Der SC Kirchberg-Thening steht in der 2. Klasse Mitte presented by HDI unmittelbar vor dem Gewinn der Meisterschaft. Zumindest am kommenden Wochenende wird die Höretseder-Elf den Titel aber noch nicht endgültig fixieren können, ist der Tabellenführer in der 22. Runde doch spielfrei. Die letzten verbliebenen Konkurrenten der Kirchberg-Theninger, die Union Mühlbach, das 1b-Team der Union Edelweiß und die ASKÖ Dionysen haben somit die Gelegenheit, dem Ligaprimus noch einmal etwas näher zu rücken. Die vermutlich schwierigste Aufgabe der drei ebengenannten Aufstiegsaspiranten hat am bevorstehenden Spieltag wohl die ASKÖ Dionysen zu lösen, treffen die Trauner doch mit dem ESV Westbahn auf die aktuell drittbeste Frühjahresmannschaft. Die Reserve der Union Edelweiß, die im Moment die besten Karten im Kampf um den möglichen Relegationsplatz hat, muss ihrerseits im Derby gegen die ASKÖ Neue Heimat ran.
Während in der vergangenen Runde die stolze Serie des ESV Westbahn von fünf Siegen in Folge mit einer 1:4-Auswärtsniederlage gegen die Union Puchenau ein jähes Ende fand, konnte die ASKÖ Dionysen zur selben Zeit ihren Erfolgslauf im Frühjahr mit einem 4:0-Erfolg über die ASKÖ Neue Heimat weiter fortsetzen. Für die Trauner war es bereits der sechste „Dreier“ en suite, womit diese in der Rückrundentabelle nun um einen Platz vor dem ESV auf Rang zwei liegen. Nur der Tabellenführer aus Kirchberg-Thening holte bisher nach der Winterpause mehr Zähler, als die Hodzic-Elf, welcher im Moment nur mehr ein Punkt auf einen möglichen Aufstiegsplatz fehlt. Um den anvisierten Relegationsplatz erreichen zu können, ist man einerseits jedoch auf fremde Schützenhilfe angewiesen, andererseits müssen die Trauner aus ihren letzten fünf Spielen in dieser Saison möglichst das Punktemaximum holen. Ähnlich sieht dies auch Dionysen-Sektionsleiter Michael Carhaun: „Natürlich müssen wir jetzt auf einen Umfaller von Union Edelweiß 1b hoffen. Gegen St. Martin wäre es diesbezüglich beinahe auch schon so weit gewesen, musste sich die Panis-Elf doch nur mit viel Pech der Reserve des OÖ-Ligisten geschlagen geben. So etwas tut aus unserer Sicht schon sehr weh, wobei es viel wichtiger ist, dass wir uns auf uns selbst konzentrieren. So versuchen wir aktuell wirklich nur von Spiel zu Spiel zu schauen und die Tabelle soweit es geht auszublenden. Die Duelle gegen den ESV Westbahn waren in der Vergangenheit immer besonders heiß, weshalb eine ganz schwierige Aufgabe am Samstag auf uns wartet.“ Bei ihrem letzten Auftritt am Westbahnplatz kam die ASKÖ Dionysen vor nicht ganz einem Jahr mit 2:4 unter die Räder, wobei die „Eisenbahner“ damals die entscheiden beiden Tore in der Nachspielzeit in Unterzahl erzielten.
Nach drei Spielen, in denen man zuletzt ungeschlagen bleiben konnte, kassierte die ASKÖ Neue Heimat am vergangenen Wochenende gegen die ASKÖ Dionysen mit einem klaren 0:4 wieder einmal eine Niederlage. Am kommenden Spieltag empfangen die Schützlinge von Spielertrainer Thomas Tonezzer, mit dem 1b-Team der Union Edelweiß, schon den nächsten Aufstiegsaspiranten. Wie deutlich die Außenseiterrolle der Gastgeber in diesem Nachbarschaftsduell ist, liegen die Heimstätten dieser beiden Vereine doch wahrlich nur einen Steinwurf voneinander entfernt, belegt ein kurzer Blick auf die Statistik. So holten die Mannen aus der Neuen Heimat im laufenden Wettbewerb bislang gerade einmal ein Drittel der Punkte ihres kommenden Gegners. Die Reserve des OÖ-Ligisten erzielte bis dato mit 63 Toren auch fast dreimal so viele Treffer, wie der Tabellenzwölfte. Rein von der Papierform her dürften demnach die drei Zähler ganz klar an die Schachinger-Elf, die aus eigener Kraft noch Platz zwei und somit einen möglichen Relegationsplatz erreichen kann, gehen. Im Lager der ASKÖ Neue Heimat wird man hingegen auf die altbekannte Fußballerweisheit vertrauen, dass Derbys immer ihre ganz eigenen Gesetze haben.
