Frauen in OÖ

Nach „Traumstart“ riss plötzliche die Serie der SPG Kematen-Piberbach/Roh-Neuhofen in der LT1- O.Ö-Liga!

Von der 1. Runde an feierte die Spielvereinigung Sieg auf Sieg, ehe „eine Delle“ den Rückfall auf Zwischenrang 5 bedeutete; „Ligaportal“ sprach mit Cheftrainer Martin Mühlgrabner:

 

LIGAPORTAL: Herr Mühlgrabner, nach 6 Runden sah Ihre Mannschaft noch wie der sichere Herbstmeister aus, warum ging im Finish etwas „die Luft aus“?

Martin Mühlgrabner: „Naja, der Herbstmeistertitel war nach 6 Runden noch nicht in unserem Kopf – vielleicht in den Köpfen anderer. Wir haben auch in den letzten Runden der Herbstmeisterschaft sehr gute spielerische Leistungen gezeigt, leider ohne das nötige Spielglück. Die Spiele wurden sehr knapp und größtenteils als „bessere“ Mannschaft verloren. Das Spielglück kommt nicht von alleine zurück – wir müssen von Spiel zu Spiel um dieses „Glück“ kämpfen – dann wird es auch wieder den Weg zu uns finden“

Nur 3 Punkte Rückstand auf Rang 2 (Ottensheim) bedeuten aber immer noch „Schlagdistanz“ zum Podium?

„Die Schlagdistanz zum Podium ist klar und natürlich ist das Podium unser Ziel – aber die Liga ist sehr ausgeglichen, ich denke, dass es auch ganz oben noch spannend werden kann. Schauen wir uns die Tabelle mal nach 3 Frühjahrsrunden an – da kann es durchaus die eine oder andere Überraschung geben!“

Welche Spiele oder Begebenheiten bleiben Ihnen in besonders guter Erinnerung?

„Sicher ein Highlight war der Sieg im Cupspiel gegen Steyr auswärts und vor allem der Auswärtssieg bei der SPG Antiesenhofen/Ried. Aber insgesamt betrachtet, werten wir nicht die Ergebnisse – wir wollen die Mannschaft vor allem spielerisch weiterentwickeln und mit dieser Entwicklung sind wir im Herbst absolut zufrieden“.

Berechtigter Jubel nach dem denkwürdigen Fight im ZAUNERGROUP O.Ö. Ladies Cup bei der SG Steyr 

 (Foto: Willi Grinninger, kickerin.at)

Die 2:3 Niederlagen gegen Steyr dürfte auch deshalb ärgerlich sein, weil man die Gegnerinnen im ZAUNERGROUP-O.Ö. Ladies Cup noch auswärts bezwingen konnte?

„Diese Heimniederlage hat natürlich geschmerzt – wir waren spielerisch klar besser. Leider konnten wir unsere Chancen nicht nutzen und der Gegner war absolut effizient. Das Gegentor in der gefühlt 10. Minute der Nachspielzeit zum 2:3 hätte nicht mehr fallen dürfen – da haben wir nicht konsequent genug verteidigt. Wir hatten auch mit dem Schiedsrichter unsere Not – einige sehr fragwürdige Entscheidungen – aber schließlich haben wir das Spiel selber verloren….   da wären wir wieder beim Spielglück – wir haben in diesem Spiel nicht genug darum gekämpft!“

Gibt es für Sie im Viertelfinale des OÖ Frauen-Pokals eine Wunsch-Konstellation (Gegner, Heimrecht…?)

„Ich habe noch keine Ahnung, wann und wie die Auslosung erfolgt. Wir nehmen es wie es kommt. Ein Heimspiel wäre schön und es muss ja nicht wieder einer der stärksten Gegner sein…   wir wollen im Cup weiterkommen, kein Thema. Leider hatten wir im letzten Jahr schon Pech mit der Auslosung und auch heuer das Spiel in Steyr bereits in der 2. Runde war heftig. War aber ein tolles Spiel, von beiden Mannschaften, mit dem glücklicheren Ende für uns“.

