Der SV Grün-Weiß Zell am Pettenfirst wartet weiterhin auf den ersten Sieg im Frühjahr. Nach dem 1:1 gegen Mettmach zum Auftakt musste sich die Elf von Trainer Denis Memisevic am vergangenen Wochenende mit einem torlosen 0:0 gegen den FC Union Lohnsburg begnügen. Zwar präsentiert sich das Team defensiv deutlich stabiler als noch im Herbst, doch in der Offensive fehlt es aktuell an Durchschlagskraft. In der Tabelle der 2. Klasse West bleibt Zell damit auf dem 13. und vorletzten Rang. In den kommenden beiden Runden warten mit Obernberg/Ort und Ampflwang zwei weitere knifflige Auswärtsaufgaben.
Der sportliche Leiter, Jakob Kaltenbrunner, spricht im Interview mit Ligaportal über das jüngste 0:0 gegen Lohnsburg – und sieht die Partie sehr reflektiert: „Es war ein gerechtes 0:0. So eine ereignislose Partie habe ich noch nie gesehen“, schildert Kaltenbrunner den Spielverlauf nüchtern. Weder seine Mannschaft noch der Gegner hätten sich nennenswerte Torchancen erspielt. „Es hätte sich keine Mannschaft verdient, dass sie das Spiel gewinnt. Was mich aber sehr freut: Dass wir aktuell hinten sehr gut stehen.“ Das Hauptproblem der Zeller liege also aktuell klar in der Offensive. „Wir sind, was die Defensive betrifft, wie gesagt sehr stabil. Das hat für den Auftakt ganz gut funktioniert“, erklärt Kaltenbrunner. Doch offensiv geht derzeit wenig: „In der Offensive haben wir ein paar Schwächen, das wissen wir. Im ersten Spiel haben wir ein Tor geschafft, jetzt gar keines. Wirklich gefährlich waren wir bislang nicht.“
Angesichts der tabellarischen Situation ist beim SV Zell bereits ein gewisser Fokus auf die kommende Spielzeit zu erkennen. „Wir schauen, dass wir in dieser Saison noch so vielen Punkte wie möglich mitnehmen, wieder eine geeinte Mannschaft formen und dann nächste Saison wieder angreifen“, so Kaltenbrunner. Die Verletzungssorgen und der damit verpatzte Herbst hätten den Saisonverlauf früh geprägt und die Ziele nach unten geschraubt. Nun gehe es darum, die jungen Spieler an das Niveau heranzuführen. „Wir setzen viele Nachwuchsspieler ein, die jetzt Einsatzminuten bekommen sollen. Das ist wichtig für die Zukunft.“
Mit den kommenden Aufgaben bei den beiden punktgleichen Tabellenführern Obernberg/Ort und Ampflwang stehen zwei überaus schwere Auswärtsspiele am Programm. Kaltenbrunner weiß um die Herausforderung, bleibt aber zuversichtlich: „Im Herbst haben wir gesehen, dass wir gegen jeden Gegner mithalten können. Es geht jetzt darum, keine leichten Gegentore zu kassieren und uns vorne besser einzuspielen.“ In einer Liga, in der laut Kaltenbrunner „jeder jeden schlagen kann“, sei mit einer konzentrierten Leistung auch gegen die Favoriten etwas möglich. Klar ist aber auch: Für die Zeller geht es derzeit nicht um Ergebnisse, sondern um den langfristigen Aufbau.