Sowohl die ASKÖ Zöhrdorf, als auch der FC Stahl gehörten zu jenen Vereinen, die in der Winterpause ihren Kader kräftig nachbesserten. Dass beide Mannschaften durch ihre zahlreichen Neuzugänge zweifellos an spielerischer Qualität dazugewonnen haben, bestätigten bereits die bisherigen Rückrundenspiele. Gänzlich zufrieden wird man wohl in beiden Lagern mit der Punkteausbeute im Frühjahr dennoch nicht sein, ließen doch sowohl die Zöhrdorfer, als auch die Voestler in der zweiten Saisonhälfte den einen oder anderen Zähler bereits leichtfertig liegen. Bestes Beispiel dafür war etwa das vergangene Wochenende an dem die ASKÖ Zöhrdorf gegen das Tabellenschlusslicht SV Chemie einmal mehr an ihrer Abschlussschwäche scheiterte und dadurch letztlich „nur“ 2:2 spielte. Der FC Stahl hielt seinerseits gegen den Aufstiegsaspiranten Union Mühlbach lange gut mit, ehe man in Unterzahl drei Minuten vor dem Ende doch noch den entscheidenden Gegentreffer zum 1:2 hinnehmen musste. Dass die Zöhrdorfer gegen den Liganeuling zu Hause antreten, muss nicht unbedingt ein Vorteil für die Neyder-Elf sein, liegt diese doch in der Heimtabelle derzeit mit nur fünf Punkten und einem Torverhältnis von 11:32 auf dem vorletzten Platz.
Die Union Babenberg und die ASKÖ Ebelsberg sind zwar Tabellennachbarn, nichtsdestotrotz trennen diese beiden Vereine aktuell nicht weniger als elf Punkte voneinander, was die in dieser Spielzeit herrschende „Zweiklassengesellschaft“ in der 2. Klasse Mitte presented by HDi einmal mehr unterstreicht. Dass die Babenberger im Frühjahr durchaus in der Lage sind, auch mit Mannschaften aus der oberen Tabellenhälfte mitzuhalten, das haben die letzten Wochen eindrucksvoll gezeigt. So schaffte man etwa gegen die Union Mühlbach ein beachtliches 1:1-Unentschieden, während man sich der ASKÖ Dionysen und dem designierten Meister SC Kirchberg-Thening ebenfalls nur knapp geschlagen geben musste. Am letzten Spieltag glückte der Union Babenberg schließlich zudem nach acht sieglosen Spielen in Folge mit einem 4:1 über den ATSV St. Martin endlich wieder einmal ein voller Erfolg. Laut Babenberg-Coach Wolfgang Hörmedinger war der jüngste Aufwärtstrend alles andere als ein Zufall: „Der Weg auf den wir uns momentan befinden ist sicherlich der richtige. Ziel ist es bereits jetzt schon für die nächste Saison eine schlagkräftige Truppe aufzubauen, indem wir uns taktisch verbessern und den einen oder anderen Jungen gezielt heranführen.“ Während man bei den Babenbergern bereits konkrete Pläne für die kommende Saison schmiedet, ist die nahe Zukunft bei den Ebelsbergern, die zuletzt dreimal in Folge verloren, deutlich ungewisser. Ihr Trainer Peter Wimmer meinte dazu etwa: „Ob die Mannschaft auch über den Sommer in dieser Zusammensetzung beisammen bleibt, ist zurzeit zumindest fraglich, auch weil für den einen oder anderen meiner Spieler der Ruf des Geldes deutlich zu hören ist. Aus meiner Sicht ist es wirklich problematisch, was heutzutage bereits in den untersten Klassen so manchen Kicker bezahlt wird. Auf lange Sicht wird dieses System irgendwann wohl nicht mehr zu tragen sein. Zum bevorstehenden Duell gegen Babenberg kann ich eigentlich nur sagen, dass ich fest davon überzeugt bin, dass wir endlich wieder einmal drei Punkte holen werden, vorausgesetzt es gelingt uns, an die zuletzt gezeigte Leistung gegen Kirchberg-Thening anzuknüpfen.“
