"Eigentlich ist die Gruppe Nord-West unsere Liga, da dort einige Derbies auf dem Programm stehen. Doch gemeinsam mit der Union Walding müssen wir stets die Liga wechseln. Im Sommer war es wieder so weit. In sportlicher Hinsicht ist es egal, da es für uns da wie dort nicht einfach ist", erklärt Markus Rauschmayr, Trainer des SC Rottenegg. Nach dem Wechsel in die 2. Klasse Nord-Mitte sind die Rottenegger - wie in den vergangenen Jahren - erwartungsgemäß in der unteren Tabellenregion zu finden, überwintern mit lediglich vier Zählern auf dem Konto auf dem vorletzten Platz und wissen in der Tabelle nur die punktelosen Kicker aus Leopoldschlag hinter sich.
Mit fünf Niederlagen in den ersten fünf Spielen legte die Rauschmayr-Elf in der neuen Liga einen klassischen Fehlstart hin, ehe im Kellerderby in Leopoldschlag mit einem 2:1-Erfolg der erste und bislang einzige Saisonsieg gefeiert werden konnte. Obwohl man in den restlichen sechs Partien nur einen Zähler ergatterte und mit satten 52 Gegentofren die mit Abstand meisten der Liga kassierte, konnten die Rottenegger das Tabellenschlusslicht auf Distanz halten. "Die Vorbereitung ist katastrophal verlaufen, hatten zahlreiche Verletzte zu beklagen und fehlte darum im Herbst die nötige Fitness. Denn wir haben teilweise gut mitgehalten, nach rund 60 Minuten ließen aber zumeist die Kräfte nach, sind einige Niederlagen zum Teil heftig ausgefallen", so Rauschmayr.
Das mäßige Abschneiden ist unter anderem auch auf die Unerfahrenheit der jungen Mannschaft zurückzuführen, beträgt der Altersschnitt der Startelf nur knapp 20 Jahre. Mit Offensivspieler Philipp Rammerstorfer und Defensivspieler Matthias Luckeneder legten die Jüngsten im Team eine Talentprobe ab. Der kleine Kader wird im Winter voraussichtlich Zuwachs erhalten. Während die Verletzten im neuen Jahr wieder fit sein sollten und Stürmer Fabian Arbeiter nach einem Kreuzbandriss wieder vorsichtig ins Training einsteigt, wird Alexander Außerwöger nach einer Auszeit möglicherweise wieder in den Kader zurückkehren. "Zudem werden wir unter Umständen einen Slowaken anmelden, der in Rottenegg wohnt und arbeitet", hofft der Trainer auf eine Verstärkung aus dem Osten.
Im Gegensatz zu den meisten anderen Vereinen starten die Kicker aus Rottenegg bereits am 7. Januar in die Vorbereitung zur Rückrunde. "Da wir einige Defizite ausmerzen und vor allem die Physis optimieren müssen, gibt es im Winter einiges zu tun. Zudem wollen wir uns taktisch weiterentwickeln, wenngleich die Umstellung auf die Viererekette aufgrund der fehlenden bzw. vielen jungen Spieler wahrscheinlich nicht möglich ist", meint Markus Rauschmayr. "Zum einen wollen wir das Minimalziel, nicht Letzter zu werden, erreichen, und zum anderen soll im Frühjahr ein Stamm gefunden werden, damit wir in der kommenden Saison einen Top-Ten Platz anstreben können."
Günter Schlenkrich