"Auch wenn die Hinrunde nicht schlecht verlaufen ist und wir nicht unzufrieden sind, wäre mehr möglich gewesen und sind unter Wert geschlagen worden", trauert Stefan Zauner, Sektionsleiter der Union Herzogsdorf/Neußerling einigen liegen gelassenen Punkten nach. Nach einem zehnten Platz im Vorjahr zeigte im Herbst der Pfeil nach oben, überwintert die Mannschaft von Trainer Franz Donnerer in der 2. Klasse Nord-West auf dem fünften Rang. Nach bislang einem Zugang und zwei Abgängen wird sich der Kader im Winter möglicherweise weiter verändern.
Nach einem ausgezeichneten Start mit sieben Punkten in den ersten drei Runden, musste die Donnerer-Elf in den folgenden drei Spielen zwei Niederlagen einstecken und stand nach sieben Runden auf dem achten Platz. In den restlichen sechs Partien mussten die Herzogsdorfer den Platz nur einmal als Verlierer verlassen und stießen bis auf den fünften Rang vor. "Grundsätzlich hat es im Herbst gepasst, wenngleich das Abschneiden nicht berühmt ist und wir von den Aufstiegsplätzen sehr weit entfernt sind", so Zauner, der mit der Performance auf eigener Anlage zufrieden sein konnte. So sind die Kicker aus Herzogsdorf neben dem Herbstmeister aus Oepping in Heimspielen die einzige noch ungeschlagene Mannschaft der Liga.
Während der Fünftplatzierte lediglich 15 Gegentore kassierte, es nur bei den beiden Erstplatzierten weniger oft eingeschlagen hat, konnten bislang nur 19 Treffer bejubelt werden, erzielten lediglich vier Mannschaften weniger Tore. "Die Viererkette funktioniert ausgezeichnet und stehen hinten sehr kompakt. Doch seit Jahren haben wir mit Problemen in der Offensive zu kämpfen und erzielen einfach zu wenig Tore. Aber das liegt vor allem daran, dass unsere beiden Angreifer, Bernhard Zauner und Raphael Hofstätter, noch keine 20 Jahe alt sind und ihnen demnach die Erfahrung fehlt", weiß der Sektionsleiter und hofft, dass mit Sascha Peherstorfer und Harald Wiesinger zwei Langzeitverletzte im Frühjahr wieder in den Kader zurückkehren. Nach einem Kreuzbandriss und Meniskusschaden wird Daniel Kozmata hingegen seine Karriere möglicherweise beenden müssen.
Mit Andreas Strasser, der zuletzt in St. Martin tätig, nach einem Kreuzbandriss in den letzten beiden Jahren aber nicht aktiv war, kehrt ein Eigengewächs wieder zu seinem Stammverein zurück. Neben Mario Hofer, der bis Saisonende an die Union Leonding verliehen wurde, steht im Frühjahr auch der Tscheche Petr Smejkal, der in seine Heimat zurückgekehrt ist, nicht zur Verfügung. "Da die Kaderdecke sehrt dünn ist, sind Transferaktivitäten in den kommenden Wochen nicht auszuschließen, viel wird sich aber nicht tun", meint Stefan Zauner.
Seit geraumer Zeit stehen in Herzogsdorf Laufeinheiten auf dem Programm, ehe am 28. Januar der Startschuss zur Vorbereitung auf die Rückrunde fallen wird. Neben sechs Testspielen beinhaltet die Aufbauzeit auch ein Trainingslager im tschechischen Benesov. "Da uns vom dritten Rang nur vier Punkte trennen, ist ein Podestplatz durchaus noch möglich. Allerdings messen wir der Platzierung in dieser Saison keine große Bedeutung bei, geht es vor allem darum, dass sich die junge Mannschaft weiterentwickelt, um in naher Zukunft wieder höhere Ziele anstreben zu können", so Zauner.
Günter Schlenkrich