Mit 13 Punkten rangieren die Schützlinge von Cheftrainer Thomas Wueest im Mittelfeld der „11-er“-Liga. LIGAPORTAL bat den bundesligaerfahrenen Erfolgs-Coach um seine Herbst-Bilanz:
Sorgte für so manches verblüffende Resultat: das Team Kleinmünchen U 16 mit Cheftrainer Thomas Wueest (ganz links) und Franz Pöschl, rechts. Fotocredit: Bernd Speta)
Ligaportal: Thomas, welche Schulnote würdest Du Deinem Team für die Leistungen im Herbst geben?
Thomas Wueest: „Da muss ich doch etwas härter ins Gericht gehen mit meinen Spielerinnen, denn da wäre weit mehr möglich gewesen. Nur: die Trainingsanwesenheit hat leider nicht dem entsprochen, was ich mir erhofft hätte. Leider hat es dann auch immer wieder Ausfälle an Spieltagen gegeben, welche unvorhersehbar waren. Aus diesem Grund würde ich speziell meinen Spielerinnen die Note 3 geben. Die Spielerinnen, die von der Future-League– Mannschaft bei uns gespielt haben, verdienen eine Note 1“.
Was ist Dir als besonders positiv in Erinnerung geblieben?
„Zunächst gab es einmal viele positive Ereignisse im Herbst. Aber ganz besonders positiv in Erinnerung ist mir die Situation mit unserer Spielerin Nicole Hollan geblieben: Nici hat sich über die Spiele in der U16 wieder das nötige Selbstvertrauen für die Future League geholt. Zu Beginn der Herbst Saison hatte sie kaum Einsatzminuten gehabt. Und je länger die Saison dauerte, desto weniger konnte ich sie- leider- zu meinem Kader zählen. Es freut mich natürlich für die Mädchen, wenn sie ihre Form wieder finden und dann wieder richtig Gas geben können“.
Wo wäre eventuell noch ein besseres Resultat möglich gewesen?
„Es wäre sicher noch möglich gewesen, den einen oder anderen Platz gut zu machen. Aber da mache ich niemandem einen Vorwurf, außer vielleicht mir selber, weil auch ich nicht immer auf der Linie meine Bestform abgerufen habe“.
4 Siege, 1 Remis, 5 Niederlagen: konnte man diese ausgeglichene „Ausbeute“ vor dem Meisterschaftsstart erwarten oder überwiegt bei Dir doch die Überraschung?
„Weder noch. Da ich die Liga nicht gekannt habe, bin ich eher neutral an die Sache herangegangen. Nachdem bei den anderen Teams in der Liga auch gut gearbeitet wird und es auch wirklich gute Mannschaften gibt, bin ich mit der Ausbeute durchaus zufrieden“.
Inwieweit haben Euch schwere Verletzungen oder Ausfälle (anderweitiger Einsatz) von Spielerinnen „gebremst“?
„Bei unseren Mannschaften zieht sich das wie ein roter Faden durch hätte ich da spontan gesagt. Fehlt eine Spielerin der A – Mannschaft durch Verletzung, Krankheit oder Einberufung in die Nationalmannschaft, wird aus der Future League nachbesetzt. Sind in der Future-League-Mannschaft weniger Spielerinnen vertreten, kann auch von dieser Mannschaft niemand die U16 unterstützen. Wenn dann auch noch bei meinem Team Ausfälle zu verzeichnen sind, wird es schon mal eng. Wenn ich da an die Spiele gegen Wilhering und Puchenau denke, das war alles andere als lustig. „Gebremst“ trifft es aber ganz gut. Da jede Mannschaft im Verein mit vielen, aber Gott sei Dank, keine schwereren Verletzungen zu kämpfen hatte, waren wir teilweise wirklich auf Anschlag“.
Kleinmünchens „Urgestein“ Franz Pöschl und Markus Hacklbauer unterstützen Dich in Eurer Trainer-Crew- wie teilt Ihr Euch die Zuständigkeiten auf?
„Leider hat sich Markus zu Beginn der Herbst Saison eine persönliche Auszeit nehmen müssen, hat aber trotzdem versucht, uns zu unterstützen. Ich hoffe, dass er bald wieder zurückkehren wird. Daraufhin haben wir im Trainer- Team auch einige Veränderungen vorgenommen. Es ist uns gelungen, mit Athletik -Trainer Gerhard Braunschmid und der FL-Spielerin Sarah Posavac das Team zu vergrößern und wieder einen Schritt in die richtige Richtung zu machen. Daher ist die Aufteilung klar vorgegeben. Franz macht das Aufwärmprogramm, Gerhard übernimmt das Team für den athletischen bzw. koordinativen Teil des Trainings, Sarah und ich kümmern uns um die Balltechnik bzw. Spielvorbereitung und Taktik. Die administrativen Tätigkeiten inklusive der Trainingsliste übernimmt dann wieder Franz“.
Anika Hofschweiger für die österreichische U 17, Siena Breitwieser wurde sogar zu einem deutschen U16- Perspektivenlehrgang eingeladen, das ist doch eine Bestätigung für Eurer Ausbildungs-Qualität, oder?
„Mich persönlich freut es immer sehr, wenn unsere Spielerinnen einberufen werden. Besonders bei den beiden Spielerinnen, die Du genannt hast. Die Qualität der Ausbildung ist zweifellos gegeben. Das hat der Verein bzw. die Frauenfußball-Akademie schon öfter bewiesen. Nur: wie es schon öfter angesprochen wurde, es gehören immer Zwei dazu. Wir als Trainer können den Weg nur vorgeben, gehen müssen ihn die Spielerinnen. Wenn das der Fall ist, kann richtig viel Gutes entstehen, was wiederum dem Verein weiterhelfen kann“.
Sind Spielerinnen Eurer Mannschaft beim Andrea Binder Hallencup in Grieskirchen von 5.-7. Jänner am Werk?
„Soweit ich informiert bin, spielt mein Trainer- Kollege Mario Moser am 5.Jänner mit seiner Mannschaft beim U 14-Bewerb mit und die Akademie startet am 7.Jänner beim Andrea Binder Hallencup“.
Wann beginnt Ihr wieder mit dem Aufbautraining?
„Meine Mannschaft beginnt am 10.1.24 mit dem Aufbautraining. Wir starten zunächst in der Halle. Um besser als im Herbst zu starten, wird es auch noch „Hausaufgaben“ für die Spielerinnen geben“.
Welche sportlichen Ziele und Wünsche hast Du für das „Neue Jahr“?
„Meine Ziele jetzt, haben sich gegenüber dem Herbst nicht verändert. Es gilt für mich weiterhin, die Mannschaft zu verbessern und den Abstand, betreffend die Leistungsfähigkeit von Future League und U16 zu verringern. Und sollte es gelingen, eine Spielerin dauerhaft im Future-League- Team zu etablieren, so habe ich mein Ziel erreicht. Tabellenplatz sollte ein einstelliger Rang sein, dann wäre ich zufrieden“.
Herzlichen Dank für Deine Zeit und viel Glück und Erfolg in der Frühjahrsmeisterschaft!“
Helmut Pichler