Nach dem starken dritten Platz in der Vorsaison konnte die Union Thalheim in der Bezirksliga Süd im Herbst nicht an die gezeigten Leistungen anschließen. Mit 14 Punkten aus der Hinrunde überwintert das Team von Trainer Mathias Kimpflinger lediglich auf Tabellenrang zehn. Das Torverhältnis von 19:21 unterstreicht die insgesamt ausgeglichene Spielanlage in einer Liga, in der enge Ergebnisse an der Tagesordnung sind. Bester Torschütze der Thalheimer ist Albin Ramadani mit neun Treffern.
Kimpflinger spricht von einer Hinrunde mit zwei klar erkennbaren Phasen. „Grundsätzlich sind wir gut gestartet, die erste Hälfte der Saison war sehr ordentlich“, zieht der Trainer ein erstes Fazit. Mit Fortdauer der Meisterschaft habe sich jedoch ein zentrales Problem immer stärker bemerkbar gemacht. „In der zweiten Hälfte hat man gesehen, dass uns von der Kadergröße her einfach die Luft ausgegangen ist“, erklärt Kimpflinger offen.
Die geringe Breite zwang viele Spieler dazu, Woche für Woche durchzuspielen. „Viele Spieler haben immer 90 Minuten gehen müssen. Gerade in den letzten drei, vier Spielen war es dann krafttechnisch einfach zu wenig“, so der Coach. Besonders bitter: Auch in dieser Phase habe seine Mannschaft oft lange gut mitgehalten. „Wir haben teilweise über 60 Minuten sehr gute Leistungen gezeigt, konnten das Niveau aber nicht bis zum Schluss halten.“
Verletzungen waren laut Kimpflinger dabei nicht das Hauptthema. „Zum Glück hatten wir kaum Verletzte, das ist eigentlich das einzig wirklich Positive“, hält er fest. Vielmehr sei es die grundsätzliche Kaderbreite gewesen. Zwar rückten mehrere junge Spieler nach, was der Trainer ausdrücklich positiv bewertet, dennoch fehlten im Saisonverlauf schlicht die Wechseloptionen. „Wir haben junge Spieler ins kalte Wasser geworfen, die ihre Chancen bekommen haben – das war gut –, aber in der Summe war es einfach zu wenig Tiefe.“ Zusätzlich kam es durch externe Faktoren zu Engpässen. „Ein Stammspieler war beim Bundesheer, der hat uns natürlich auch gefehlt“, nennt Kimpflinger ein weiteres Beispiel.
Trotz Rang zehn bleibt Thalheim intern ambitioniert. „Die Liga ist extrem eng, vom Ersten bis zum Letzten kann wirklich jeder jeden schlagen“, sagt Kimpflinger. Gerade deshalb sei für das Frühjahr noch viel möglich. „Wir wollen trotz der Ausgangslage die Top fünf anpeilen“, stellt der Trainer klar. Voraussetzung dafür sei jedoch, dass mehrere Faktoren zusammenpassen. „Es müssen einfach ein paar Dinge zusammenspielen. Wenn der Kader komplett ist, dann bin ich überzeugt, dass wir angreifen können und werden.“ Ein besonderes Augenmerk will Kimpflinger dabei auf die Auswärtsspiele legen. „Auswärts müssen wir einfach mehr Punkte holen, da ist definitiv Luft nach oben.“
Im Winter wird der Kader punktuell angepasst. Fix ist die Rückkehr von Kevin Koch, der schon einmal in Thalheim gespielt hat. „Er ist ein absoluter Führungsspieler, kennt die Mannschaft und das Umfeld und wollte selbst wieder zurück zu uns“, sagt Kimpflinger. Koch soll nicht nur sportlich, sondern auch im Mannschaftsgefüge eine wichtige Rolle übernehmen.
Zudem kommt Oliver Tomasic von der Union Steinhaus. „Er bringt aus seinen jungen Jahren schon Landesliga-Erfahrung mit. Er ist vielleicht noch nicht bei hundert Prozent, aber für die Breite ein perfekter Spieler“, erklärt der Trainer. Wichtig sei vor allem, dass Tomasic kein Fremdkörper ist. „Er kennt die Mannschaft, und genau das wollen wir – keine komplett Außenstehenden.“
Die Spieler absolvieren aktuell ein individuelles Laufprogramm. „Da hält sich jeder an den Plan, das funktioniert sehr gut“, so Kimpflinger. Der offizielle Trainingsstart erfolgt am 19. Jänner. Zusätzlich ist ein Trainingslager in Rovinj Anfang Februar geplant, um körperlich und taktisch die Basis für die Rückrunde zu legen.