Drei Niederlagen in Serie, zuletzt ein bitteres 1:3 im Heimspiel gegen Wolfern – der SV Losenstein durchlebt in der 2. Klasse Ost aktuell eine schwierige Phase. Dennoch bleibt man mit 36 Punkten auf Tabellenplatz vier – ein solider Wert in einer sonst durchwachsenen Rückrunde. Wir haben mit Sektionsleiter Jörg Herzog über die aktuelle Lage, personelle Herausforderungen und die mittelfristigen Ziele gesprochen.
„Durchwachsen, sage ich mal, aktuell“, lautet Herzogs nüchterne Einschätzung zur laufenden Rückrunde. Die Gründe dafür sind schnell ausgemacht: „Wir haben leider ein paar Langzeitverletzte, damit kämpfen wir. Dazu kommen immer wieder kleinere Blessuren. Das macht es schwer, eine konstante erste Elf zu finden.“ In der Konsequenz musste viel rotiert werden – was angesichts des jungen Kaders nicht nur Nachteil sein muss. „Wir haben einen großen Kader und viele junge Spieler. Dass jetzt manche zum ersten Mal von Beginn an spielen, ist eine Herausforderung – aber auch eine Chance.“
Trotz Formdelle bleibt man in Losenstein bei der Zielsetzung selbstbewusst. „Wir wollen Platz vier halten – und vor allem die Nummer 1 im Ennstal bleiben“, so Herzog. In einer Saison, in der sich viele Vereine auf Augenhöhe begegnen, zählt jede Partie doppelt. Die kommenden Aufgaben gegen Großraming und die Micheldorf Juniors gelten als richtungsweisend. „Gegen Großraming ist es immer ein heißes Derby, gerade am Freitagabend ist das ein würdiger Rahmen. Wir wollen da endlich die Trendwende schaffen. Und Micheldorf hat zuletzt auch aufgezeigt – auch das wird eine harte Nuss.“
Auch beim 1:3 gegen Wolfern habe man – so Herzog – wieder Lehrgeld bezahlt: „Wir haben leider in der ersten Halbzeit verschlafen und uns zu leichte Gegentore eingefangen. Nach der Pause haben wir dann wieder ins Spiel gefunden, hatten Chancen, haben auch getroffen. Das stimmt mich positiv. Wir versuchen wieder Fußball zu spielen – das ist wichtig.“ In der Offensive zeigten sich die Ennstaler bemüht, doch die defensive Stabilität fehlte zeitweise. Vor allem gegen starke Gegner wird das zum Problem – immerhin wartet in den letzten Runden noch das Duell mit den beiden Topteams der Liga.
Was den Kader betrifft, gibt es zumindest keine weiteren schlechten Nachrichten. „Aktuell schaut’s aus wie letzte Woche – keine neuen Verletzten oder Sperren. Aber wir sind trotzdem nicht vollzählig. Der Ausfall einzelner Stützen wirkt sich bei uns halt stärker aus.“ Die Abhängigkeit von einigen Schlüsselspielern ist auch eine Folge des Generationenwechsels, den man bewusst eingeleitet hat.
Wie geht es perspektivisch weiter? Gibt es bereits Wechselgerüchte oder konkrete Planungen für die kommende Saison? Herzog bleibt diplomatisch: „Offiziell noch nichts. Es gibt immer wieder Anfragen von umliegenden Vereinen – aber konkret ist nichts. Intern wird es möglicherweise Umstrukturierungen geben.“ Auf die Frage nach einem möglichen Trainerwechsel winkt er ab: „Der Trainer steht aktuell nicht zur Diskussion.“
Ziel bleibe es, mit Kontinuität weiterzuarbeiten – und perspektivisch an den Aufstieg zu denken: „Vor zwei Jahren haben wir gesagt, wir wollen mittelfristig um den Aufstieg mitspielen. Wenn man sich die letzten Jahre anschaut – 8., 6., jetzt 4. – dann sieht man, dass der Trend stimmt.“
Der SV Losenstein steht an einem entscheidenden Punkt der Entwicklung. Der Verein will und kann den nächsten Schritt machen – doch aktuell steht Stabilisierung an erster Stelle. Mit einem jungen, engagierten Kader und klaren Ambitionen sind die Grundlagen gelegt. Nun gilt es, auf dem Platz wieder zu punkten – vielleicht schon im Derby gegen Großraming.