Union Lembach will es Barcelona nachmachen

Nur eine Saison hat es gedauert, ehe die Union Lembach nach dem bitteren Abstieg 2011 diesen Sommer die Rückkehr in die Bezirksliga Nord schaffen konnte. Mit einem Vorsprung von 15 Punkten deklassierte das Team von Trainer Gerald Aichbauer die Konkurrenz und musste auf dem Weg zurück in die Bezirksliga nur zwei Niederlagen hinnehmen. In der kommenden Saison will man auch eine Spielklasse höher mit gutem Fußball überzeugen.

Dass dieser Vorsatz den Lembachern umzusetzen durchaus zuzutrauen ist, beweisen unter anderem die tollen Ergebnisse in der Vorbereitung. So konnte beispielsweise mit dem SK Asten ein Titelkandidat aus der Bezirksliga-Ost mit 3:2 bezwungen werden. Zwar räumte Trainer Aichbauer im Interview ein, dass Asten einen eher schlechten Tag erwischt, seine Mannschaft jedoch die Partie über 90 Minuten dominiert und verdient gewonnen habe. Die größte Sensation jedoch war fraglos der 2:0-Erfolg in der 1.Runde des Baumgartner-Biercups gegen OÖ-Ligist  Union Edelweiß. „Zu Beginn waren wir noch ein wenig unter Druck, vielleicht auch, weil der Respekt zu groß war. Im Laufe der 1.Halbzeit kamen wir jedoch immer besser ins Spiel. Anfang der 2.Hälfte spielte Edelweiß erneut druckvoll, wir konnten aber ein Kontertor erzielen und schließlich den Sieg nicht unverdient einfahren “, erinnert sich Coach Aichbauer.

Kontinuität auf dem Spielersektor

Unüberlegtheit und emotionsgeladene Schnellschüsse sind Fremdwörter in Lembach. Seit Jahren glänzt man durch Kontinuität auf dem Trainer- und Spielersektor. Auch die diesjährige Transferzeit wurde ausschließlich dazu genutzt, zwei Rückkehrer aus Kirchberg unter Vertrag zu nehmen. Abgänge hatten die Lembacher hingegen gar keine zu verzeichnen. Cheftrainer Aichbauer zeigt sich erfreut über diese Tatsache und betont seine Zufriedenheit über den aktuellen Kader: „Sollten wir nicht zahlreiches Verletzungspech bekommen, sind wir im gesamten Kader gut aufgestellt und können auf den meisten Positionen auch 3-4 Ausfälle kompensieren.“ Die stabile Abwehr sei auch in der Breite sehr gut besetzt, ebenso wie das Mittelfeld, besonders im zentralen Bereich. 

Im Barcelona-Stil die Liga aufmischen

Ebenfalls auf einen erfolgreichen Saisonstart hoffen lässt die Vorbereitungsphase in Bezug auf die Trainingseinheiten, in welchen Aichbauer das Hauptaugenmerk insbesondere auf die Aspekte Schnelligkeit und Spritzigkeit legte. Aber auch seine Spielphilosophie sollte nicht zu kurz kommen. Aichbauer zeigt sich als Verfechter des „Barca’schen“ Kurzpassspiels mit maximal zwei Berührungen um Ball und Gegner laufen zu lassen. Bei Ballverlust soll die gesamte Mannschaft zu aggressivem Pressing ansetzen, um den Gegner sofort unter Druck zu setzen, während man versucht, bei Ballgewinn umgehend Ruhe ins Spiel zu bringen und den Ball in den eigenen Reihen zu halten.

Als Saisonziel gibt der Aufsteiger die mutigen Plätze fünf bis sechs an, wobei „es mir vor allem wichtig ist, dass wir Spaß am Fußball haben“, erklärt Coach Aichbauer. Angesichts der Tatsache, dass die Lembacher nicht nur auf dem Platz eine klare Philosophie verfolgen, sondern auch außerhalb des grünen Rasens durch vernünftige und gut überlegte Entscheidungen zu glänzen wissen, ist ihnen dies absolut zuzutrauen.

Christoph Gaigg

• Zurück
• Weiter