Mit einem „Last-minute-Sieg“ am vergangenen Wochenende gegen den FC Stahl wahrte die Union Mühlbach ihre noch verbliebene kleine Chance auf Platz zwei. Will man diese weiterhin am Leben erhalten so müssen die Mühlbacher wohl auch gegen den ATSV St. Martin gewinnen. Im Hinspiel feierte die Sipura-Elf gegen die Trauner mit einem souveränen 7:0 noch den bislang höchsten Saisonsieg. Eine ähnliche Abfuhr erscheint aber unwahrscheinlich, konnte sich der ATSV unter Neo-Trainer Jürgen Panis im Frühjahr doch deutlich stabilisieren, auch wenn man zuletzt ganze sechs Niederlagen in Folge kassierte. Gespannt darf man in diesem Duell sein, ob die Gäste aus Mühlbach, wie schon in der Vorwoche beim 2:1-Erfolg über den FC Stahl, erneut auf volle Offensive setzen und mit drei nominellen Stürmern beginnen werden. Das Angriffstrio Leonhardsberger-Petrusic-Pinter war im laufenden Wettbewerb mit immerhin 28 Toren, für die Hälfte alle erzielten Treffer des Tabellenzweiten verantwortlich. Auf die Abwehr der Trauner, die bis dato die drittmeisten Gegentore der gesamten Liga kassiert hat, dürfte auf alle Fälle einiges an Arbeit zukommen.
Die Freude über den ersten Punkt nach fast einen halben Jahr hielt sich beim SV Chemie am vergangenen Spieltag aus zweierlei Gründen wohl in Grenzen. So trübte einerseits die schwere Verletzung von Brane Padjan die Hochstimmung der „Chemiker“, andererseits wären schlussendlich vielleicht sogar noch zwei Zähler mehr für das Ligaschlusslicht möglich gewesen, immerhin lag man bis zur 83. Minute gegen Zöhrdorf mit 2:1 in Führung, ehe man noch den Ausgleich kassierte. Eine starke Leistung auf der Position des Liberos lieferte bei diesem Unentschieden unter anderem mit Robert Wagner, der eigentliche Ersatzkeeper. Gegen die Union Puchenau wird Wagner aber aller Voraussicht nach wieder zwischen die Pfosten zurückkehren, zumal Stammtorhüter Lukas Berger schulisch verhindert ist. Trotz der klaren Außenseiterrolle in diesem Duell gegen den Tabellenfünften sieht Chemie-Coach Jürgen Bachmaier der Partie äußerst positiv entgegen: „ Wenn wir wieder so spielen wie zuletzt gegen Zöhrdorf, dann mach ich mir überhaupt keine Sorgen, zumal wir bereits das erste Aufeinandertreffen mit der Union Puchenau, auch aufgrund eines späten Elfmeters, nur recht unglücklich mit 0:2 verloren haben.“ Die Puchenauer hatten ihrerseits bis zum vergangenen Wochenende in der Rückrunde vor allem in der Offensive so ihre Probleme. Den neuerlich verletzungsbedingten Ausfall ihres etatmäßigen Torjägers Georg Eckmayr konnte die Truppe von Trainer Thomas Zechmeister nur schwer kompensieren. Gegen den ESV Westbahn zeigte mit Sofiane Bouchakor aber ein anderer Angreifer des letztjährigen Absteigers groß auf. Der gebürtige Algerier traf beim 4:1-Sieg über die „Eisenbahner“ satte dreimal. Auswärts konnte die Union Puchenau übrigens schon seit fünf Spielen nicht mehr gewinnen.