hinrunde ebenfalls im Umbruch befindet.

 

Neuformierte Gäste

Die ambitionierte Zielsetzung des ESV Westbahn machte sich offenbar auch im Zuschauerinteresse bemerkbar, so wollten immerhin rund 200 zahlende Gäste dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres beiwohnen. Was das Publikum zunächst zu sehen bekam, waren "Eisenbahner" die recht couragiert in die Partie gegen die ASKÖ Neue Heimat, welche man im Hinspiel noch mit 11:0 vom Platz gefegt hatte, starteten. Die einzigen beiden Spieler auf Seiten des Ligaschlusslichts, die bereits bei diesem Debakel dem Kader angehört hatten und auch dieses Mal wieder im Aufgebot standen waren Gregor Hoflehner und Mahir Subasic, was deutlich unterstreicht wie viel sich beim Nachzügler im personellen Bereich über die Wintermonate getan hat. Das komplett neuformierte Team der ASKÖ Neue Heimat hatte zu Beginn Glück, dass es nicht früh in Rückstand geriet, als Christoph Lehner und Necmettin Erbakan Ünsal in den ersten 10 Minuten zwei gute Gelegenheiten auf ein schnelles Führungstor vergaben. Mit Fortdauer der Begegnung fanden die runderneuerten Gäste dann aber immer besser zu ihrer Linie und so gelang es dem von der Papierform her krassen Außenseiter das Spielgeschehen völlig offen zu gestalten.

Jokertor zur Führung

Nachdem die erste Hälfte keinerlei Tore brachte, dauerte es nach Wiederanpfiff gerade einmal sechs Minuten, ehe der zur Halbzeit eingewechselte Aykut Kargaci die Anhänger des ESV erstmals jubeln ließ. Der Joker der "Eisenbahner" versenkte eine weite Flanke halb-volley genau in den Winkel zur Führung. Im Anschluss an das 1:0 entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, wobei es schließlich die Gretzschel-Elf war, die in der 77. Minute den nächsten Wirkungstreffer landen konnte. Nach einem Konter wurde Josip Trbara am 16er freigespielt und der von der ASKÖ Donau zur ASKÖ Neue Heimat zurückgekehrte Angreifer ließ sich diese Chance auf den Ausgleich nicht entgehen. Der nächste Rückschlag für die "Eisenbahner" folgte prompt, so mussten die Hausherrn nach einem Disput zwischen Miradz Demiri und Schiedsrichter Mario Harald Scharinger die Schlussphase ohne ihren Kapitän bestreiten. Auf den Spielstand von 1:1 hatte der Ausschluss letztlich jedoch keinerlei Auswirkungen und so endete dieses Linzer Derby mit einem leistungsgerechneten Unentschieden.

Ausgemistet

Neo-ESV Westbahn-Trainer Wolfgang Stary sah nach dem Remis gegen den Tabellenletzten bei seiner Mannschaft noch reichlich Luft nach oben: "In meinen Augen war es ein ausgeglichenes Spiel und somit auch eine verdiente Punkteteilung. Wir haben gegen ein Neue Heimat-Team, dass mit jenem aus dem Herbst nicht vergleichbar ist, unsere Chancen leider nicht verwertet und dann durch einen dummen Fehler in der Verteidigung dafür unsere Rechnung präsentiert bekommen. Mit unserem Auftritt zum Frühjahresauftakt bin ich an sich nicht zufrieden. Wir sind derzeit vielleicht bei gerade einmal 50% unseres Leistungsvermögens angelangt, da fehlt einfach in einigen Bereichen noch sehr viel. Dass es mitunter zu Beginn schwierig werden könnte haben wir gewusst, immerhin haben wir im Winter damit begonnen auszumisten, wodurch der Kader aktuell relativ klein ist. Wir haben die Spieler behalten, die unserer Ansicht nach auch charakterlich in Ordnung sind und mit denen gilt es im Frühjahr nun zu arbeiten und ihnen das neue System zu vermitteln. Im Sommer wird sich dann bei uns sicherlich etwas tun, vorher gilt es allerdings diese schwierige Phase bestmöglich zu meistern." Mehr Freude über den Punktgewinn herrschte da schon im Lager der Gäste, war es für diese doch überhaupt erst das zweite Duell in dieser Saison das nicht verloren ging. Ausschlaggebend für die eklatante Steigerung gegenüber dem Herbst war, dass es Trainer Ingolf Gretzschel offenbar in der Winterpause gelungen sein dürfte, aus den vielen Neuzugängen gepaart mit eigenen Talenten aus dem Nachwuchs eine konkurrenzfähige Einheit zu formen.