In der Auto Günther Relegation 2025 trafen am gestrigen Donnerstagabend zwei alte Bekannte aufeinander – die Union Königswiesen gastierte bei der Union Vorderweißenbach. Zuletzt traf man in der Saison 2022/23 in der Bezirksliga Nord aufeinander, in genannter Spielzeit stiegen letztlich beide Teams ab. Während Vorderweißenbach folglich der direkte Wiederaufstieg gelang, spulten die Königswiesener zwar hervorragende Spielzeiten ab, stehen aber erst jetzt vor der großen Möglichkeit in die Bezirksliga zurückzukehren. Im Hinspiel zog man jedoch in einer denkwürdigen Partie knapp den Kürzeren, verlor die Truppe von Alexander Buchberger mit 4:3.
Die beiden Teams gaben sich von Beginn an trotz der prekären Rahmenbedingungen keine Blöße: Zwei Minuten gespielt, war es Königswiesens Alexander Hüttmannsberger, der nach einer Ecke freistehend aus kurzer Distanz per Direktabnahme verwertete. Sichtlich unbeeindruckt von eben jenem frühen Nackenschlag, rissen die Hausherren umgehend das Zepter aber an sich und glichen bereits in Minute zehn aus. Über mehrere Stationen kombinierten sich die Gastgeber vor das Heiligtum der Gäste und fanden mit Wendelin Wolfmayr auch einen eiskalten Vollstrecker. In einer ähnlichen Tonart ging es in der Folgephase auch weiter – die Vorderweißenbacher zeigten sich enorm spielstark und hatten etwas mehr Kontrolle über das Spielgeschehen, Königswiesen kam immer wieder, primär nach langen Bällen, in die Gefahrenzone, besonders die Toptorjäger Daniel Vanek und Yannic Haslinger sorgten so immer wieder für Gefahr.
Die wohl beste Chance der Gäste hatte Haslinger in Minute 27, hatte aber die Rechnung ohne Leonhard Ganglberger gemacht, der in höchster Not mit einer Rettungstat sein Team vor dem erneuten Rückstand bewahrte. Erst kurz vor der Pause klingelte es dann wieder: Jonas Prammer konnte in Szene gesetzt werden und bugsierte das Spielgerät nach einem Haken zur Mitte sehenswert ins lange Eck (42.). Damit war aber nicht Schluss, hatten die Schützlinge von Alexander Buchberger letztlich doch die passende Antwort parat. Nach weltklasse Vorarbeit von Haslinger drückte Vanek die Kugel knapp drei Minuten später über die Linie und sorgte für Gleichstand zum Pausentee.
Nach dem Seitenwechsel ging es mit beidseitig offenem Visier nahtlos weiter. Nur vier Minuten gespielt, stellten die Königswiesener die Partie erneut auf den Kopf: Nach einer Flanke von der linken Seite war es Philipp Lindner, der am zweiten Pfosten mutterseelenallein mühelos auf 3:2 stellen konnte. Die Gäste präsentierten sich nach dem Führungstreffer aber wesentlich passiver und fokussierten sich auf die Defensive. Das Spieltempo der Partie litt jedoch nicht darunter, auch weil nach wie vor voll motivierte Gastgeber alles daran setzten, den Rückstand zu egalisieren. Dies gelang letztlich auch, schlugen die Mannen von Josef Prihoda binnen vier Minuten gleich zwei Mal zu. Erst war es Philipp Haiböck, der mit einem Traumtor aus knapp zwanzig Metern auf 3:3 stellte (72.), ehe nur vier Minuten später Ondrej Svoboda nach Prammer-Vorarbeit den 4:3-Siegtreffer markierte. In den Schlussminuten war dann erstmals in diesem Relegations-Krimi Vorsicht angesagt – Vorderweißenbach verwaltete, Königswiesen traute sich nicht mehr wirklich. Der Bezirksligist reist so am Sonntag (Anstoß 18:00) mit einem hauchzarten Vorsprung nach Königswiesen, entschieden ist aber noch nichts.
Thomas Feilmayr (Kapitän Union Vorderweißenbach):
„In so einem Spiel geht es natürlich um alles, trotzdem war es kein klassisches Abtasten und hinten Reinstellen, sondern ein gutes Fußballspiel. Wir haben uns trotz dem frühen Rückschlag nicht unterkriegen lassen, sondern Moral gezeigt und ein super Zeichen gesetzt. Die Ausgangslage für Sonntag ist somit sehr gut, man muss auch bedenken, dass wir diese Saison auswärts sogar besser abgeschnitten haben als Zuhause. Wir werden uns aber trotz des Vorsprungs nicht verstecken und auf Unentschieden spielen, sondern auf Sieg.“
Die Besten: Elias Rechberger, Jonas Prammer, Philipp Haiböck
Franz Hofbauer (Koordinator Sport Union Königswiesen):
„Es ist immer schwierig abzuschätzen bei einem Relegationsspiel, wie es wird. Mit einem 4:3 ist natürlich noch alles drin, es ist absolut nichts verloren. Wir haben auf jeden Fall mit Vorderweißenbach mitspielen können, da hat man gesehen, dass alles möglich ist. Wir haben zudem eine gewisse Heimstärke, darum werden wir nochmal alles geben.“
Die Besten: Daniel Vanek, Yannic Haslinger