Frauen in OÖ

Im Doppel-Interview: „Erfolgsgeschichte der Mädchen-Hobbyliga geht in die Verlängerung!

Auch in der Mädchen-Hobbyliga (MHL) ist die Herbst-Saison (fast) abgeschlossen, Zeit also, Bilanz zu ziehen; das LIGAPORTAL bat dazu Manfred Feichtinger und Michael Weingärtner, beide Frauenreferat des OÖFV, zum Gespräch:

 

 

Packende Torszenen sind nach wie vor das „Salz in der Suppe“ der MHL (Foto: Willi Grinninger, kickerin.at)

 

Ligaportal: Manfred, Michael, seid Ihr mit dem Ablauf der MHL bisher zufrieden?

Manfred Feichtinger: „Die aktuelle Saison läuft gut. Die Spiele sind spannend und auch in der Tabelle geht es eng zu. Scheinbar kann heuer jeder jeden schlagen. Was will das Fußballerinnenherz mehr?“

Michael Weingärtner: „Neben den spannenden Spielen freut es mich auch, dass einerseits junge Talente als auch Anfängerinnen ihre Chance bzw. Einsatzminuten bekommen. Dabei werden sie vom jeweiligen Team gut unterstützt, wodurch der Einstieg in den Fußball erleichtert wird“.

 

Haben sich Eure „Regel-Schärfungen“ für die neue Saison schon bewährt?

„Scheinbar haben die Vereine verstanden, um was es uns bei den „neuen“ Regeln geht. Wir hatten bis dato keine Probleme. Ich denke, wir haben einen kleinen Schritt in die richtige Richtung gemacht“.

„Es ist nebenbei eine Erleichterung für die Verantwortlichen, da sie detailliertere Rahmenbedingungen haben, welche sie bei den Vorbereitungen unterstützt. Dennoch besteht weiterhin eine offene und respektvolle Kommunikation zwischen allen Beteiligten. Somit können Fragen besprochen und gemeinsam geklärt werden“.

 

In Gruppe A konnten sämtliche Spiel schon durchgeführt werden, haben Euch auch die Unwetter nicht bremsen können?

„Heuer waren die Vereine vom Start an darauf eingestellt, dass wir ,was die Termintreue betrifft, viel mehr von ihnen verlangen. Mit der notwendigen Ernsthaftigkeit kommt auch keiner der Vereine so schnell in Bedrängnis. Darum haben wir auch das Katastrophen-Wochenende sehr rasch wieder aufgeholt“.

„Lobend erwähnen muss man auch, dass bei Problemen (egal ob Wetter, Platzverhältnisse oder Terminkollisionen) gemeinsam eine Lösung gesucht und das Wohl der Spielerinnen in den Mittelpunkt gestellt wurde“.

 

In Gruppe B steht nur noch Neuhofen-Windischgarsten am 17. November aus, ebenfalls ein mustergültiger Ablauf, oder irre ich da?

Beide: „Ja, wir hoffen nun, dass wir auch das letzte geplante Spiel noch durchbringen, dann wäre der Herbst voll nach unseren Vorstellungen gelaufen“.

 

An der Spitze herrscht in beiden Gruppen dichtes Gedränge, ein Ansporn zur weiteren Leistungssteigerung?

Beide: „Das hoffen wir. Es soll aber nicht der Ehrgeiz im Vordergrund stehen, viel wichtiger ist uns, dass möglichst viele der jungen Talente zum Einsatz kommen. Der Meistertitel darf natürlich angestrebt werden, es wird aber nur einen Sieger geben, also sollte die Entwicklung jeder einzelnen Spielerin im Fokus stehen. Nur so werden wir auch langfristig davon profitieren“!

 

Was war für Euch das größte Überraschungsmoment im Herbst?

„Sportlich gehen wir immer sehr offen in die Saison. Ich mache mir überhaupt keine Gedanken über die Kräfteverhältnisse vor der Saison. Erfreulich ist für mich aber schon, dass jene Mannschaften, die aus den GIRLS-CUP kommen, wie z.B.: Ansfelden, schon extrem konkurrenzfähig sind“.

„Generell ist es immer wieder eine Überraschung und sehr erfreulich, wie schnell sich die Spielerinnen an die MHL gewöhnen und TOP- Leistungen zeigen. Wobei wir hier auch den TrainerInnen, BetreuerInnen und den übrigen UnterstützerInnen für ihre Arbeit danken möchten!“

 

„Droht“ In der MHL im Winter wieder der Rückzug eines Teams, das sich auf den Einstieg in die Meisterschaft vorbereitet und damit  eine "Rumpftabelle"?

Beide: „Aktuell wissen wir davon noch nichts, aber der Einstieg in den Meisterschaftsbetrieb des Fußballverbandes soll ja das erklärte Ziel sein, also wäre es sehr wünschenswert, wenn sich im Sommer wieder ein Team aus der MHL in diese Richtung verabschiedet“.

 

Gibt es Konkurrenz-Situationen bei den Terminen zwischen MHL und U 14-Girls-CUP?

„Das denke ich überhaupt nicht, da die GIRLS-Cup Turniere ja nicht so regelmäßig stattfinden, dass sich das gegenseitig behindert. Ich denke eher, dass aktuell der MHL-Spielbetrieb die beste Lösung zwischen den Mädchen-Turnieren und einer Frauen-Kampfmannschaft ist“.

„Der Girls-Cup ist eher der Einstieg, um den jungen Spielerinnen eine Möglichkeit zu geben, in reinen Mädchen Teams Fußball zu spielen oder eine Mannschaft für die MHL bzw. OÖFV-Meisterschaft aufzubauen“.

 

Wie groß ist das Publikums-Interesse, verglichen mit dem U14- Girls-Cup?

„Das ist, so denke ich, wie bei allen Frauenfußball-Terminen immer noch ausbaufähig. Aber wir sind auch hier auf einem guten Weg. Mittlerweile wird auch beim Publikum die MHL nicht mehr nur als „Bewegungstherapie“ gesehen. Auch hier sind viele Mädchen mit sehr viel Ehrgeiz und Leidenschaft am Werk und das verdient sich allemal den Respekt der Zuschauer“.

„Neben den Eltern, Freunden und Unterstützern ist es erfreulich, dass häufig junge Mädels bei den Spielen bzw. Turnieren zusehen und die eine oder andere ihre Begeisterung für den Fußball entdeckt“.

 

Bleiben bei Euch noch Wünsche für das Frühjahr über?

„Also, ich wünsche mir, dass die Mannschaften mit der gleichen Zielstrebigkeit weiter machen. Das wir alle unser gemeinsames Ziel nicht aus den Augen verlieren – nämlich die Entwicklung der einzelnen Spielerinnen über das Erfolgserlebnis zu stellen. Dann, denke ich, werden wir auch im Frühjahr ein schönes „Gemeinsam“ und nicht nur ein „Gegeneinander“ erleben!

„Bei den Wünschen für das Frühjahr kann ich mich bei Manfred nur anschließen. Ergänzend wünsche ich den Betreuern und Spielerinnen ein verletzungsfreies Frühjahr und viele erfreuliche und lehrreiche Momente“!

 

Ich bedanke ich mich bei Euch beiden ganz herzlich für Eure Bereitschaft und Eure Zeit für die aktuellen Analysen und wünsche Euch weiter viel Erfolg!

Nähere Details zur MHL, siehe: https://www.mhl-hobbyliga.at/home/

Helmut Pichler