"Da ich mich selbständig gemacht und ein kleines Lokal übernommen habe, musste ich aus beruflichen bzw. zeitlichen Gründen schweren Herzens als Trainer der Union St. Radegund zurücktreten", begründet der nunmehrige Ex-Coach Andreas Degenhart seine Entscheidung. Nach dem Abstieg in die 2. Klasse Süd-West sind die Kicker aus St. Radegund einen Stock tiefer gut angekommen, mischen im Spitzenfeld der Tabelle mit und wahrten mit einem vierten Platz die Chance auf den sofortigen Wiederaufstieg.
Dabei waren die Radegunder mit einem 0:5-Debakel im Absteiger-Duell in Burgkirchen denkbar schlecht gestartet. "Nach diesem Spiel, haben wir gedacht, dass es zu einem vorderen Platz in der Tabelle nicht reichen wird, doch wir haben uns getäuscht", erklärt Kapitän Johannes Altenbuchner, der auch als Sektionsleiter tätig ist. Nach der Auftaktpleite blieb die Degenhart-Elf in den folgenden fünf Spielen ungeschlagen, um dann gegen Herbstmeister St. Peter die zweite Niederlage einzustecken. In den restlichen fünf Spielen hatte der Absteiger einen tollen Lauf, konnte vier Siege feiern und 13 Punkte sammeln und ist nur durch einen einzigen Zähler von einem Aufstiegsplatz getrennt.
"Unser Ziel war ein Top-Fünf-Platz und konnten das Vorhaben bislang realisieren. Obwohl wir im Aufstiegskampf präsent sind, wird das Ziel nicht revidiert, ist der Wiederaufstieg in dieser Saison auch kein Muss", hält Altenbuchner den Ball flach. Während der Viertplatzierte nur 14 Gegentore kassierte, konnten die Radegunder lediglich 20 Treffer bejubeln, trafen nur drei Mannschaften weniger oft ins Schwarze. "Abwehrchef Stephan Winkler dirigiert umsichtig die Defensive und stehen hinten sehr gut. An der Durchschlagskraft der Offensive müssen wir aber noch arbeiten", ist der Kapitän mit der Torausbeute nicht zufrieden. Zufrieden kann man in St. Radegund hingegen mit der Stärke auf eigenem Platz sein. Der Tabellenvierte verlor nur eines der bisherigen acht Heimspiele und führt die Heim-Tabelle an.
Nach dem Rücktritt von Andreas Degenhart wird beim Trainingsauftakt am kommenden Wochenende ein neuer Übungsleiter das Zepter schwingen. "Wird sind uns mit einem Trainer einig, die Verpflichtung ist aber noch nicht hundertprozentig fix", will der Sektionsleiter den Namen noch nicht preisgeben. Fix ist hingegen, dass mit dem Deutschen Simon Singhammer ein Offensivspieler, der auf der Außenbahn oder auch im Angriff eingesetzt werden kann, ein neuer Spieler im Kader steht. "Damit sind unsere Transferaktivitäten im Winter auch auch schon abgeschlossen", weiß Johannes Altenbuchner.
Nach wöchentlichen Laufeinheiten und Hallentraining wird am 10. Februar die offizielle Vorbereitung in Angriff genommen. "Nach der guten Hinrunde wollen wir im Frühjahr weiterhin vorne mitmischen und den eroberten Platz im oberen Tabellendrittel behaupten. Sollte es mehr werden und wir sogar noch auf einem Aufstiegsplatz landen, hätten wir dagegen nichts einzuwänden", liebäugelt der Sektionsleiter und Kapitän mit dem sofortigen Wiederaufstieg.
Günter Schlenkrich