Die erste Frühjahrsrunde der BezirksRundschauLiga Süd stand ganz im Zeichen des Gipfeltreffens im Welser Mauth Stadion. Vor über 600 Besuchern empfing der WSC Hertha Herbstmeister SV Kieninger-Bau Bad Goisern und hatte dabei die Chance, mit dem siebenten Sieg im siebenten Heimspiel die Scherpink-Elf von der Spitze zu stoßen. Am Ende jubelten jedoch ausschließlich die Gäste, behielt Bad Goisern dank eines Last-Minute-Treffers von Kapitän und Ex-Profi Thomas Stadler die Oberhand und konnte die Tabellenführung auf komfortable sechs Punkte ausbauen.
Unterstützt von zahlreichen Fans - auch Präsident Kieninger, der in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag feiert, ließ sich das vielleicht vorentscheidende Spiel im Kampf um den Meistertitel nicht entgehen - verzeichneten die Gäste in der ersten Halbzeit ein leichtes spielerisches Übergewicht. Obwohl beide Mannschaften zunächst darauf bedacht waren, in der Defensive gut zu stehen und dem Gegner keine Chancen zu ermöglichen, fanden im ersten Spielabschnitt beide Teams Möglichkeiten vor. Während der Welser Danijel Vukadin nur die Stange traf, ließ auch die Scherpink-Elf einige Chancen aus. Die Zuschauer machten sich bereits Gedanken über die Pausenverpflegung, als der Ball dann doch noch in den Maschen zappelte. In der Nachspielzeit war es Mario Petter, der die Gästefans über den Goiserer Führungstreffer jubeln ließ.
Nach dem Wechsel spielte zunächst dann nur noch eine Mannschaft - die Heimelf von Neo-Trainer und Sportchef Juan Bohensky, der während der Vorbereitung Wolfgang Stary auf der Welser Trainerbank abgelöst hatte. Die Angriffsbemühungen der Messestädter wurden bereits kurz nach Wiederbeginn belohnt, als nach einer Ecke Elvis Ramakic per Kopf seinen 13. Saisontreffer erzielte. In der Folge waren die Hausherren klar überlegen und drauf und dran, das Spiel zu drehen. Die Hoffnungen auf den Sieg erhielten jedoch nach einer knappen Stunde einen herben Dämpfer, als Kapitän Ramakic mit einem Bänderriss im Sprunggelenk den Platz verlassen und durch Srecko Orsulic ersetzt werden musste.
Dennoch blieb die Bohensky-Elf weiter am Drücker, stand das Match an der Kippe. Doch Shemsi Dzelili, der alleine auf das Tor zog, Ralph Kastner, der eine Kopfballchance nicht nutzen konnte, oder Top-Scorer Edis Nadarevic, dem trotz zweiter guter Chancen sein 25. Saisontreffer versagt blieb, gelang es nicht, den möglichen Siegtreffer zu erzielen. Die vergebenen Möglichkeiten sollten sich schließlich rächen, als die Gäste, die in der Schlussviertelstunde wieder besser ins Spiel fanden, in Minute 92, nach einer weiteren Chance der Bohensky-Elf, einen Konter fuhren, Gerhard Weissenbacher sich an der linken Seite durchsetzte, Kapitän Stadler ideal bediente und der Ex-Profi den 2:1-Auswärtssieg des SV Bad Goisern fixierte. Auf dem Weg in Richtung Landesliga peilt die Scherpink-Elf am kommenden Samstag, im Heimspiel gegen Thalheim, ihren neunten Sieg in Folge an, während es der WSC Hertha in Lambach mit einem weiteren Tabellennachbarn zu tun bekommt.
Juan Bohensky, Trainer und Sportchef WSC Hertha:
"Die erste Halbzeit war ziemlich ausgeglichen, während wir nach dem Wechsel die klar bessere Mannschaft waren und das Spiel aufgrund der guten Chancen hätten gewinnen müssen. Aber wenn man jewels in der Nachspielzeit den Ball nicht aus der Gefahrenzone bringt und dumme Tore kassiert, darf man sich nicht wundern, den Platz als Verlierer verlassen zu müssen. Trotz der Niederlage ist die Meisterschaft noch nicht entschieden. In erster Linie müssen wir zwar den Relegationsplatz absichern, den Meistertitel haben wir aber noch nicht abgehakt."
Franz Liebhart, Sektionsleiter SV Bad Goisern:
"Es war ein Spiel mit zwei verschiedenen Halbzeiten. Eigentlich hätten wir schon vor dem 1:0 in Führung gehen müssen, haben aber einige gute Chancen ausgelassen. Nach dem Wechsel haben dann die Welser ordentlich Dampf gemacht, ist das Spiel an der Kippe gestanden. Wenn man in der Nachspielzeit den entscheidenden Treffer erzielt, ist der Sieg etwas glücklich - aufgrund der ersten Halbzeit aber nicht ganz unverdient. Obwohl wir im 14. Spiel den bereits zwölften Sieg feiern konnten, sind wir noch lange nicht durch, denn die Welser Mannschaft ist bärenstark und um nichts schlechter als unser Team."
Günter Schlenkrich
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