In der vergangenen Saison kam die Union Nebelberg als Zweiter ins Ziel und verpasste in der Relegation gegen Klaffer mit zwei knappen Niederlagen den Aufstieg. An die Leistungen des Vorjahres konnte der amtierende Vizemeister im Herbst nicht anknüpfen, im Gegenteil. Die Mannschaft von Trainer Johann Hofmann, der im letzten Sommer Bernhard Jungwirth nachgefolgt war, beendete die Hinrunde der 2. Klasse Nord-West auf dem enttäuschenden neunten Platz und überwintert im Niemandsland der Tabelle. "Zahlreiche Verletzungen haben uns zu schaffen gemacht und konnten keinen Lauf starten. Im neuen Jahr wollen wir den Pfeil wieder in die andere Richtung drehen", erklärt der stellvertretende Obmann, Gerald Wöss, der das Nebelberger Tor hütet.
Die Hofmann-Elf verzeichnete einen Fehlstart, konnte in den ersten vier Runden nur das Schlusslicht aus Niederwaldkirchen besiegen und musste sich in den übrigen drei Spielen jeweils geschlagen geben. Nach einem Sieg in St. Peter und einer weiteren Pleite gegen Ulrichsberg stabilisierten sich die Nebelberger in der zweiten Herbsthälfte und bilanzierten in den restlichen sechs Runden mit je zwei Siegen, Unentschieden und Niederlagen ausgeglichen. "Nach dem Trainerwechsel ist die Vorbereitung ganz gut verlaufen. Weder das Scheitern in der Relegation noch die Umstellung auf die Viererkette hat uns ernsthafte Probleme bereitet. Die aufgrund von Verletzungen resultierenden Ausfälle haben uns jedoch zu schaffen gemacht. Vor allem das Fehlen von Torjäger David Pfoser, der aufgrund einer Verletzung an der Ferse im Herbst kein einziges Spiel bestreiten konnte, konnten wir nicht kompensieren", weiß Wöss.
Während der Neuntplatzierte die vier bisherigen Siege durchwegs in der Fremde feierte, konnte der amtierende Vizemeister von fünf Heimspielen kein einziges gewinnen. Zudem kassierten nur vier Mannschaften mehr Gegentore. Die Kicker aus Nebelberg durften immerhin 25 Treffer bejubeln, neun davon resultierten jedoch vom 9:0-Schützenfest zum Herbstausklang in Kirchberg. "Auch wenn uns der Kantersieg in der Tabelle nicht wirklich weitergeholfen hat, war der klare Erfolg im letzten Spiel für die Moral ungemein wichtig. Das enttäuschende Abschneiden ist vor allem dem Verletzungsteufel geschuldet und sind mit unserem eher kleinen Kader an unsere Grenzen gestoßen", meint der Torwart.
Die Winter-Übertrittszeit hat in Nebelberg keine Spuren hinterlassen, geht die Union mit einem unveränderten Kader in die Rückrunde. "Es waren keine Transfers geplant und haben auch keine getätigt. Wir hoffen vielmehr darauf, dass wieder alle Spieler zur Verfügung stehen und aus dem Vollen schöpfen können", sagt Gerald Wöss, der dem Trainer den Rücken stäkrt. "Johann Hofmann trifft am mäßigen Abschneiden keine Schuld. Augrund der vielen Ausfälle waren unserem Coach die Hände gebunden, zudem brauchen die Umstellungen eine gewisse Zeit".
Seit 22. Januar bereiten sich die Kicker auf die zweite Meisterschaftshälfte vor und reisen am kommenden Mittwoch nach Italien, um am Gardasee ein Trainingslager abzuhalten. Nach einem Match auf italienischem Boden gegen Unterweitersdorf steht am 28. Februar der erste Test in heimischen Gefilden, egen Aigen/Schlägl, auf dem Programm. "Auch aufgrund der Verletzungsgefahr auf Kunstrasen bestreiten wir bewusst wenige Testspiele und versuchen vielmehr im Training die Schwachstellen auszumerzen. Auch wenn keine dezidierte Platzierung als Ziel ausgegeben wird, wollen wir in der Tabelle zumindest in die obere Hälfte klettern", meint Wöss und hofft, dass Goalgetter David Pfoser, der ins Training eingestiegen ist, in der Rückrunde wieder auf Torejagd gehen kann.
Günter Schlenkrich