Bezirksliga West

Munderfing dreht kurioses Spiel in Unterzahl und wahrt Chance auf Jubiläum

munderfing fcst-roman unionKräftig gefeiert wird am heutigen Samstag beim FC Munderfing. Anlass dafür ist nicht nur das Goldtor in letzter Minute zum 2:1-Heimsieg über die Union St. Roman. Es ist gleichzeitig auch das 19. Jahr in Folge, wo die Munderfinger in einem Spiel am Kirtagwochenende siegreich bleiben. Das große Ziel ist das 20-jährige Jubiläum nächstes Jahr. Für die Gäste ist es ein herber Rückschlag im Rennen um Platz zwei.  

Frühes Tor zählt nicht

Beide Mannschaften verzichten auf gegenseitiges Abtasten, die Zuschauer bekommen einen munteren Beginn zu sehen. Nach zwei Minuten finden die Hausherren die erste Möglichkeit vor. Nach einem gefährlichen Stanglpass zur Mitte kann die St. Roman-Defensive noch klären. Beinahe im Gegenstoß zappelt der Ball erstmals im Netz. Der Treffer findet jedoch keine Anerkennung, Schiedsrichter Sebastian Rothbauer entscheidet auf Handspiel. Die Gäste sind in der Folge spielbestimmend, haben die Partie im Griff. Die Ausfälle in der Munderfinger Viererkette machen sich bemerkbar. St. Roman präsentiert sich spielstark, kreiert zahlreiche Gelegenheiten auf die Führung. 

Erst Ausschluss, dann Gegentreffer

Mitte der ersten Halbzeit machen sich die Gastgeber das Leben selbst schwer. Nach einem Zweikampf im Mittelfeld lässt sich Daniel Plenk zu einer Tätlichkeit hinreißen, tritt gegen seinen Gegenspieler nach. Dem Unparteiischen bleibt keine Wahl, er verweist den Munderfinger mit der Roten Karte des Feldes (26.). Der Ausschluss sorgt für weitere Verwirrung in der FCM-Hintermannschaft. St. Roman drängt auf den ersten Treffer. Die Gäste überzeugen phasenweise mit sehenswertem Kombinationsspiel. Dennoch dauert es bis kurz vor dem Pausenpfiff, ehe die Bauböck-Elf den Bann bricht. Der tschechische Goalgetter Jiri Pesta bringt seine Mannschaft mit dem neunten Saisontreffer mit 1:0 in Führung (41.). 

Spiel kippt - Ausgleich durch Elfmeter

Was in Hälfte zwei passiert, hätte nach diesen ersten 45 Minuten wohl niemand für möglich gehalten. Die Zuschauer sehen ein völlig anderes Bild, in Unterzahl übernimmt Munderfing die Kontrolle über die Partie. Mit leidenschaftlichem Auftreten kämoft man sich in die Begegnung zurück. Die Gäste können an die starke Leistung in der ersten Halbzeit nicht anschließen. Die Munderfinger ebenfalls wie ausgewechselt, allerdings in positiver Hinsicht. Man erarbeitet sich Chancen auf den Ausgleich, lässt den Gegner nicht mehr ins Spiel kommen. Nach etwas mehr als einer Stunde sorgt eine Standardsituation für den ersten Treffer der Heimischen. Bei einem Luftzweikampf im eigenen Sechzehner fährt Unions Richard Tusori den Ellbogen aus. Schiedsrichter Rothbauer zeigt sofort auf den Elfmeterpunkt. Wolfgang Griessner lässt sich diese Möglichkeit nicht entgehen - 1:1 (64.). 

Goldtor zwei Minuten vor dem Ende

Nach dem Gegentreffer finden die Gäste wieder etwas besser in die Partie. Man nähert sich wieder öfter dem Tor von Munderfing-Keeper Velagic. Die besseren Gelegenheiten finden aber weiter die Hausherren vor. In den Schlussminuten rechnen bereits alle mit einer Punkteteilung. Bis sich Thomas Gierbl Breitenthaler den Ball zum Freistoß zurechtlegt. Mit viel Schärfe zirkelt er das Leder aus seitlicher Position in Richtung Tor. Wilhelm Bauböck touchiert die Kugel noch leicht - und sorgt mit seinem Treffer zum 2:1 für grenzenlosen Jubel auf der Munderfinger Sportanlage (88.). Danach passiert nichts mehr, der FCM feiert den 19. Sieg in Folge an einem Kirtag-Wochenende. Damit klettert die Pöschl-Elf vorerst auf Rang fünf der Bezirksliga West powered by Teamsport Hofbauer.

 

Franz Spatzenegger (Sektionsleiter FC Munderfing):

"Es hat lange nicht nach einem Sieg ausgesehen. St. Roman war in der ersten Halbzeit klar besser, hat große Torchancen vorgefunden. In der zweiten Halbzeit hat sich der Gegner auf dem Vorsprung ein wenig ausgerastet, da konnten wir St. Roman unser Spiel aufzwingen. Nach der Pesta-Auswechslung, über die ich mich gewundert habe, war die Luft bei den Gästen dann völlig heraußen. Am Ende war es ein sehr glücklicher, aber auf Grund der zweiten Halbzeit auch ein verdienter Sieg."  

Christoph Gaigg