Bezirksliga West

SV Taufkirchen/Pram: Zwischenbilanz verheerend – Letzte Chance im Abstiegskampf

Zwei Runden vor dem Saisonende steht der SV Raika Taufkirchen an der Pram in der Bezirksliga West mit dem Rücken zur Wand. Nach dem 1:1 gegen Senftenbach ist man Schlusslicht der Tabelle, hat aber mit nur zwei Punkten Rückstand auf das rettende Ufer noch eine Chance auf den Klassenerhalt. Sektionsleiter Josef Gruber spricht von einer „verheerenden Bilanz“ – und einer der schwierigsten Phasen in der jüngeren Vereinsgeschichte.

Verletzungen, knappe Spiele, ab und zu fehlende Mentalität

Die Rückrunde brachte bislang nur einen Sieg – eine ernüchternde Zwischenbilanz. Gruber spart nicht mit Kritik: „Die Tabelle lügt nicht. Wir stehen zurecht dort, weil uns die Ergebnisse fehlen. Auch wenn wir nicht immer schlecht gespielt haben, war die Leistung in manchen Spielen katastrophal, siehe das 0:5 gegen Gurten 1b. Aber auch in den besseren Matches haben wir oft in der letzten Minute Spiele aus der Hand gegeben. Das zieht sich durch Herbst und Frühjahr.“ Besonders schmerzlich: Taufkirchen scheitert regelmäßig an Details. „Uns fehlt oft Entschlossenheit, ich sehe zu wenig Willen, auch einmal etwas zu erzwingen." Es fehlen einfach die letzten Prozente. Auch gegen Senftenbach konnte die Mannschaft nach einem Pausenrückstand zwar ausgleichen, ließ aber erneut mögliche drei Punkte liegen. „Nach dem 1:1 hatten wir das Momentum auf unserer Seite. Aber am Ende hat wieder etwas gefehlt.“

Alles oder nichts gegen Weng

Am kommenden Wochenende steht mit dem Heimspiel gegen Weng das womöglich entscheidende Spiel der Saison an. „Das wird ein Endspiel“, sagt Gruber. „Weng ist stark, ich habe sie gegen Riedau gesehen – das war eine eingeschworene Einheit. Aber wir müssen uns an jeden Strohhalm klammern.“ Gelingt kein Sieg, ist der Klassenerhalt wohl außer Reichweite. Zum Saisonabschluss geht es dann noch auswärts nach Gilgenberg.

Planung in der Schwebe

Die Kaderplanung gestaltet sich angesichts der sportlichen Unsicherheit extrem schwierig. „Die Situation ist natürlich nicht rosig. Die eigenen Spieler fragen, ob Verstärkungen kommen. Eventuell Neue fragen, ob die Eigenbauspieler bleiben – und keiner will fix zusagen“, beschreibt Gruber das Dilemma. „Jeder wartet auf den anderen, so bekommt man keine Planungssicherheit.“ Immerhin: Auf der Trainerposition herrscht Klarheit. Der langjährige Spieler Balint Meszaros übernimmt kommende Saison – ligaunabhängig. „Er hat die Trainerausbildung gerade abgeschlossen und wird uns als Cheftrainer begleiten. Er kennt den Verein gut, das war uns wichtig.“

Zwei Routiniers treten ab

Auch personell wird sich einiges ändern. Mit Simon und Jakob Schlederer beenden zwei verdiente Leistungsträger nach vielen Jahren im Verein ihre Karriere. „Beide sind eigentlich gesund, aber die Belastung ist einfach zu hoch geworden. Sie wollen nichts riskieren – das respektieren wir voll“, so Gruber. Der Verein steht nun vor einer komplizierten Transferperiode: „Wir brauchen dringend Verstärkungen. Aber es ist extrem schwierig, in unserer Lage Gespräche zu führen. Wir wissen nicht, ob wir nächstes Jahr Bezirksliga oder 1. Klasse spielen.“

Hoffnung nicht aufgegeben

Trotz aller Umstände ist der Kampfgeist beim SV Taufkirchen ungebrochen. „Wir arbeiten jeden Tag daran, eine konkurrenzfähige Mannschaft zu stellen – egal in welcher Liga“, betont Gruber. „Es bleibt spannend bis zum Schluss.“ Mit einem Sieg gegen Weng würde sich für Taufkirchen noch einmal eine Tür öffnen – auch wenn sie aktuell nur einen Spaltbreit offen steht.