Nach einer überraschend durchwachsenen Herbstsaison steckt der SV Raika Taufkirchen an der Pram in der Bezirksliga West mitten im Abstiegskampf. Nach Platz 7 in der Vorsaison hatte man sich mehr erhofft, doch mit nur 10 Punkten und Rang 13 überwintert das Team des neuen Trainers Josef Diesenberger auf einem Abstiegsplatz. Besonders die schwache Offensivleistung mit lediglich 13 erzielten Toren gibt Anlass zur Sorge. Dennoch ist noch nichts verloren, da die Mannschaften am Tabellenende eng beieinander liegen. Wir sprachen mit Sektionsleiter Josef Gruber über die Gründe für die sportliche Talfahrt und die Perspektiven für die Rückrunde.
Ligaportal: Herr Gruber, nach einem gesicherten Mittelfeldplatz in der letzten Saison befindet sich Ihre Mannschaft nun in akuter Abstiegsgefahr. Wie fällt Ihr Resümee der Herbstsaison aus?
Josef Gruber: Wir hatten uns nach den Verstärkungen im Sommer eigentlich fest im gesicherten Mittelfeld gesehen. Leider ist das absolut schiefgegangen. Die Gründe sind vielschichtig: Zum einen hatten wir viele Verletzungen bei Schlüsselspielern, zum anderen verliefen einige Spiele sehr unglücklich, wobei wir in den letzten Minuten oft wichtige Punkte verloren haben. Auch in der Offensive hatten wir große Probleme, Chancen zu kreieren. Unsere Angriffe endeten häufig 30 Meter vor dem gegnerischen Tor. Dazu kamen einige persönliche Formkrisen bei Spielern, die sonst tragende Rollen im Team einnehmen.
Ligaportal: Trotz dieser Probleme bleibt Trainer Josef Diesenberger im Amt. Gab es Überlegungen, ihn zu ersetzen?
Josef Gruber: Nein. Für uns steht der Trainer nicht zur Debatte. Wir haben uns bewusst entschieden, mit Trainer Diesenberger weiterzuarbeiten und die Situation gemeinsam zu bewältigen.
Ligaportal: Die Liga ist am Tabellenende sehr eng. Was ist das erklärte Ziel für die Rückrunde?
Josef Gruber: Unser klares Ziel ist es, aus der Abstiegszone herauszukommen. Das hat oberste Priorität. Alles andere wird sich dann ergeben.
Ligaportal: Wird es Kaderveränderungen geben?
Josef Gruber: Ja, wir müssen personell reagieren. Unser langjähriger Torwart Jakob Mantler beendet seine Karriere aus familiären Gründen. Er hat vier Kinder, und die zeitliche Belastung wurde einfach zu groß. Glücklicherweise haben wir bereits im Sommer einen Torwart verpflichtet und sind daher gut aufgestellt. Zudem planen wir eine Verstärkung im zentralen, offensiven Bereich, um unsere kreative Achse zu stärken. Namen möchte ich an dieser Stelle aber noch nicht nennen.
Niklas Part und Patrick Egger hatten sind noch verletzt. Beide sind Stammspieler, deren Ausfall schwer zu kompensieren ist. Wir setzen alles daran, dass sie so schnell wie möglich wieder fit werden.
Ligaportal: Wann startet die Vorbereitung auf die Rückrunde?
Josef Gruber: In der ersten Jännerwoche beginnen wir mit Lauftraining. Der offizielle Trainingsstart ist am 27. Jänner. Von 6. bis 9. März geht es in die Steiermark ins Trainingslager. Wir legen das Augenmerk auf eine intensive Vorbereitung. Wir müssen wieder geschlossen als Team arbeiten und uns aus der misslichen Lage herauskämpfen. Die Qualität ist in der Mannschaft vorhanden, und es wird auch viel psychologische Arbeit erforderlich sein. Der Trainer ist hier besonders gefordert, die Mannschaft richtig zu führen.
Ligaportal: Vielen Dank für das Gespräch!