Mit einer negativen Überraschung wartete der Linzer ADMIRAL-Bundesligist vor dem Jahreswechsel auf:
Größter Erfolg für Markus Hütter-Rauschmayr (ganz rechts): im Betreuerteam des Meisters der 2. Frauen-Bundesliga 2022 mit Gerhard Braunschmid, Medienmanager Eugen Dickinger, Thomas Wüest (stehend von rechts), Gerald Reindl (im Vordergrund) mit Meisterteller (Foto: Herbert Redhammer)
Dem LIGAPORTAL wurde am 19. Dezember folgende Pressemitteilung der SPG BW Linz/Kleinmünchen übermittelt:
„FC Blau-Weiß Linz / Kleinmünchen strebt nach noch mehr Professionalität – Veränderung im Leitungsteam
Der FC Blau-Weiß Linz / Kleinmünchen verfolgt weiterhin das Ziel, seine Arbeit im Bereich des Vereinsmanagements und des sportlichen Bereichs auf ein noch höheres professionelles Niveau zu heben. Um diese Ambition zu realisieren, sind Veränderungen notwendig, die sowohl den Verein als auch die gesamte Mannschaft auf die nächste Stufe bringen sollen.
In diesem Zusammenhang müssen wir leider mitteilen, dass wir uns von unserem bisherigen sportlichen Leiter, Markus Hütter-Rauschmayr, trennen. Diese Entscheidung ist ein Schritt, um die Weichen für eine erfolgreiche Zukunft zu stellen und die erforderlichen Veränderungen umzusetzen, die im Rahmen einer kontinuierlichen Weiterentwicklung unumgänglich sind.
Wir möchten uns an dieser Stelle herzlich bei Markus für die hervorragende Zusammenarbeit der letzten Jahre bedanken. Sein Engagement und seine Leidenschaft für den Verein waren stets spürbar und haben einen wichtigen Beitrag zu den bisherigen Erfolgen von FC Blau-Weiß Linz / Kleinmünchen geleistet. Wir wünschen ihm für seine berufliche und private Zukunft alles Gute und viel Erfolg.
FC Blau-Weiß Linz / Kleinmünchen bleibt entschlossen, sich weiter zu professionalisieren und mit neuen Impulsen und frischen Ideen die Zukunft des Vereins positiv zu gestalten. Wir danken allen Mitgliedern, Fans und Partnern für ihre fortwährende Unterstützung und freuen uns auf die kommenden Herausforderungen“.
Dazu wurde der frühere sportliche Leiter zum Interview gebeten:
LIGAPORTAL: „Markus, warum ist es zur Trennung gekommen?
Markus Hütter- Rauschmayr: „Eines vorweg, auch für mich kam die Trennung sehr überraschend.
Mir wurde sehr spontan außerhalb des Vereins, von der neuen Obfrau,Sandra Mayrhofer, und der neuen Kassiererin, Lea Krinzinger, mitgeteilt, dass der Verein ab Jänner 2025 professionellere Wege gehen möchte. Vorab gab es diesbezüglich noch keine Gespräche“.
Ließen sich Deine beruflichen Herausforderungen mit den sportlichen Anforderungen nicht mehr vereinbaren?
„Von meiner Sicht her, nicht. Durch meine flexiblen Arbeitszeiten konnte ich auch viele Vormittags- oder Nachmittagstermine wahrnehmen. Dank des Verständnisses meiner Familie habe ich auch sehr viele Urlaubstage, Zeitausgleich-Stunden und Abende dem Verein widmen können. Zeitlich erschwerend war der plötzliche Rücktritt unseres Teammanagers. Auch hier wurden die meisten Tätigkeiten dann von mir übernommen. Ich denke trotzdem, dass ich den Mehraufwand recht gut gemeistert habe“.
Scheidest Du auch aus dem Betreuerteam der Frauenfußball-Akademie OÖ (FFAOÖ) aus?
„Aus den oben genannten Zeitgründen habe ich mich von dieser Funktion bereits seit letzter Saison zurückgezogen“.
Welche sportlichen Erfolge bleiben Dir am besten in Erinnerung?
„Natürlich der Aufstieg in die jetzige ADMIRAL-Bundesliga nach dem Meistertitel 2022 in der 2. Frauen-Bundesliga. Und mein persönlicher Erfolg als sportlicher Leiter, den besten Kader der Vereinsgeschichte übergeben zu können“!
Welche weiteren sportlichen Ziele wirst Du zukünftig verfolgen?
„Ich lebe seit über 45 Jahren für den Fußball. Als aktiver Spieler, als Trainer, als Jugendleiter, als Sektionsleiter und als sportlicher Leiter und darum weiß ich, wenn eine Tür zugeht, öffnen sich zeitgleich mehrere andere Türen“.
Ist Dir schon etwas über Deine Nachfolge bekannt, wird ein „Profi“ kommen, der ausschließlich mit Deinen Agenden befasst ist?
„Der neue Vereinsvorstand, ab 13.1.2025, wird sicher in den nächsten Tagen meine Nachfolge bekanntgeben. Mir wurde aber noch kein Name genannt“. „Professionell“ kann es aus meiner Sicht gesehen, nur eine Person sein, die all meine Tätigkeiten hauptberuflich übernimmt, beziehungsweise auf mehr Personal zurückgreifen kann. Des Weiteren müsste auch im sportlichen Bereich auf Professionalität geachtet werden und die Trainingseinheiten erhöht werden“.
Was wünscht Du Deinen bisherigen Teams?
Der Mannschaft wünsche ich natürlich den Klassenerhalt und eine verletzungsfreie Saison. Dem neuen, jungen Führungsteam wünsche ich, dass sie beim neuen professionelle Weg die Ziele erreichen, die sie sich vorgenommen haben. Mein Wunsch wäre es, trotz Professionalität, auch auf die menschlichen Aspekte zu achten, da es sich doch um einen sehr jungen Kader handelt und dies bereits unter der Führung von Gerald Reindl, Christine Holzmüller und mir immer großgeschrieben wurde.
Christine Holzmüller wünsche ich für ihre Zukunft viel Gesundheit und möchte mich auf diesem Weg für die respektvolle Zusammenarbeit bedanken“.
Markus, auch ich möchte mich bei Dir für Dein klares Statement bedanken und wünsche Dir, dass Du Dein großes Engagement und Dein enormes know- how auch in Zukunft für den Frauenfußball in Oberösterreich einsetzen kannst!
Helmut Pichler