Nachdem die Union St. Radegund im Vorjahr als Dritter einen Aufstiegsplatz knapp verpasst hatte, waren die Mannen von Trainer Muhamed Mehmedovic auch in der abgelaufenen Saison der 2. Klasse Süd-West über weite Strecken im Aufstiegskampf präsent, am Ende reichte es aber nur zum fünften Platz. "Im Frühjahr hat der Verletzungsteufel zugeschlagen und unseren Kader dezimiert. Aufgrund der zahlreichen Ausfälle war letztendlich nicht mehr möglich", begründet der Coach, der auch als Sektionsleiter tätig ist, den Rückfall in der entscheidenden Phase der Meisterschaft.
Nach 24 in der Hinrunde gesammelten Punkten überwinterte die Mehmedovic-Elf gleichauf mit dem späteren Meister aus Handenberg. Nach 20 Spieltagen standen die Kicker aus St. Radegund - drei Punkte vor Vizemeister Uttendorf - auf dem zweiten Platz, in den letzten fünf Spielen wanderte jedoch nur ein einziger Zähler auf das Konto. "Die Niederlagenserie auf der Zielgeraden war in erster Linie dem Verletzungsteufel geschuldet. Aber wir hatten im Frühjahr von Beginn an mit Verletzungen zu kämpfen und konnt die zahlreichen Ausfälle von sechs, sieben Stammspielern letztendlich nicht mehr kompensieren. So mussten in der Reserve, um eine Mannschaft stellen zu können, fünf Senioren-Spieler in die Bresche springen", weiß der Coach.
Während nur drei Mannschaften weniger Gegentore kassierten, erzielten vier Teams mehr Treffer. Der Fünftplatzierte demonstrierte seine Heimstärke und feierte im Stadion zum heiligen Grase acht Siege. In der Fremde hingegen musste die Union sieben Niederlagen einstecken. "Nicht zuletzt aufgrund unserer tollen Fans hat die Heimstärke Tradition und sind auf eigenem Platz kaum zu biegen. Auch wenn wir in der Fremde an die Leitungen vor heimischer Kulisse nicht anknüpfen konnten, kann man von einer Auswärtsschwäche nicht sprechen", so Mehmedovic. "In den vergangenen Jahren waren wir in der Tabelle stets vorne dabei. Auch in der letzten Saison wäre einiges möglich gewesen, der Verletzungsteufel hat uns aber einen Strich durch die Rechnung gemacht".
Mit Christian Brandl (Pichl) sowie Michel Hernandez und Alexander Zenz, die jeweils nach Deutschland wechselten, haben drei Spieler den Verein verlassen. Zudem hängt Florian Reitsammer seine Schuhe an den Nagel. Während Armin Bachmaier in der Reserve von Bezirksligist Ostermiething kickte, wechselten Werner Asen und Stefan Schuster im Doppelpack von Michaelbeuern nach St. Radegund. "Unser Transferprogramm ist abgeschlossen, wird sich auf der Zielgeraden der Übertrittszeit nichts mehr tun. Neben den drei Neuerwerbungen rücken auch zwei Talente aus dem Nachwuchs in den Kader nach", weiß Muhamed Mehmedovic.
In St. Radegund wurde am vergangenen Montag das Training wieder aufgenommen und tags darauf gegen die Reserve von Bürmoos das erste Testspiel bestritten, das mit 2:3 verloren ging. Am 30. Juli misst die Mehemdovic-Elf mit dem bayrischen Klub aus Stammham die Kräfte. Der Fünftplatzierte startet mit einer eher geringen Erwartungshaltung in die neue Saison. "In der Sommerpause wurde die Mannschaft verjüngt und setzen künftig generell auf die eigenen bzw. jungen Spieler. Demzufolge ist eine Präsenz im Aufstiegskampf nicht unbedingt zu erwarten, wenngleich wir wieder eine gute Rolle spielen und uns im Bereich des oberen Tabellendrittels präsentieren wollen", meint der Trainer, der Mattighofen und Uttendorf in die Favoritenrolle drängt.
Günter Schlenkrich