In der 13. Runde der Bezirksliga Süd empfing der Vöcklabrucker Sportclub unter der Leitung von Edis Kenjar die Union Thalheim zum Flutlichtduell. Die Hausherren setzten sich mit 2:1 durch und sammelten wichtige Punkte im engen Tabellenmittelfeld. Nach einer schwachen ersten Hälfte und einem 0:1-Pausenrückstand drehte Vöcklabruck die Partie durch einen Doppelpack von Abid Mujagic und verteidigte den knappen Vorsprung trotz Unterzahl in der Schlussphase. Kenjar lobte vor allem die Reaktion seiner Mannschaft nach dem Seitenwechsel und hob die kämpferische Leistung hervor. Für Thalheim, das vor der Pause dominierte, überwog am Ende der Frust über die verpasste Effizienz.
Die Gäste aus Thalheim erwischten den besseren Start und bestimmten das Geschehen in den ersten 45 Minuten. „In der ersten Halbzeit war Thalheim sehr dominant, sie hatten mehr vom Spiel und auch die klar besseren Torchancen“, resümierte Kenjar. Der Vöcklabrucker Schlussmann verhinderte mit mehreren Paraden einen höheren Rückstand. In der 45. Minute war es dann Josip Vareskic, der die Überlegenheit der Gäste mit dem Treffer zum 0:1 belohnte. „Unser Tormann hat einen super Tag gehabt und uns am Leben gehalten“, so Kenjar weiter. Mit dem knappen Rückstand ging es in die Kabinen.
Nach der Pause zeigte sich ein völlig anderes Bild. Vöcklabruck kam mit zwei frischen Kräften aus der Kabine und agierte deutlich offensiver. „Wir haben in der Halbzeit zwei Spieler gebracht, die dann wirklich Dampf gemacht haben. Wir mussten was ändern, offensiver werden und uns mehr zutrauen“, erklärte Kenjar die taktische Umstellung. Der Plan ging auf: In der 60. Minute erzielte Abid Mujagic den Ausgleich zum 1:1. Nur zwölf Minuten später war es erneut Mujagic, der nach starker Vorarbeit das 2:1 markierte und das Spiel drehte. „Abid Mujagic war heute der Schlüsselspieler, hat beide Tore gemacht und die Mannschaft in der zweiten Halbzeit angetrieben“, lobte Kenjar seinen Angreifer.
Die Schlussphase wurde noch einmal turbulent. In der 85. Minute sah Abid Mujagic nach einem Foulspiel die Rote Karte – aus Sicht seines Trainers eine zu harte Entscheidung: „Er hat klar den Ball gespielt, das war keine Rote, maximal Gelb.“ Trotz Unterzahl verteidigte Vöcklabruck den knappen Vorsprung mit großem Einsatz. „Die Mannschaft hat Moral bewiesen, sich aufgeopfert und das 2:1 voll verteidigt. Ich bin stolz auf die Burschen“, so Kenjar. Thalheim konnte die Überzahl nicht mehr nutzen, sodass es beim 2:1 blieb. Mit diesem Sieg hält Vöcklabruck Anschluss an das obere Tabellendrittel, während Thalheim weiter im Tabellenmittelfeld rangiert.
Kenjar zeigte sich nach dem Spiel zufrieden mit der Entwicklung seines Teams, sieht aber noch Verbesserungsbedarf in der Offensive: „Wir haben die beste Abwehr, aber vorne fehlt uns manchmal die Effizienz. Im Winter werden wir sicher einen Offensivspieler holen, um uns noch besser aufzustellen.“ Trotz einiger Langzeitverletzter blickt der Trainer optimistisch auf die kommenden Aufgaben: „Wir sind breit aufgestellt und hoffen, dass nach der Winterpause alle wieder an Bord sind.“ Das Spiel gegen Thalheim war ein Beleg für die Moral und den Zusammenhalt der Mannschaft – Tugenden, auf die Vöcklabruck auch in der Rückrunde bauen will.