"Nachdem uns im letzten Sommer fast alle Spieler verlassen bzw. aufgehört haben und der Verein um seine Existenz kämpfen musste, haben wir eine schwierige Saison erwartet - und die ist es dann auch geworden", spricht Johann Stempfer, Trainer des SV Waldzell, die in der 2. Klasse West nur fünf gesammelten Punkte und den damit verbundenen letzten Tabellenplatz an. In dieser Saison legt der Nachzügler die Latte auf eine ordentliche Höhe, sollen nicht zuletzt zwei Heimkehrer einen Aufschwung bewirken.
Nach drei Jahren beim Liga-Konkurrenten in Lohnsburg ist Stürmer Walter Erhart wieder zu seinem Stammverein zurückgekehrt und soll an der Behebung der Offensivschwäche beitragen. Der zweite Heimkehrer ist zumeist auf der anderen Seite des Platzes zu finden, ist Rene Burgstaller, der zuletzt bei Aufsteiger Schildorn aktiv war, als Stabilisator der Defensive vorgesehen. "Die beiden Spieler sind nicht nur Waldzeller, sondern auch erhebliche Verstärkungen", freut sich Stempfer über die neuen Kräfte.
Im Gegensatz zu anderen Mannschaften, die am Ende der Tabelle stehen, ist in Waldzell die Stimmung ausgezeichnet und die Trainingsbeteiligung sehr hoch. "Im Schnitt sind rund 23 Leute bei den Einheiten dabei und trainieren auch brav. Im Gegensatz zum Vorjahr gehen wir heuer unter anderen Voraussetzungen in die Saison, ist auch die Erwartungshaltung eine andere", verschwendet der Coach keinen Gedanken an die "Rote Laterne". Obwohl die bisherigen drei Testspiele allesamt verloren gingen (1:2 gegen Burgkirchen, 1:2 gegen Pfaffstätt und 0:3 gegen Mining), ortet Johann Stempfer erhebliches Potenzial. "Gegen Burgkirchen und Pfaffstätt haben wir zur Pause jeweils geführt, ehe ich den gesamten Kader zum Einsatz gebracht habe. Und im Test gegen Mining habe ich einiges probiert." Im letzten Vorbereitungsspiel treffen die Waldzeller am Samstag auf Frankenburg 1b.
Nachdem der Klub in den vergangenen Jahren stets auf den hinteren Plätzen der Tabelle zu finden war, soll der Pfeil in diesem Jahr nach oben zeigen. "Auch in der letzten Saison hat nicht viel gefehlt, sind aber zumeist an der katastrophalen Chancenverwertung gescheitert. Mein Kader umfasst 16, 17 Spieler, zudem bringen die Kicker die richtige Einstellung mit. Auch wenn für Außenstehende unsere Zielsetzung, ein Platz zwischen sechs und acht, hoch gegriffen scheint, glaube ich an meine Mannschaft und bin fest davon überzeugt, dieses Ziel auch erreichen zu können", meint der Trainer, der zum Saisonauftakt im Derby gegen Lohnsburg auf die erste Überraschung hofft.
Günter Schlenkrich