In der 2. Klasse Mitte presented by HDI steht die ASKÖ SC Kirchberg-Thening unmittelbar vor dem Titelgewinn. Die Höretseder-Elf benötigt wohl nur noch zwei Siege aus ihren letzten fünf Spielen, um sich endgültig die Krone zu sichern. Den ersten der beiden noch fehlenden „Dreier“ können die Kirchberg-Theninger bereits am kommenden Sonntag zu Hause gegen die ASKÖ Ebelsberg holen, wobei der Spitzenreiter die letzten zehn Duelle auf eigenem Boden allesamt gewinnen konnte. Nachdem mit dem 1b-Team der Union Edelweiß der erste Verfolger des Tabellenführers in der bevorstehenden 21. Runde spielfrei ist, bietet sich für die Union Mühlbach die Möglichkeit mit einem Sieg auswärts über den FC Stahl zumindest zwischenzeitlich wieder auf Platz zu klettern. Der SV Chemie versucht seinerseits im Derby gegen die ASKÖ Zöhrdorf erstmals im Frühjahr zu punkten.
In dieser Begegnung kommt es zum Aufeinandertreffen der bislang beiden schwächsten Offensiven der Liga. Vor allem die Zöhrdorfer, die ihren Kader über den Winter massiv verstärkt haben, hätten sich wohl für die Rückrunde etwas mehr erwartet. Ihr Trainer Herbert Neyder scheint die Gründe für die momentan fehlende Durchschlagskraft im Angriff jedoch zu kennen: „Zum einen bin ich gezwungen Woche für Woche die Mannschaft, aufgrund von etlichen Ausfällen, immer wieder umzustellen, was unserem Spielrhythmus sicherlich nicht gerade entgegenkommt, zum anderen ist mit Markus Krajinovic unser designierter Torjäger zurzeit etwas angeschlagen. Obwohl der entscheidende Pass bzw. der Torabschluss im Moment nicht gelingen will, so beweist das Team doch von Runde zu Runde viel Moral. So haben sich meine Jungs am vergangenen Spieltag selbst von einem zwischenzeitlichen 0:3-Rückstand nach gerade einmal 20 Minuten gegen den ESV Westbahn nicht aus der Bahn werfen lassen. Die restliche Partie haben wir gegen die „Eisenbahner“ klar dominiert und das obwohl wichtige Spieler wie etwa Raul Scarlat, Sascha Gajewski oder Liridon Berisha allesamt gefehlt haben. Gegen den SV Chemie dürften wir erstmals im Frühjahr so ziemlich komplett sein, weshalb ich wirklich gespannt bin, was in voller Stärke möglich ist.“ Die „Chemiker“, die zuletzt sechs Niederlagen in Folge kassierten, holten ihren einzigen Saisonsieg übrigens auswärts, wobei dieser Erfolg schon beinahe wieder ein halbes Jahr zurückliegt. Auf dem großen, zumeist hervorragend gepflegten Platz zu Hause tut sich der SV Chemie hingegen vor allem gegen spielstarke Gegner, wie zuletzt beim 1:6 gegen den FC Stahl, besonders schwer. Dementsprechend könnte die von den Dimensionen her wesentlich kleinere Zöhrdorfer „Gruab´m“, wie die Spielstätte des Tabellenneunten liebevoll genannt wird, für das Ligaschlusslicht möglicherweise sogar ein Vorteil sein.
Dass Freud und Leid im Fußball oft ganz nah beieinander liegen, diese Erfahrung musste in der letzten Woche auch das junge Team der Union Mühlbach schmerzvoll machen. So gewannen der Aufstiegsaspirant zunächst am Donnerstag noch gegen die Union Puchenau das Nachtragsspiel zur 16. Runde mit 4:0, ehe man nur drei Tage später zuhause gegen die Union Babenberg mit einem 1:1-Unentschieden überraschend zwei wichtige Zähler liegen ließ. Mühlbachs Trainer Mario Sipura führt die schwankenden Leistungen vor allem auf die fehlende Routine zurück: „Nach der starken zweiten Hälfte gegen Puchenau waren wir gegen Babenberg einfach zu selbstsicher. Wir sind nicht wie gewohnt in die entscheidenden Zweikämpfe gegangen und hatten so von Anfang an unsere Probleme. Meine junge Truppe tut sich in solchen Situationen einfach von der mentalen Seite her noch etwas schwer. Wir haben aber die ganze Saison über sehr gut gearbeitet, weshalb wir nach wie vor fest an Rang zwei, den wir uns meiner Meinung nach auch verdient hätten, glauben. Wir werden auf alle Fälle bis zum Schluss alles investieren, um am Ende auf einem möglichen Aufstiegsplatz zu stehen.“ Die Mühlbacher stehen, nachdem überraschenden Punkteverlust am vergangenen Sonntag, gegen den FC Stahl bereits gehörig unter Druck. Die „Voestler“, bei denen der Fokus bereits auf die nächste Spielzeit gerichtet ist, können hingegen völlig unbeschwert an die Sache herangehen. Dass die Kettl-Elf zurzeit auf einem guten Weg ist, das unterstrich auch der 6:1-Auswärtserfolg im Industriederby gegen den SV Chemie am letzten Spieltag. Gegen das Tabellenschlusslicht fehlten den „Voestlern“ nicht weniger als acht Akteure aus dem Kampfmannschaftskader und dennoch spielte man vor allem in der ersten Hälfte groß auf. Für sieben der letzten neun Treffer des FC Stahl verantwortlich war das Sturmduo Ljutic-Hodzic. Auf dieses gilt es aus Mühlbacher Sicht sicherlich besonders Acht zu geben.
