Bezirksliga West

Union Dorf schielt auf die Relegation - Rückstand als gutes Omen?

dorf unionEs war ein klassischer Fehlstart, den die Union SGS Dorf an der Pram hinlegte. Mit dem Befreiungsschlag in Runde fünf folgte die Wende, die Elf von Trainer Norbert Petershofer konnte sich in der Bezirksliga West auf den sechsten Tabellenrang vorarbeiten. Sechs Punkte fehlen dem Klub derzeit auf den Relegationsplatz, den aktuell Mitaufsteiger Union Peuerbach innehat. Genau das könnte ein gutes Omen für die Rückrunde sein. 

Vor exakt einem Jahr hatte die Union Dorf als Tabellendritter der 1. Klasse Nord-West mit fünf Zählern Rückstand auf Spitzenreiter Union Peuerbach überwintert - am Ende hatte man den Konkurrenten (schaffte den Aufstieg über die Relegation, Anm.) noch überflügelt, der Meistertitel war gefeiert worden. Eine Saison später und eine Liga höher liegt man wieder in Lauerstellung, fehlen diesmal sechs Zähler auf die zweitplatzierten Peuerbacher. "Letztes Jahr waren wir fünf Punkte hinter ihnen, danach fünf Punkte vorne", grinst Trainer Norbert Petershofer. Die Relegation hat der Coach noch nicht abgeschrieben - auch, wenn er die Kirche im Dorf lassen möchte: "Unser Ziel ist weiterhin ein einstelliger Tabellenplatz, beziehungsweise so schnell wie möglich die 30 Punkte zu erreichen. Die Relegation ist schon ein großes Ziel, jedoch kein Muss. Allerdings: Wenn man Sechster ist, muss man sich einfach den zweiten Platz als Ziel setzen."

Spätstarter in doppelter Hinsicht 

Mit der Herbstsaison zeigt sich der Cheftrainer großteils zufrieden. Einzig der Auftakt in die neue Spielzeit wurde verschlafen. In den ersten vier Runden holte man nur zwei Punkte, ehe im Duell mit Antiesenhofen dank eines späten Siegtreffers der Befreiungsschlag gelang. "Wir sind die ersten Spiele nicht so aufgetreten wie gewohnt, hatten einige Problemchen, sehr viele Verletzte. Nach Antiesenhofen sind wir in Schuss gekommen, haben uns an Tempo und Liga gewöhnt", sagt Petershofer, der vor allem über die Siegermentalität seiner Elf begeistert ist. Nicht weniger als sechs Treffer erzielte die Union in der Nachspielzeit. "Da kennt man einfach den Charakter und den Willen der Mannschaft, das zeichnet uns aus", freut sich der Übungsleiter.

Zwei Neuzugänge

Um die Zuschauer künftig nicht mehr ganz so lange auf die Folter zu spannen, wurde der Verein in der Winterpause auf dem Transfermarkt tätig. Mit Tamas Tasselmajer wechselte ein torgefährlicher Angreifer aus Kopfing nach Dorf. Von ihm erwarte man in jedem Fall eine Qualitätsverbesserung, sagt Norbert Petershofer. Verstärkung Nummer zwei kommt aus Peterskirchen, das 19-jährige Talent Stefan Winkler will sich beim Bezirksligisten beweisen. Als halber Neuzugang gilt Patrick Gadermayr, der nach seinem Kreuzbandriss wieder einsatzfähig ist. Nicht mehr an Bord ist Martin Burghuber, der eine Karrierepause einlegt. 

"Halb Dorf" auf Trainingslager

Wie sich die Mannschaft den großen Traum von der Relegation erfüllen kann, weiß Coach Petershofer genau. Insbesondere in der Umschaltphase von Offensive auf Defensive sieht der Übungsleiter noch Steigerungsbedarf. Da wolle man entweder sofort Gegenpressing betreiben, oder sich defensiv schnell kompakt positionieren, erklärt er. Auch mit der Chancenverwertung und den 19 erzielten Treffern zeigt sich der Cheftrainer nicht vollauf zufrieden. "Wenn wir unsere Chancen besser verwertet hätten, hätten wir sicher den einen oder anderen Punkt mehr." An diesen Punkten soll unter anderem im anstehenden Trainingslager Ende Februar in Kapfenberg gefeilt werden. "Das Hotel ist direkt neben dem Franz-Fekete-Stadion, das ist eine super Anlage, da ist alles dabei. Wir sind 41 Leute - erste Mannschaft, zweite Mannschaft, jede Menge Funktionäre - da fährt halb Dorf mit", freut sich Norbert Petershofer.

Christoph Gaigg