Der TSU Hofkirchen im Mühlkreis kam in der Herbstsaison der Bezirksliga Nord nicht in die Gänge. Nach einem 9. Platz und 35 Punkten in der letzten Saison bekleidet man zur Winterpause den letzten Platz und konnte nur 6 Zähler erkämpfen. Das Torverhältnis von 9:42 spricht Bände – wollte es doch offensiv wie defensiv nicht richtig klappen. Die größere Kaderveränderung im Sommer hat den Hofkirchnern offensichtlich nicht gut bekommen. So hatte der zu dieser Saison neu verpflichtete Trainer Michael Reischl keinen guten Start.
Wir sprachen mit Sektionsleiter Sven Mairhofer über die herausfordernde Situation und darüber, wie man die Klasse halten möchte.
Ligaportal: Vielen Dank, dass Sie sich Zeit für das Gespräch nehmen. Wie fällt Ihr Resümee zur Herbstsaison aus?
Sven Mairhofer: Da gibt es nicht viel schönzureden. Mit nur sechs Punkten überwintern wir auf dem letzten Platz, und das ist natürlich enttäuschend. Wenn man aber bedenkt, wie lange wir schon in dieser Liga eine gute Rolle spielen, zeigt das, wie schwer die Bezirksliga Nord mittlerweile geworden ist. Die zwölf Abgänge vor der Saison haben uns zusätzlich geschwächt, und das spiegelt sich leider auch in den Ergebnissen wider.
Ligaportal: Zwölf Abgänge sind eine große Herausforderung. Was waren die Gründe dafür?
Sven Mairhofer: Das war eine Mischung aus verschiedenen Faktoren. Karriereende, Auslandssemester, Fokussierung auf andere Hobbys oder Spieler, die zu ihren Heimatvereinen zurückkehrten – es war im Sommer alles dabei. Solche Dinge sind bedauerlich, aber sie gehören eben auch dazu.
Ligaportal: Waren Ihre Erwartungen an die Saison dadurch von Beginn an gedämpft?
Sven Mairhofer: Absolut. Wir haben gewusst, dass es heuer sehr schwer wird. Natürlich hoffen wir immer, die Klasse zu halten, aber wir sehen das realistisch. Wir holen keine Legionäre oder geben Unsummen aus, nur um mit aller Gewalt in der Liga zu bleiben. Das entspricht nicht unserer Philosophie. Wir setzen auf unsere eigenen Spieler, selbst wenn das bedeutet, dass es am Ende knapp wird.
Ligaportal: Aktuell fehlen Ihnen etwa vier Punkte auf einen Nichtabstiegsplatz. Wie bewerten Sie die Chancen auf den Klassenerhalt?
Sven Mairhofer: Es wird definitiv eine große Herausforderung, aber die Chance ist noch da. Wichtig ist, dass wir konzentriert und geschlossen auftreten. Wenn wir es schaffen, mit unseren eigenen Spielern die Liga zu halten, dann wäre das ein großer Erfolg. Natürlich ist das das Ziel, aber nicht um jeden Preis. Unsere Philosophie ist es, mit den Spielern aus der Region zu arbeiten und langfristig erfolgreich zu sein. Wir könnten jetzt viel Geld investieren und Verstärkungen holen, aber das entspricht nicht unserem Weg. Wenn es heuer nicht klappt, ist das zwar enttäuschend, aber kein Weltuntergang.
Ligaportal: Wird es Veränderungen im Kader geben?
Sven Mairhofer: Das kann ich aktuell nicht sagen. Unsere sportlichen Verantwortlichen prüfen die Möglichkeiten, aber wir haben ein klares Budget, und das wird nicht überschritten. Große Veränderungen wird es daher nicht geben.
Ligaportal: Wann starten Sie mit der Vorbereitung auf die Rückrunde?
Sven Mairhofer: Mit den Lauftrainings beginnen wir in den nächsten Tagen. Das Mannschaftstraining startet dann Mitte Jänner. Ende Februar geht es dann nach Faak am See in ein Trainingslager, wo wir uns intensiv auf die Rückrunde vorbereiten werden.
Ligaportal: Was sind die langfristigen Ziele des Vereins?
Sven Mairhofer: Unser Ziel ist es, weiterhin in der Bezirksliga zu spielen und mit unseren eigenen Spielern Erfolg zu haben. Wir möchten finanziell stabil bleiben und im Rahmen unserer Möglichkeiten arbeiten. Der Traum wäre es, in der Saison 2025/26 ebenfalls noch in der Bezirksliga zu sein – hier fühlen wir uns sehr wohl. Es ist eine tolle Liga mit kurzen Wegen und vielen Derbys.
Ligaportal: Vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg in der Rückrunde!