Der Wahnsinn im positiven Sinn hat einen neuen Namen - SC Ernsthofen. Nach einer bislang sieglosen Rückrunde mit vielen herben Rückschlägen, unglücklichen sowie auch deutlichen Niederlagen zeigte die Mittendorfer-Elf ausgerechnet im Heimspiel gegen den Tabellenführer SK Admira Linz eine unglaublich starke Leistung und besiegte den haushohen Titelfavoriten sensationell mit 1:0. Während die Heimischen über drei immens wichtige Punkte jubeln durften, könnte der Titelkampf durch diese Überraschung noch einmal spannend werden.
Dass Überraschungen im Fußball möglich sind, ist nicht erst seit dem überraschenden Cupsieg der Paschinger Regionalligakicker hinlänglich bekannt. Dennoch hätte heute wohl kaum jemand mit einem Ernsthofener Heimiseg gegen den SK Admira Linz in der Bezirksliga Ost gerechnet. Die Nagl-Elf, im Jahr 2013 immerhin bis heute noch ohne Niederlage, verlor tatsächlich gegen bislang in der Rückrunde sieglose Ernsthofener mit 0:1.
Nach den vielen Gegentoren in den letzten Wochen gelang es Ernsthofens Coach Mario Mittendorfer, seine Abwehr gegen den Tabellenführer exzellent einzustellen. Von Beginn an machten es die Hausherren der starken Gästeelf unheimlich schwer, in die Nähe des Strafraums zu kommen. Dennoch machten zunächst die Gäste das Spiel. Bei geschätzten 70 Prozent Ballbesitz gelang es den Gästen aus Linz-Urfahr aber nicht, diesen Vorteil in Zählbares umzumünzen.
Auch nach der Pause fanden die beinahe 200 Zuschauer, die trotz Wetterwarnungen den Weg auf den Sportplatz auf sich nahmen, keine Veränderungen in diesem Spiel vor. Der SK Admira Linz versuchte nach wie vor den Torbann endlich zu brechen, die Ernsthofener hatten in diesem Spiel aber auf alles eine Antwort. Kurz nach der Pause hätte die Mittendorfer-Elf aus einer Konterchance sogar in Führung gehen können.
Gute 20 Minuten später brach in Ernsthofen aber endgültig kollektiver Jubel aus. Stefan Weidmann heißt der gefeierte Held, der Admiras Top-Keeper Schöffmann überwinden konnte. Er drückte eine Viertelstunde vor Schluss das Leder über die Linie.
Die Admira war geschockt, versuchte aber noch einmal alles um die drohende Blamage doch noch abzuwenden. Ernsthofen verteidigte aber mit Mann und Maus und brachte den knappen 1:0-Vorsprung über die Zeit. Damit war die Sensation perfekt. Während die Admira durch diesen Ausrutscher noch einmal für Spannung im Titelkampf sorgte, holten die Ernsthofener drei wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt. Beide Teams haben es noch in der Hand, ihre Saisonziele zu erreichen.
Manfred Langwieser (Sektionsleiter SC Ernsthofen):
"Die letzten beiden Spiele haben wir zwölf Gegentore bekommen, daher lautete unsere Devise hinten erst einmal gut zu stehen. Die Admira war mit zirka 70 Prozent Spielanteilen bestimmend, die besseren Torchancen hatten aber wir. Der Sieg war nicht unverdient!"
Peter Öfferlbauer