Im Vorjahr grundelte der SC Tragwein-Kamig mit nur vier Punkten nach neun Runden auf dem drittletzten Tabellenrang in der 2. Klasse Nord-Ost herum. Seit aber Trainer Manuel Mayrhofer den einstigen Nachzügler übernommen hat, geht es stark bergauf. Trotz des Fehlens wichtiger Stammspieler konnten die Tragweiner den Tabellenzweiten, die Union Unterweißenbach, auswärts mit 2:1 in die Knie zwingen. "Die Mannschaft ist gefestigt, wir haben aber noch viele Entwicklungsfelder vor uns und lassen die Kirche im Dorf", bleibt der junge Coach trotz des Vorrückens auf den zweiten Tabellenrang bescheiden.
Vor rund 200 Besuchern erwischten die Unterweißenbacher einen Traumstart. Jürgen Himmelbauer zirkelte einen Freistoß nach fünf Minuten wunderschön in die Kreuzecke zur frühen Führung der Heimelf. "Ein echtes Traumtor, fast schon weltklasse", zeigte sich auch Tragwein-Coach Mayrhofer begeistert. Er sah wie seine Mannschaft nach einem eher holprigen Beginn immer besser ins Spiel fand und nach einer guten Viertelstunde den Ausgleich erzielen konnte. Nach einem gut getimten Stangelpass von Elvis Macanovic war Matthias Frühwirth zur Stelle und besorgte das 1:1. Die heimische Tober-Elf operierte sehr viel langen Bällen, was den Tragweinern, die sich auf diese Spielweise am engen Platz in Unterweißenbach gut eingestellt hatten, entgegen kam. Großchancen blieben im ersten Abschnitt auf beiden Seiten Mangelware, einzig Standards ließen so etwas Ähnliches wie Gefahr vermuten. Letztendlich ging es mit dem 1:1 in die Kabinen.
Nach dem Wiederanpfiff des guten Schiedsrichters Schoyswohl kamen die Tragweiner, die ohne die fehlenden Stützen Patrick Mörtenböck, Konrad Swietek und Emir Macanovic antreten mussten, wenige Minuten nach dem Anstoß zum erstmaligen Führungstreffer. Die Tragweiner konnten durch Elvis Macanovics Treffer einen Rückstand, wie schon öfters in dieser Saison, wegstecken und die Partie drehen. Die Mayrhofer-Elf bestach in weitere Folge vor allem durch sehr gute Organisation und konnte viele zweite Bälle gewinnen. Die Heimelf wollte sich aber nicht geschlagen geben und kam durch Jürgen Himmelbauer, dem gefährlichsten Unterweißenbacher, zu großen Ausgleichschance, doch der eigentliche UWB-Tormann, der heute wieder einmal am Feld auflief, setzte einen Kopfball nach einem Eckball nur an die Stange. Auch die Druckperiode der Tober-Elf zwischen der 70. und 80. Minute überstanden die Gäste gut und so durften die Tragweiner letztendlich nicht nur einen wichtigen Auswärtssieg, sondern auch den errungenen zweten Tabellenplatz bejubeln.
Während Tragwein am kommenden Samstag im Heimspiel gegen den Nachzügler aus St. Pantaleon-Erla den Erfolgslauf fortsetzen möchte, muss Unterweißenbach einen Tag später zum Auswärtsmatch nach Rechberg reisen.
Manuel Mayrhofer (Trainer SC Tragwein-Kamig):
"Wir sind heute sehr organisiert aufgetreten, haben uns gut auf das Spiel der Unterweißenbacher eingestellt und viele zweite Bälle gewinnen können. Die Mannschaft hat heute bewiesen, dass sie schon sehr gefestigt ist, haben wir trotz des Fehlens mehrerer Stammspieler dieses schwierige Auswärtsspiel für uns entscheiden können. Im Verein herrscht zurzeit vom stark spielenden Nachwuchs bis zu Kampfmannschaft eine sehr positive Stimmung, was natürlich auch auf die aktuellen Ergebnisse zurückzuführen ist."
von Marco Wolfsberger