Die Union Puchenau hat in dieser Saison wirklich zwei Gesichter. Während man zu Hause nach wie vor ungeschlagen ist, liegt man in der Auswärtstabelle aktuell nur auf Rang acht. Diese eklatante Schwäche in der Fremde, die letztlich auch dafür verantwortlich ist, dass ein möglicher Aufstiegsplatz in weite Ferne gerückt ist, kann sich auch Puchenaus Trainer Thomas Zechmeister derzeit nicht erklären: „Warum wir auswärts nicht unser Leistungspotential abrufen können, ist mir ehrlich gesagt ein Rätsel. Man darf aber nicht vergessen, dass wir uns nach wie vor in einer Entwicklungsphase befinden. So sind wir einfach in der einen oder anderen schwierigen Situation noch etwas zu grün hinter den Ohren. Vor allem in der Offensive haben wir uns zuletzt gegen tiefstehende Gegner schwer getan, weil wir einfach viel zu kompliziert und zu wenig auf den Endzweck gespielt haben. Der neuerliche Ausfall von unserem Torjäger Georg Eckmayr kommt dann natürlich auch noch hinzu.“ Mit einem defensiv ausgerichteten Gegner werden es die Puchenauer auch am kommenden Sonntag zu tun bekommen, kassierte doch der ESV Westbahn in der gesamten Rückrunde bislang gerade einmal acht Gegentore. Die Kontertaktik der „Eisenbahner“ zu durchkreuzen, gelang zumindest an den letzten fünf Spieltagen niemanden. Dank fünf Siegen in Folge darf die Pfann-Elf sogar wieder von einem möglichen Aufstiegsplatz träumen. Das Spiel gegen die Union Puchenau ist für den ESV aber zugleich der Startschuss zu einem wahnsinnig schweren Restprogramm. Im Herbst holten die „Eisenbahner“ in ihren letzten sechs Partien nur sechs Punkte, wobei man jedoch ausgerechnet gegen die Union Puchenau mit 1:0 gewinnen konnte.
Nach fünf Niederlagen zum Rückrundenstart holte die Union Babenberg zuletzt zwei Unentschieden in Folge. Nach dem 1:1-Remis gegen den Tabellendritten Union Mühlbach am vergangenen Spieltag sprach Babenbergs Trainer Wolfgang Hörmedinger sogar von zwei verlorenen, als von einem gewonnenen Punkt: „Ich weiß nicht ob die Mühlbacher uns einfach nur unterschätzt haben, aber vor allem in der ersten halben Stunde haben sie sich gegen unser aggressives Pressing überhaupt nicht zurechtgefunden. Erst eine längere Unterbrechung aufgrund einer Verletzung hat uns etwas die Fahrt aus den Segeln genommen. Dass wir uns durch irgendwelche Aktionen zu leicht die Konzentration rauben lassen, daran müssen wir sicherlich noch arbeiten, ansonsten kann man mit den Leistungen der letzten Wochen eigentlich ganz zufrieden sein.“ Gut verkauft gegen namhafte Gegner hatte sich zuletzt auch der ATSV St. Martin, am Ende standen die Trauner dennoch stets mit leeren Händen da. So musste man sich am letzten Sonntag zum Beispiel dem Tabellenführer SC Kirchberg-Thening nur denkbar knapp mit 0:1 geschlagen geben. Auch gegen die restlichen Aufstiegsanwärter wie Union Edelweiß 1b und die ASKÖ Dionysen verlor man nach Treffern in der Nachspielzeit nur äußerst unglücklich. Vielleicht kommt gegen die Union Babenberg, die aktuell um einen Zähler mehr auf ihrem Konto hat, als der ATSV, das fehlende Glück aus Sicht der Panis-Elf ja endlich wieder einmal zurück.
