Die Hinrunde hätte besser nicht verlaufen können für die SPG Palting/Seeham. Mit zehn Siegen und zwei Remis überwintert die Mannschaft von Coach Stanislav Stevic als überlegener Tabellenführer. Auf den Zweiten aus Weng beträgt der Abstand komfortable sieben Punkte. Der Aufstieg ist im Frühjahr das große Ziel - auf die leichte Schulter nehmen wird man die Rückrunde aber nicht. Das Schicksal des SV Weng aus der Vorsaison steckt den Paltingern in den Köpfen. Damals hatte der Vorsprung des SV auf den Zweiten sogar acht Punkte betragen. Am Ende mussten sich die Wenger mit Rang drei begnügen. Für die SPG Palting/Seeham gilt es, einen ähnlichen Rückfall zu vermeiden.
,,Es ist wirklich perfekt gelaufen. Dass wir eine so gute Hinrunde spielen, haben wir nicht ganz erwartet ", freut sich Co-Trainer Christian Breitfuss. Als fixiert sieht er den Aufstieg aber lange nicht. Als abschreckendes Beispiel dient dafür der SV Weng. Der nach einer ähnlich überragenden Hinrunde einen Acht-Punktevorsprung verspielte. Dank einer Negativserie im Frühjahr. ,,Durch die Drei-Punkteregel kann es extrem schnell gehen. Man braucht nur einen kurzen Negativlauf zu erwischen, schon ist die unmittelbare Konkurrenz auf einen Punkt dabei. Dann beginnt das Nervenflattern ", warnt Breitfuss. Und fügt hinzu: ,,Es wäre natürlich vermessen zu sagen, dass wir nicht aufsteigen wollen. Wichtig ist aber vor allem ein guter Start." Zumal es zum Auftakt gleich gegen den ATSV Schneegattern geht. Der ebenfalls mit sieben Zählern Rückstand auf seine Chance lauert.
Das Geheimnis für den optimalen Verlauf der bisherigen Saison sieht Christian Breitfuss vor allem in der Zurückhaltung auf dem Transfermarkt im Sommer. Drei Neuzugänge waren neben Neo-Trainer Stevic geholt worden, einen Abgang hatte man zu verkraften gehabt. ,,Wir haben kaum etwas Grundlegendes verändert. Vielleicht war das unser Geheimnis. Die Mannschaft ist immer weiter zusammengerückt ", berichtet der Co-Trainer. Ebenso großen Anteil am Erfolg hat die Defensivabteilung. Mit zwölf Gegenoren stellen die Paltinger die mit Abstand beste Abwehr. Sechs Mal blieb Goalie Danijel Leper ohne Verlusttreffer. ,,Hinten haben wir uns enorm stabilisiert. Zuvor hatten wir meist viele Gegentore erhalten ", erinnert sich der Assistenztrainer.
Das Quäntchen Glück lässt Breitfuss in seiner Analyse nicht außer Acht. Auch, was verletzungsbedingte Ausfälle betrifft. Wovon die Paltinger größtenteils verschont blieben. Auf Grund des engen Kaders eine entscheidende Tatsache. Und mit ein Grund für die bemerkenswerte Ausbeute von zehn Siegen und zwei Remis in zwölf Ligaspielen. Nur gegen Treubach/Roßbach und Uttendorf mussten sich die Paltinger mit einem Zähler zufrieden geben. Die restlichen Partien wurden allesamt gewonnen - und das meist souverän.
Dennoch ortet Christian Breitfuss im konditionellen Bereich noch Steigerungsbedarf. ,,Im Sommer kam ein neuer Trainer, der musste die Mannschaft erst kennenlernen und sich auf andere Dinge konzentrieren als die körperliche Fitness. Jetzt haben wir aber neun Wochen Vorbereitung. Ich hoffe, dass alle an einem Strang ziehen ", erklärt der Co-Trainer. Im Frühjahr setzt Breitfuss zudem auf die Nervenstärke der Routiniers im Team. Sie sollen einen Einbruch in der Rückrunde verhindern - um dem SV Weng in dieser Hinsicht nicht nachzueifern.
Christoph Gaigg