 

Die 1 b der SPG behauptete sich mit dem Rang 3 im Herbst wieder auf dem Podest der Frauenklasse Süd/West, sind das wertvolle Erfolgserlebnisse für Spielerinnen, die dann im A-Team zum Einsatz kommen?

„In unserer 1b spielen sehr junge Spielerinnen, mit teilweise sehr großem Potential. Das Hauptaugenmerk liegt in der Entwicklung unserer jungen Spielerinnen. Das Niveau der Frauenliga Süd/West ist gut und wir haben es mit starken Gegnern zu tun – das ist auch gut so. Auch hier sehen wir im Frühjahr durchaus noch Chancen, ganz oben mitzumischen. Und ja – viele der jungen Spielerinnen ergänzen unser A-Team sehr gut“.

Wurde Ihr Team von schweren Verletzungen oder sonstigen längeren Ausfällen geplagt?

„Lisa Eisner ist im Sommer zu unserem Team zurückgekehrt. Leider hat sie sich gleich im ersten Spiel gegen Windischgarsten ohne Fremdeinwirkung schwer verletzt. Sie arbeitet hart an ihrem Comeback – im Herbst ist sie praktisch zur Gänze ausgefallen“.

 

Gibt es personelle Veränderungen in der Winterpause in Ihrem Kader?

„Nein – es sind keine wesentlichen Änderungen geplant. Der Kader für beide Mannschaften ist sehr gut. Wir sind, sowohl was die Quantität betrifft,als auch was die Qualität angeht, sehr gut aufgestellt“.

Was unternehmen Sie mit den Spielerinnen in der Winterpause?

„Bis zum Start am 21. Jänner haben die Spielerinnen ihre Hausaufgaben zu machen. Einmal in der Woche trainieren wir in der Halle. Und natürlich nehmen wir an den Hallenturnieren des Verbandes am 6. und 7. Jänner teil. Wir bestreiten aber keine weiteren Hallen-Events“.

Wird es ein Trainingslager geben, wenn ja, wo?

„In den Semesterferien fliegen wir nach Spanien auf Trainingslager – mit dem Coachingteam haben wir über 40 Anmeldungen – der Kader ist sehr groß“.

Bitte um Ihr persönliches Resümee: Die Spielvereinigung wurde vor einiger Zeit gegründet, inwieweit hat sich dieser Zusammenschluss gelohnt?

„Durch die Spielvereinigung haben wir es geschafft, in den letzten Jahren eine perfekte Struktur und Organisation aufzubauen. Neben den Teams in der OÖ. Liga und der Frauenklasse, spielen wir auch in der Hobbyliga und haben eine Mädchenmannschaft. Der Zulauf ist unglaublich groß. Wir haben durchschnittlich rund 25 Spielerinnen in den Trainings und die Tendenz ist steigend. Neben Kleinmünchen und Krenglbach/Wallern haben wir sicher das am besten aufgestellte Team im Frauenfußball in OÖ.. Den LASK kann ich hier noch nicht anführen, die gibt es noch nicht lange genug. Mehr will ich dazu nicht sagen“.

Ihre Wünsche und Ziele für das Frühjahr?

„Sportlich wollen wir den Tabellenführern in beiden Ligen, gemeinsam mit anderen Mannschaften, noch einmal Druck machen. Der Cup ist natürlich auch ein sportliches Ziel – es wäre schön, in St. Stefan beim Finale am Platz zu stehen.

Wir möchten vor allem die Spielerinnen weiter entwickeln – spielerisch und körperlich gibt es noch Potential, welches wir heben möchten und werden.

Allen Fußballerinnen in OÖ. wünsche ich eine verletzungsfreie Saison. Und Danke an alle Verantwortlichen beim Verband, vor allem bei Karl Römer und Verena Buchner, für ihren Einsatz – aber auch bei allen Trainern, Funktionären und Spielerinnen unserer Gegner für die fairen und problemlosen Spiele im Herbst“.

Auch ich möchte mich bei Ihnen für die klaren Worte bedanken und Ihnen und Ihrem gesamten Team viel Spielglück für den „2. Durchgang“ und den Pokal wünschen!

Helmut Pichler