"Als mir am Samstagvormittag, wenige Stunden vor dem Heimspiel gegen den SC St. Valentin, mitgeteilt worden ist, dass man mit mir künftig nicht mehr plant, war ich überrascht und auch ein wenig enttäuscht. Denn immerhin habe ich in den fünf Jahren meiner Tätigkeit mit der Mannschaft einiges erreicht, sie wir zwei Jahren in die BezirksRundschauLiga Ost und in der Vorwoche an die Tabellenspitze geführt", erklärt SV Garstens Noch-Trainer Rudolf Jetzinger, der sich am Ende der Saison mit seinem 15. Titel (als Spieler, Trainer und Co-Trainer) seiner Karriere von Verein und Mannschaft verabschieden möchte. In seiner erfolgreichen Karriere war der 68-Jährige unter anderem auch bei Vorwärts Steyr unter Otto Baric als Co-Trainer tätig und konnte 1961 als Kaderspieler des SK Vorwärts Steyr mit dem Herbstmeistertitel seinen ersten Erfolg feiern.
In diesem Spiel trafen die beiden bislang besten Abwehrreihen der Liga aufeinander. Obwohl die Niederösterreicher in akuter Abstiegsgefahr schweben, ist bei der Allerstorfer-Elf in dieser Saison des Öfteren die Null gestanden - nicht so am Samstag in Garsten. Vor rund 250 Zuschauern machte die Heimelf, die nach dem Spiel von ihrem Trainer vom bevorstehenden Abschied in Kenntnis gesetzt wurde, mit dem Gegner schon in der ersten Halbzeit kurzen Prozess. Nach Toren von Muhedin Alisic, Michael Albrecht, Stefan Raberger und Daniel Pantelic zum 4:0-Pausenstand war die Messe bereits nach den ersten 45 Minuten gelesen.
Nachdem Kapitän Albrecht mit seinem zweiten Treffer an diesem Tag nach 70 Minuten auf 5:0 erhöht hatte, gelang dem SC St. Valentin wenig später durch den eingewechselten Sebastian Gschnaidtner, Sohn des Ex-Internationalen und aktuellen SV Wallern-Trainer, Harald Gschnaidtner, eine Resultatskorrektur. In den Schlussminuten wurden den Fans noch zwei weitere Tore serviert - nach dem sechsten Treffer der Garstener durch Jozsef Weiss setzten die Gäste den Schlusspunkt, traf Mario Weixelbaum zum 6:2-Endstand. Mit dem siebenten Sieg in Serie konnte der seit nunmehr 17 Runden ungeschlagene SV Garsten die Tabellenführung auf vorerst fünf Punkte ausbauen, während der SC St. Valentin nach der bereits zwölften Saisonniederlage weiterhin nur ganz knapp über dem "Strich" steht.
Rudolf Jetzinger, Trainer SV Garsten:
"Vor allem in der ersten Halbzeit hat meine Mannschaft tollen Fußball gespielt. Für uns spricht, dass es uns gelungen ist, der bislang zweitbesten Defensive der Liga sechs Tore zu machen. Wir führen die Tabelle an und möchten natürlich auch am Ende der Meisterschaft ganz vorne stehen. Auch wenn ich mit 68 Jahren nicht mehr der jüngste bin, möchte ich auch nach dem Ende meiner Tätigkeit in Garsten auf dem Platz stehen, eine Mannschaft betreuen und habe darum für Angebote ein offenes Ohr."
Rudolf Bauer, Sportchef SV Garsten:
"Auch wenn wir die Tabelle anführen, seit 17 Runden ungeschlagen sind und gegen St. Valentin eine ausgezeichnete Leistung geboten haben, warten noch sechs schwierige Spiele auf uns. Das Duell mit Admira Linz in Runde 24 könnte im Kampf um den Meistertitel vielleicht die Entscheidung bringen. Trainer Jetzinger hat in Garsten ausgezeichnete Arbeit geleistet und ist mit der Mannschaft in den vergangenen fünf Jahren überaus erfolgreich gewesen. Da wir jedoch bereits für die nächsten drei Jahre planen, hat der Vorstand beschlossen, mit einem neuen Coach in die Zukunft zu gehen. Andreas Milot, der in Garsten wohnt und derzeit in der Akademie Ried tätig ist, wird ab Sommer die Mannschaft betreuen."
Günter Schlenkrich
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