Dramatische 90 Fussballminuten brachte in der 10. Runde der Bezirksliga Nord das Spitzenspiel zwischen Tabellenführer DSG Union Putzleinsdorf und dem Tabellenzweiten USV Peugeot Reindl St. Oswald bei Freistadt mit sich. Beide Mannschaften gingen mit einer gewissen Euphorie in das Spiel, ließ man doch in den letzten Runden mit äußerst ansehnlichen Leistungen aufhorchen. Mit einem Super-Start schien das Spiel zunächst für die Hausherren zu laufen, doch die Gäste aus St. Oswald steckten trotz eines 0:3-Rückstandes nicht auf und erkämpften sich in den letzten 10 Spielminuten ein nicht mehr für möglich gehaltenes Unentschieden.
Etwas mehr als 250 Zuschauer pilgerten zum Putzleinsdorfer Sportzentrum um dem großen Schlager zwischen der Heimmannschaft und den Gästen aus St. Oswald beizuwohnen. Dabei erwischten die Gastgeber einen idealen Start: Bei einer Eckballsituation stand David Janku goldrichtig und brachte mit seinem schönen Kopfballtreffer die Ecker-Elf nach lediglich 10 gespielten Minuten in Führung. Beflügelt von diesem Führungstreffer legten die Platzherren nur kurze Zeit später weiter nach: Nach einer wunderbar herausgespielten Kombination über mehrere Stationen scheiterte man zunächst noch an der Stange, doch dann war Rupert Aichbauer zur Stelle und netzte zum 2:0 ein (15.). Putzleinsdorf war im ersten Durchgang insgesamt wesentlich bissiger als St. Oswald. Die Mannen von Coach Müller standen zudem auch bei der ein oder anderen Situation zu weit vom Gegner entfernt. Somit war es nicht unverdient, dass der Tabellenführer noch vor der Pause einen weiteren Treffer bejubeln durfte: Goalie Mario Luger brachte mit einem weiten Ausschuss Clemens Peer in Position. Der Mittelfeldmann brachte das Leder im Tor unter und besiegelte damit die 3:0-Pausenführung.
Nach dem Wiederanpfiff zeigte sich St. Oswald nun wesentlich engagierter und ging mit deutlich mehr Biss an die Sache heran. Als es nach 83 gespielten Minuten allerdings immer noch 3:0 stand, rechnete wohl niemand mehr mit dem was im Anschluss passieren sollte. Doch erstens kommt es anders und zweitens als man denkt: Schiedsrichter Roland Eidenberger zeigte in der 84. Spielminute nach einem Handspiel im Strafraum der Hausherren auf den Elfmeterpunkt. St. Oswalds Top-Scorer Peter Hartl schnappte sich den Ball und hämmerte diesen in die Maschen. Das war nun die notwendige Initialzündung, denn nur 5 Minuten später verkürzte abermals Peter Hartl mit seinem 11. Saisontreffer sogar auf 2:3. Das Knistern in der Luft war nun förmlich zu spüren. In der 91. Spielminute beförderte Josef Prihoda einen Freistoßball in die gefährliche Zone. Doch zunächst scheiterte sein tschechischer Landsmann Petr Bizek an der Stange. Sein Teamkollege Christoph Schachinger staubte jedoch ab und sorgte damit für ausgeglichene Verhältnisse. Doch das Spiel war noch immer nicht zu Ende. Und so hätte Putzleinsdorfs Martin Pulec in der 93. Spielminute wohl zum strahlenden Helden werden können. Aber sein Weitschuss ging nur an die Latte. Kurz darauf pfiff Schiedsrichter Eidenberger die Partie somit mit dem Endergebnis von 3:3 ab.
"Bis zum 3:1 haben wir alles unter Kontrolle gehabt. Es hat nicht einmal ansatzweise danach ausgesehen, als ob wir noch Unentschieden spielen könnten. Und dann haben wir doch noch drei Tore bekommen. Kurz vor Schluss hätten wir dann ja sogar noch das 4:3 am Fuß gehabt. Somit sind wir momentan natürlich etwas enttäuscht. Aber wir können grundsätzlich mit unserer bisherigen Saison sehr zufrieden sein."
"Es waren ganz klar zwei verschiedene Halbzeiten. Die erste Hälfte haben wir uns selbst verspielt, da waren sie einfach bissiger und ganz klar überlegen. Aber wir haben in der Halbzeitpause gesagt, dass wir uns hier nicht abschießen lassen und ab sofort mehr zeigen wollen. Schlussendlich war das Unentschieden wohl doch gerecht. Denn unsere Moral war heute wirklich ausgezeichnet."
Johannes Oberreiter