Der SV Eberschwang sendet im Abstiegskampf der Bezirksliga Süd ein kräftiges Lebenszeichen. Nach zuvor schwierigen Wochen feierte die Elf von Trainer Josef Bögl am Wochenende mit dem 4:0 über die Vöcklamarkt Juniors den zweiten deutlichen Sieg in Folge – jeweils ohne Gegentor. Damit verschaffte man sich etwas Luft im Tabellenkeller: Mit 19 Punkten rangiert Eberschwang nun auf Platz 12, liegt allerdings nur drei Zähler vor dem Schlusslicht. Die Lage bleibt angespannt – doch der Trend macht Mut.
Sportchef Roland Brandstätter zieht eine differenzierte Bilanz des bisherigen Frühjahrs: „Die letzten beiden Spiele waren natürlich sehr positiv – starke Lebenszeichen, mit denen vielleicht nicht mehr jeder gerechnet hat.“ Dabei hatte die Rückrunde durchaus mit Lichtblicken begonnen: „Gleich zu Beginn gegen Ohlsdorf, den Herbstmeister, haben wir ein gutes 1:1 geholt. Aber danach waren viele Partien auf Messers Schneide – oft sehr knapp verloren oder unentschieden.“ Brandstätter verweist auf stabile Leistungen, denen es jedoch oft an Effizienz mangelte: „Wir haben defensiv diszipliniert gespielt, aber vorne unsere Chancen nicht genutzt.“ Dass man trotz ansprechender Leistungen nur langsam vom Fleck kam, habe die Situation verschärft.
Der jüngste Erfolg gegen die Vöcklamarkt Juniors war laut Brandstätter auch in der Höhe verdient: „Da war nicht viel Torgefahr vom Gegner – wir haben das Spiel klar dominiert.“ Nach dem 4:0-Sieg in der Vorwoche setzte die Mannschaft erneut ein Ausrufezeichen. Beide Partien könnten im Saisonendspurt noch Gold wert sein – nicht nur sportlich, sondern auch für das Selbstvertrauen.
Mit dem Auswärtsspiel in Hohenzell steht nun ein echter Härtetest bevor – und nicht nur sportlich: „Das ist ein richtiges Derby, das hat seine eigenen Gesetze“, sagt Brandstätter. In der Hinrunde trennte man sich 1:1 – mit Vorteilen für Hohenzell. „Wir wissen, dass sie Favorit sind – aber wir fahren dorthin, um zu punkten.“ Auch das Heimspiel gegen Thalheim wird keine einfache Aufgabe. „Wir haben im Frühjahr gesehen, dass wir gegen jeden Gegner mithalten können – das nehmen wir auch in die nächsten Partien mit.“ Wichtig sei nun, die zuletzt gezeigte Mentalität und Kompaktheit auch gegen stärkere Gegner auf den Platz zu bringen.
Personell muss Eberschwang im Derby auf Gabriel Sandrk verzichten – er ist gelbgesperrt. Zudem fehlt weiterhin Tobias Rensch verletzungsbedingt. „Das sind natürlich Ausfälle, aber wir sind es gewohnt, mit solchen Situationen umzugehen. Die Mannschaft ist intakt.“
Was die kommende Saison betrifft, bleibt vieles offen. „Es laufen mehrere Szenarien – je nachdem, in welcher Liga wir nächste Saison spielen.“ Eine klare Aussage über Trainer oder Kaderveränderungen wollte Brandstätter nicht treffen. „Die Planungen laufen, aber mehr kann ich aktuell nicht sagen.“ Klar ist: Vieles richtet sich naturgemäß danach, in welcher Liga die Eberschwanger nächste Saison spielen.
Mit zwei Siegen und acht erzielten Toren hat der SV Eberschwang also im Abstiegskampf wichtige Signale gesetzt. Aber erst die kommenden Wochen entscheiden über den Ligaverbleib – und über die Zukunftsausrichtung des Vereins.