Frauen in OÖ

Cheftrainer Gerhard Böhm verlässt die Kommandobrücke bei der SPG Wallern/Krenglbach!

 

Mit dem Headcoach übergibt ein profilierter Cheftrainer in Oberösterreichs höchster Frauenspielklasse das Szepter beim LT1- O.Ö.Liga-Dritten; Ligaportal führte folgendes Gespräch:

 

Führte die SPG Wallern/Krenglbach auf Platz 3 und zum Sieg im o.ö. Hallencup 2023: Gerhard Böhm (Foto: privat) 

 

Ligaportal: Gerhard, nach 2 erfolgreichen Jahren beendest Du Deine Tätigkeit bei der SPG Wallern/Krenglbach, warum?

Gerhard Böhm: „Eine berufliche Veränderung und auch Privates schränken mein Zeitvolumen in Zukunft noch mehr ein, sodass ich beschlossen habe, eine Pause einzulegen. Die letzten Jahre waren intensiv, wir konnten als Trainer einiges sehr gut bei der Mannschaft weiterentwickeln.“

In der abgelaufenen Saison wart Ihr lange auf Titelkurs, was war der Knackpunkt?

„Ich denke, in den Spielen gegen Steyr (1:1 ) und Nebelberg (2:2) haben wir die Meisterschaft „verschenkt“, vielleicht waren auch schon einige Spielerinnen zu sehr auf den Titelgewinn fixiert. Bei diesen Matsches hatten wir zahlreiche Chancen ungenützt gelassen. Die Niederlage im letzten Herbst-Spiel gegen Niederthalheim haben wir Trainer noch nicht so dramatisch empfunden, waren vielleicht schon im „Winterschlaf“ (schmunzelt). Wir sind dann sehr gut vorbereitet in das Frühjahr gestartet und sind dann, wie vorhin erwähnt, zu großzügig mit Chancen umgegangen. Auch im letzten Spiel gegen die SPV Kematen-Piberbach/Neuhofen-Rohr waren wir beim 0:1 besser, wir uns auch Cheftrainer Mühlgrabner bestätigte. Druck von der Vereinsleitung, schon in diesem Jahr den Titel zu holen, gab es nicht, das Zeitspektrum waren die nächsten 2 Jahre. Allerdings werden einige Spielerinnen geholt werden müssen, damit im Kader kein zu großes Gefälle entsteht. Bei uns war es manchmal so, dass Spielerinnen des A- Teams in der 1 b aushelfen mussten und dort voll eingesetzt waren, bei uns aber ebenfalls voll zur Verfügung hätten stehen sollen. So ist es Rang 3 geworden, damit kann man zufrieden sein in dieser total ausgeglichenen Liga“.

Im ZAUNERGROUP O.Ö. Ladies Cup seid Ihr im Viertelfinale gegen den späteren Finalisten LASK 1 b erst nach uns wurde 2 glasklare Elfer vorenthalten, das Penaltyschießen verloren wir dann, also vom Spielglück waren wir nicht gerade verfolgt.“

Was zählt für Dich zu den absolut positiven Erinnerungen?

„Bei der Übernahme dieser Funktion hat sich sofort gezeigt, dass die Mädchen mitziehen, dass sie gerne dazulernen und sich weiterentwickeln wollen. Deshalb höre ich auch mit einem weinenden Auge auf.

Sportlich war der Sieg im o.ö. Hallencup 2023 in erster Linie für die Mädels eine große Sache, für uns Trainer weniger, weil wir immer die Verletzungsgefahr im Hinterkopf haben“.

In der Fairplay-Wertung habt Ihr Platz 2 belegt, gingen die Ligakonkurrentinnen manchmal mit mehr Härte als Ihr  zur Sache?

„Als spielerische Mannschaft waren wir nicht von allen Referees ausreichend geschützt, das habe ich festgestellt, da gingen manche schon (zu) sehr „zur Sache“!

Inwieweit haben schwere Verletzungen Euren Saisonplan beeinträchtigt?

„Im Herbst mussten wir 2 Kreuzbandrisse verkraften, im Frühjahr blieben wir dann davon Gottlob verschont geblieben.“

Wurde schon ein Nachfolger für Dich gefunden?

„Soweit ich weiß, noch nicht, aber ich hoffe sehr, dass es nicht zu lange dauert. Aus diesem Team ist noch einiges herauszuholen, dazu wären noch 3-4 Spielerinnen nötig, wenn nicht mehr, wenn sich Akteurinnen auch noch zum Weggang entschließen“.

Bleibst Du dem Fußball erhalten?

„Nur mehr als Aktiver beim Senioren-Fußball, ich werde den Frauenfußball vermissen, es war für mich eine Super-Erfahrung, die mich voll begeistert hat.“

Vielen herzlichen Dank für das abschließende Gespräch, ich wünsche Dir weiterhin Alles Gute und viel Glück!

Helmut Pichler