Das Rennen um Platz eins könnte in der Bezirksliga Nord enger nicht sein. Die ersten fünf Teams sind durch nur vier Punkte getrennt. Mittendrin auch der FC Blau-Weiß Linz 1b. Die Mannschaft von Coach Marcel Ketelaer liegt auf Rang drei, zwei Punkte hinter Herbstmeister St. Oswald. Für den Titelkampf rüsten die Linzer nochmals auf, verpflichteten zwei Defensivspieler. Einer davon kommt aus Kamerun. Zugleich hofft man auf den Verbleib von Michael Auer.
Manuel Hofmeister und Alain Mahop heißen die beiden Hoffnungsträger im Aufstiegsrennen. Sie sollen die Defensive der Jung-Blau-Weißen stabilisieren. Mit Mahop konnte ein Legionär aus Kamerun an Land gezogen werden, er war in der Vergangenheit bereits in der französischen vierten Liga aktiv gewesen.
Co-Trainer Harald Leitner hofft, dass es bei seiner Verpflichtung zu keinen Problemen mehr kommt: "Der kamerunische Verband muss noch die Freigabe erteilen. Ich gehe aber davon aus, dass alles in Ordnung geht."
Die zweite Verstärkung kommt aus Micheldorf. Manuel Hofmeister schnürte seine Schuhe über fünf Jahre für die 1b des OÖ-Ligisten. Auch er ist für die Defensivabteilung eingeplant. Ein Fragezeichen steht hingegen noch hinter dem Verbleib von einem weiteren Ex-Micheldorfer. Mittelfeldakteur Michael Auer war erst im Sommer zu Blau-Weiß gewechselt, avancierte zu einem wichtigen Leistungsträger. "Wir hoffen, dass er auch im Frühjahr bei uns bleibt. Sein Abgang wäre äußerst schmerzhaft ", so Co-Trainer Leitner über den ehemaligen LASK-Profi.
Hält Auer seinem derzeitigen Verein die Treue, sind die Linzer in der Rückrunde für den Aufstiegskampf gerüstet. Während St. Oswald und Putzleinsdorf wichtige Spieler abgaben, konnten die Blau-Weißen den Kader sogar verstärken. "Das war eigentlich in den letzten Jahren immer so. Die vorderen Teams haben im Winter abgespeckt, die hinteren Mannschaften aufgerüstet ", berichtet der Assistenzcoach.
Als Muss sieht er den Titel allerdings nicht: "Sicherlich wollen wir gerne Meister werden, das wäre natürlich sehr schön. Schaffen wir es aber nicht, geht die Welt davon auch nicht unter." Einen insgeheimen sportlichen Wunschtraum verrät er dennoch: "Das Traumziel wäre natürlich, dass die erste Mannschaft in der zweiten Bundesliga bleibt und wir den Meistertitel schaffen."
Bereits auf die Winterkrone hat nicht viel gefehlt. Drei Runden vor Schluss thronte man sogar auf Tabellenplatz eins. Ehe in den letzten drei Spielen der Einbruch folgte, nur noch ein Punkt geholt wurde. "Wir haben eine sehr gute Hinrunde gespielt. Der Einbruch zum Ende hängt vor allem mit den Profis zusammen, die zu diesem Zeitpunkt viele Verletzte und Gesperrte hatten ", erklärt Leitner die Schwächephase.
Dass die Stahlstädter dennoch im Spitzenfeld der Liga zu finden sind, wundert den Co-Trainer nicht: "Das kommt für mich nicht überraschend. Wir wussten vorher, dass wir mit dieser guten Mannschaft vorne mitspielen werden." Ob es am Ende auch für ganz oben reicht, wird unter anderem von den beiden Neuzugängen abhängen. Ebenso wie vom Verbleib von Michael Auer.
Christoph Gaigg