Nach dem gestrigen Finalsieg der SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen gegen LASK 1b sprach das Ligaportal mit den beiden Cheftrainern Martin Mühlgrabner (Kematen) und Thomas Pankotai (LASK 1 b):
Das "jüngere" LASK-Team musste im Endspiel der Routine der Gegnerinnen Tribut zollen, glänzte aber als fairer Verlierer mit Sportsgeist !
ZAUNERGROUP OÖ Ladies Cup:
SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen -- LASK 1b 4:0 (3:0)
Ligaportal: Martin, ich gratuliere zu dieser Extraleistung, wie hast Du das Spiel gesehen?
Martin Mühlgrabner: „Danke für das Lob! Wir haben uns penibel vorbereitet und wollten dieses Spiel unbedingt gewinnen. Wir sind auf eine sehr junge Truppe gestoßen, mit sehr schnellen, technisch technisch ausgezeichneten Fußballerinnen. Der Vorteil größerer Routine lag sicher bei uns und es kam uns auch entgegen, das die Spielmacherin des LASK, Leonora Elshani, leider bei den Schwarz-weißen mit Kreuzbandriss ausfällt. Gute Besserung auf diesem Weg!
Der Spielverlauf kam uns auch entgegen, denn schon nach 6 Minuten führten wir durch Lisa Eisner mit 1:0, 2 Minuten später hätte Carina Kaltenböck sogar schon auf 2:0 stellen können. In der 37. Minute wurde ein Schuss von Rizvanovic noch abgewehrt, aber Kaltenböck war zur Stelle und erhöhte auf 2:0. Nur 2 Minuten später sah dann unsere Spielmacherin Alexandra Holzer, dass Lask-Torhüterin Vanessa Hüll etwas zu weit vor ihrem Tor stand und Holzer war dann mit einem Heber aus der Distanz zum 3:0 erfolgreich. Dieses Ergebnis hielten wir bis zur Pause.
Bilia Jankova hielt das „Zu-Null“
In der 57. Minute brachte der Lask einen ganz gefährlichen Weitschuss an, den ich schon im Tor sah, aber Bilia konnte mit einer unglaublichen Reaktion noch abwehren. Bei einem Gegentreffer zu diesem Zeitpunkt …wäre es möglicherweise noch einmal spannend geworden. Im Gegenstoß erhielten wir einen indirekten Freistoß nach Rückpass auf die Torfrau zugesprochen und Elcin Bagci verwandelte zum 4:0, damit war das Spiel gelaufen“.
Bewahrte ihr Team vor dem Anschlusstreffer und zeigte sich wie im Halbfinale in ausgezeichneter Form: Bilia Jankova (SPV Kematen/Piberbach-Neuhofen/Rohr; beide Fotos: Willi Grinninger, kickerin.at)
Ihr habt alle Spielerinnen, die mitgekommen waren, eingesetzt?
„Ja, es war auf jeden Fall ein denkwürdiges Spiel und da sollte möglichst viele teilhaben.“
Kann man sagen, es entschädigt Euch für einige unglücklich verlaufene Meisterschaftsspiele?
„Ja, denn wir haben schon unnötige Punkteverluste hinnehmen müssen, der Pokal-Sieg wiegt einiges auf!“
Du hast vorhin gesagt, Ihr hättet Euch penibel vorbereitet?
„Ja, wir haben ein Video vom Halbfinale: SPG SV Guntamatic Ried / Antiesenhofen-Lask 1b (2:1 nach Verlängerung) genauestens studiert und uns über die Linzerinnen informiert. Schon im Training war erkennbar, dass die Mädels unbedingt als Siegerinnen vom Platz gehen wollten.
Wie sicher warst Du Dir vor der Begegnung, dass Ihr das Spiel für Euch entscheiden könnt?
„Unsicher war ich nur, wie stark der Lask aufgestellt sein würde, nachdem sie mit der Standard-Elf antraten, war ich relativ sicher, dass wir uns gut behaupten können, wenn wir fokussiert und hoch kontriert an die Aufgabe herangehen.
Inwieweit spielte Taktik eine Rolle?
„Lask begann mit einer 3- er Abwehr, das kam unseren 2 schnellen Flügelstürmerinnen entgegen, die im Zentrum noch von 2 Spielerinnen unterstützt wurden. Wie erwähnt, musste auch noch Spielmacherin Elshani ersetzt werden, Johanna Hauhart bemühte sich sehr, ihre Rolle zu übernehmen und die verletzte Team-Kollegin zu vertreten, ihre Mannschaft agierte sehr, vielleicht ein wenig, zu offensiv.
Die Rektionen nach dem Spiel?
„Die Lask-Spielerinnen waren ein sehr fairer Verlierer, sind Spalier für uns gestanden und haben gratuliert, echte Sportlerinnen eben. Die Veranstaltung samt Siegerehrung war von Union St. Stefan hervorragend organisiert und über die Siegprämie können wir uns auch ausgiebig freuen".
Bleibt Euer Team zusammen?
„Ich denke, der Pokalsieg wird dazu Positives beitragen, ich weiß im Moment nur, dass alle bleiben. Mit 2,3 möglichen „Zugängen“ sind wir im Gespräch.
Werdet Ihr im Herbst als Vertreter Oberösterreichs am SPORTLAND Niederösterreich Frauen Cup teilnehmen?
„Wir warten ab, in der Vorsaison wurde der o.ö. Cup-Finalist Dorf/Pram (weil Sieger LASK ohnehin gesetzt war) in der 1. Runde gegen den Zweitligisten Carinthians Hornets gelost und unterlag 0:7“.
Lask-Cheftrainer Thomas Pankotai:
„Wir haben nicht ins Spiel gefunden und der frühe Führungstreffer von SPV Kematen-Piberbach/Rohr-Neuhofen hat uns sehr verunsichert. Unsere große Chance zu 1:1 haben wir leider vergeben und kurz vor der Halbzeit konnte die SPV innerhalb von 2 Minuten zwei weitere Tore erzielen. Trotz des 0:3-Rückstandes zur Halbzeit haben wir zu Beginn der 2. Halbzeit noch einmal alles versucht und hatten eine große Chance zum Anschlusstreffer. Das 0:4 besiegelte aber unsere Niederlage. Unsere Gegnerinnen haben unsere Fehler eiskalt ausgenützt und dementsprechend verdient gewonnen. Gratulation an die SPV Kematen-Piberbach / Rohr-Neuhofen zum Cupsieg!
Im Moment sind wir alle natürlich sehr enttäuscht. Dennoch möchte ich betonen, dass die Leistung 1 Spieles nicht die Leistung der gesamten Saison wiederspiegelt. Neben dem Meistertitel in der Landesliga haben wir als jüngstes Team im Landescup das Finale dank großartiger Leistungen erreicht. Das Endspiel war eine wertvolle Erfahrung für uns, aus der wir viele Lehren ziehen können“!
Helmut Pichler