Die ASKÖ Neue Heimat konnte als Tabellenvorletzter zuletzt dreimal in Folge punkten. So erkämpften sich die Linzer bei ihrem jüngsten Auftritt gegen die höher eingeschätzte Union Puchenau ein 1:1-Unentschieden. „Wir haben jetzt schön langsam zu unserem System gefunden, wobei wir vor allem hinten zurzeit relativ sicher stehen. So gehören wir, wenn man sich nur die Anzahl der Gegentreffer ansieht, sicherlich nicht dorthin in der Tabelle, wo wir aktuell stehen. Unser großes Manko ist derzeit einfach, dass wir in der Offensive zu viele Chancen auslassen. Nichtsdestotrotz geht es bergauf, auch weil die Mannschaft in jeder Partie bereit ist, für den Erfolg zu kämpfen.“, so Neue Heimat-Spielertrainer Thomas Tonezzer. Eine Serie zu verteidigen hat auch die ASKÖ Dionysen, die ihre letzten fünf Duelle allesamt gewinnen konnte. Die Trauner sind, wie schon in den vergangenen beiden Saisonen, auch dieses Mal wieder im Frühjahr wahrlich eine Macht. Mit einem weiteren Sieg könnte die Hodzic-Elf, die sich bereits auf Rang drei in der Tabelle vorgeschoben hat, den Druck auf die zweitplatzierte Reserve der Union Edelweiß weiter erhöhen. Dazu muss sich die ASKÖ Dionysen aber anders präsentieren, als dies im Hinspiel der Fall war, setzte sich doch im ersten Aufeinandertreffen dieser beiden Vereine die ASKÖ Neue Heimat gegen die schon damals favorisierten Trauner, dank der Tore von Stefan Danklmayr und Christoph Lehner, mit 2:0 durch. Die Linzer müssen am Sonntag übrigens auf ihren Kapitän Marco Mayrwöger, nach dem dieser gegen Puchenau Gelb-Rot gesehen hat, verzichten. Bei den Hausherrn fehlt mit Dusko Djukic ebenfalls eine wichtige Defensivkraft gesperrt.
Dank des aktuell überragenden Torverhältnisses von +46 sind es wohl nur noch sechs Punkte, die dem SC Kirchberg-Thening auf den langersehnten Titel fehlen. Obwohl alles für seine Mannschaft angerichtet zu sein scheint, will sich der Trainer des Ligaersten, Anton Höretseder, vom derzeitigen Tabellenstand aber nicht blenden lassen: „Wir sind nicht so gut, um einfach glauben zu können, dass schon alles vorbei ist, auch wenn die Lage natürlich von Woche zu Woche für uns besser aussieht. Beim knappen 1:0-Sieg über St. Martin am vergangenen Spieltag haben wir gesehen, dass man sich mit bloß durchschnittlichen Leistungen auch in dieser Liga nichts kaufen kann. Dementsprechend werden wir uns gegen die Ebelsberger, die im Prinzip bis dato eine solide Rückrunde gespielt haben, sicherlich steigern müssen. Von der jüngsten 1:5-Niederlage der Wimmer-Elf gegen Union Edelweiß 1b dürfen wir uns hinsichtlich der wahren Stärke unseres nächsten Gegners nicht täuschen lassen.“ Mit der eben angesprochenen Schlappe hat sich die ASKÖ Ebelsberg in der Vorwoche wohl endgültig aus dem Aufstiegskampf verabschiedet. Nichtsdestotrotz wollen sich die Linzer gegen den Spitzenreiter nochmals von ihrer besten Seite präsentieren. Damit das auch gelingt, zog Ebelsberg-Coach Peter Wimmer zuletzt im Training die Zügel etwas straffer an: „Meine Spieler werden in den nächsten Tagen nach dem Training sehr müde sein, dass kann ich versprechen. Wer dabei nicht mitzieht, kann sich auch ganz schnell auf der Bank wiederfinden, zumal mir jetzt wieder der eine oder andere junge Spieler, der sich einen Einsatz verdient hätte, zur Verfügung steht. Dass wir nicht mehr um den Aufstieg mitspielen, ist jetzt nicht der ganz große Beinbruch, hätten wir doch wirklich einen Lauf und auch das nötige Glück gebraucht, um am Ende zumindest auf Platz zwei zu landen.“ Bei den Gästen aus Linz hofft man, dass rechtzeitig zum Duell mit dem Tabellenführer zumindest der eine oder andere zuletzt angeschlagene Spieler, wie etwa Thomas Trojan oder Amir Ikanovic wieder in den Kader zurückkehrt.