Die FC Blau-Weiß Linz Amateure haben eine kräftezehrende erste Bezirksliga-Saison hinter sich und konnten in der Bezirksliga Ost auch eine Zeit lang vorne mitmischen. Letztlich reichte es für die junge zweite Garde des Bundesligisten für den vierten Platz, den man mit 43 Zählern auf dem Konto für sich beanspruchen konnte. Auf mittelfristige Sicht möchten die Linzer aber wieder zurück in die Landesliga kehren und haben dafür nun auch die ersten Hebel in Bewegung gesetzt. Ligaportal sprach mit Werner Mayer, dem Sportlichen Leiter der BW Linz Amateure, über die vergangene Spielzeit, die Transfers und die Langzeitziele der Mannschaft.
Ligaportal: Ihr habt die Saison auf Platz vier beendet und konntet ansprechende Leistungen abliefern. Wie zufrieden seid ihr mit dem Abschneiden?
Mayer: „Grundsätzlich sind wir schon zufrieden. Wir haben eine sehr junge Mannschaft und hatten acht Spieler drinnen, die zum ersten Mal Erwachsenenfußball gespielt haben. Eigentlich haben wir die Meisterschaft schon im Herbst verloren, da braucht man nur auf die Heimtabelle der Hinrunde schauen – da haben wir daheim nur zwei Spiele gewonnen, im Frühjahr waren es fünf. Das war aufgrund der Platzverhältnisse in Urfahr und dann auch der ausschlaggebende Grund, warum wir nach Weißkirchen gewechselt sind. Die Kooperation mit Urfahr steht aber nach wie vor, da wird jetzt einiges an der Infrastruktur verbessert, das Ziel soll sein, dass wir nächstes Jahr dann wieder in Urfahr spielen. Wir waren letzte Saison auch oft überlegen, haben aber zu viele individuelle Fehler gemacht. Die jungen Spieler sind jetzt aber schon einen Schritt weiter.“
Ligaportal: Was hat sich kadermäßig bei euch im Sommer getan?
Mayer: „Wir haben fünf Abgänge und drei Zugänge. Besonders freuen wir uns über Dusan Zuza. Der hat Erfahrung in der Regionalliga sammeln können und wurde damals auch Meister in der Bezirksliga Nord. Der bringt hinten bzw. auf seiner Position – Dusan ist ein Spieler, der fünf, sechs Positionen spielen kann – eine extreme Ruhe rein mit seiner Erfahrung. Da erhoffen wir uns, dass er die jungen Spieler führen kann mit anderen. Dann haben wir noch von Mauerwerk Zak Borenyi Amantana geholt, das ist ein flexibler Flügelspieler. Derrick Mensah kommt dann von der West Africa Football Academy auch noch dazu, der wird diese Woche zu uns stoßen. Außerdem wurden noch vier U18-Spieler raufgezogen.“
Ligaportal: Wie kommt man zu einem Spieler von der West Africa Football Academy?
Mayer: „Das ist über einen Bekannten von mir gelaufen in Zusammenhang mit einer Kooperation. Der ist sehr verbunden mit dieser Akademie und hat mich einmal angerufen, da Derrick Mensah bei der Austria bei einem Probetraining war und es da nicht gereicht hat. Der braucht jetzt Spielzeit und soll sich entwickeln, sowie das Umfeld in Österreich kennenlernen.“
Ligaportal: Was nehmt ihr euch für die kommende Saison vor?
Mayer: „Wir wollen klarerweise wieder oben mitspielen. Das klare Ziel, welches wir ausgegeben haben ist der Aufstieg in die Landesliga. Die jungen Spieler brauchen Ziele, das Potenzial dies zu erreichen haben sie. Es muss jetzt nur umgesetzt werden. Wenn wir die individuellen Fehler abstellen, sehe ich da gar nichts, was dagegen spricht, dass wir vorne mitspielen um den Meistertitel.“
Ligaportal: Wo seht ihr euch auf lange Sicht?
Mayer: „Ich werde immer wieder mit Fragen konfrontiert, wieso wir als zweite Mannschaft von einem Bundesligisten in der Bezirksliga spielen. Fakt ist, dass wir unseren Weg mit unseren eigenen Nachwuchsspielern gehen wollen. Viele Vereine tun sich jetzt schon schwer, Spieler zu finden. Es sind unzählige Ligen aufgelöst worden, das ist ein Alarmzeichen, dass eben nicht richtig gearbeitet wird. Jeder Verein ist gut beraten, das Geld nicht nur in die Kampfmannschaft zu stecken, sondern auch in den Nachwuchs. Das Angebot an Sport- und Freizeitangeboten wird eben immer mehr, dadurch gibt es auch immer weniger Fußballer. Auf lange Sicht sehen wir uns schon in der OÖ-Liga, bevor wir aber davon reden, müssen wir den ersten Schritt gehen und das Thema Infrastruktur bewältigen. Wenn das gelöst ist, kann man über alles weitere nachdenken. Das ist der mühsame lange Weg, aber auch der richtige.“