2. Klasse Nord-West

Sportunion Herzogsdorf/Neußerling: Befreiungsschlag gegen Kleinzell – Jetzt soll die Konstanz folgen

Nach vier Niederlagen in Serie gelang der Sportunion Herzogsdorf/Neußerling am vergangenen Wochenende endlich wieder ein Erfolgserlebnis. Mit einem 2:1-Heimsieg gegen den Titelanwärter aus Kleinzell setzte die Mannschaft von Trainer Jürgen Fuchs ein kräftiges Lebenszeichen – und sorgte beim Gegner gleichzeitig für einen schmerzhaften Rückschlag im Meisterrennen. Mit nun 34 Punkten rangiert man im eng gedrängten Mittelfeld der 2. Klasse Nord-West auf Tabellenplatz 7.

 

Zwischenbilanz: Leistungsschwankungen prägen das Frühjahr

Der sportliche Leiter, Stefan Zauner, zieht eine gemischte Zwischenbilanz: „Wir haben bisher wirklich keine guten Heimspiele gezeigt – bis auf das letzte vom Wochenende, und zwei komplette Aussetzer gegen Kirchberg und Aigen.“ In beiden Partien ließ man die sonst so stabile Linie vermissen und gab Führungen leichtfertig aus der Hand. Besonders ärgerlich: „Gegen Tabellenführer Niederwaldkirchen haben wir das Spiel in der Nachspielzeit verloren – das sollte eigentlich nicht passieren.“ Dass gegen Kleinzell, den starken Herbstmeister, nun ein verdienter 2:1-Sieg gelang, wertet Zauner als Wendepunkt: „Da ist uns ein bisschen der Heimspiel-Turnaround gelungen. Wir waren griffiger, aggressiver in den Zweikämpfen – das hat den Unterschied gemacht.“ Zwar sei noch nicht alles perfekt gewesen, doch die Körpersprache habe endlich wieder gestimmt.

Knappe Liga – Ziel: Konstanz statt Tabellenträume

Im Mittelfeld der Tabelle ist alles eng beisammen. Theoretisch ist noch vieles möglich, doch Zauner bleibt realistisch: „Ganz oben werden wir nicht mehr angreifen – dafür haben wir zu viele Punkte liegen gelassen.“ Vielmehr gehe es darum, sich auf eine konstantere Leistung einzuschwingen: „Wir müssen in unser Spiel finden, die Inhalte des Trainerteams auf den Platz bringen. Die Qualität ist da – wir müssen sie abrufen.“ Das Spielermaterial passe, auch das Trainerteam genieße volles Vertrauen. Nun gelte es, regelmäßig Leistung zu bringen und nicht nur punktuell aufzublitzen.

Ausblick: Kollerschlag auswärts, Eidenberg daheim

Mit dem Auswärtsspiel in Kollerschlag steht nun ein echter Gradmesser an – auch personell: „Unser Tormann heiratet an diesem Tag und ist nicht im Kader – das schmerzt natürlich“, erklärt Zauner. Zudem kämpft man seit Wochen mit angeschlagenen Spielern. „Das ist einer der Gründe, warum wir nicht ganz konstant auftreten. Immer wieder fehlt der eine oder andere – das macht’s nicht leichter.“ Dennoch will man gegen Kollerschlag dagegenhalten. Und dann, zuhause gegen Eidenberg/Geng, soll der neu gewonnene Heimspiel-Schwung bestätigt werden: „Wir haben immer viele Zuschauer – da wollen wir etwas zeigen. Daheim müssen wir liefern.“

Kaderplanung: Rücktritt eines Vereinsurgesteins – Zukunft mit Ambitionen

Auch im Hintergrund laufen die Gespräche für die kommende Saison bereits auf Hochtouren. Noch gibt es wenig Offizielles, aber eine Personalie steht bereits fest: „Paul Lanzerstorfer beendet seine Karriere. Nach über 400 Spielen für die Kampfmannschaft ist im Sommer Schluss.“ Ein echter Routinier, der 20 Jahre lang das Team geprägt hat, verlässt damit die Bühne – ein emotionaler Moment für den Verein. Für die neue Saison formuliert Zauner ein klares Ziel: „Wir wollen vorne mitspielen. Ich bin überzeugt von Kader und Trainerteam – wenn wir konstanter werden, ist viel möglich.“ Die Basis sei gelegt, nun müsse man körperlich fit und strukturell stabil durchstarten.

Die Sportunion Herzogsdorf/Neußerling hat also gegen Kleinzell Moral bewiesen – nun will man diesen Schwung nutzen. Der Glaube an die eigene Stärke ist im Verein deutlich spürbar, ebenso wie der Wille, die teils wilde Saison mit einer stabilen Schlussphase zu beenden. Für die nächste Saison winkt mit einem eingespielten Kader und klarem Plan ein neuer Angriff auf die vorderen Plätze – wenn die Konstanz stimmt.