Nach dem überzeugenden Meistertitel in der Landesliga 2023/24 zahlte das junge Team in der höchsten Frauenspielklasse Oberösterreichs „Lehrgeld“; dazu sprach das Ligaportal mit Cheftrainerin Johanna Hauhart:
Als beste LASK-Torschützin im Herbst gewann Flora Salahi (am Ball) 3 x das Duell mit der gegnerischen Torhüterin (Archiv-Foto: Willi Grinninger, kickerin.at)
Ligaportal: Johanna, Ihr hattet in der Winterpause einen Wechsel im Trainerteam, Lukas Strassern ist ausgeschieden?
Johanna Hauhart: „Ja, unsere Wege haben sich getrennt. Lukas ist zu seinem Heimatverein ASKÖ Leonding zurückgekehrt und hat sich dort im Herrenbereich eingebracht. Zudem ist er beruflich stark eingespannt und wird im März Vater, weshalb sich seine Prioritäten verschoben haben.
Wir wünschen ihm auf seinem weiteren Weg natürlich alles Gute!“
Ligaportal: Könntest Du uns seinen Nachfolger, Mirza Jasarevic, kurz vorstellen?
„Mirza ist ein erfahrener und routinierter Trainer, der bereits seit 2008 an der Seitenlinie steht. Er hat sowohl im Nachwuchsbereich – unter anderem beim LASK – als auch im Herrenbereich in verschiedenen Ligen gearbeitet. Der Frauenfußball ist für ihn eine neue Herausforderung, aber er macht das hervorragend. Unser Team, der Verein und ich profitieren enorm von seiner Erfahrung. Ich kenne ihn bereits seit längerem, da ich 2024 meine UEFA B-Lizenz unter seiner Leitung mit Union Allhaming/Weißkirchen absolviert und erfolgreich bestanden habe. Auch menschlich ist er eine große Bereicherung für uns. Wir sind beide engagiert, motiviert und haben klare Ziele in unserer Entwicklung“.
Stellt Ihr in dieser Liga tatsächlich das jüngste Team?
„Ja, mit einem Altersdurchschnitt von rund 16,8 Jahren sind wir die jüngste Mannschaft in dieser Liga. Das bedeutet natürlich, dass wir körperlich und erfahrungsmäßig oft auf Gegnerinnen treffen, die uns in diesen Bereichen überlegen sind. Dennoch setzen wir einen klaren Fokus auf die Entwicklung unserer jungen Spielerinnen – sie sind unsere Zukunft. Jeder beginnt einmal klein, durchläuft Rückschläge, lernt aus Niederlagen und wächst daran. Unsere Mädels machen enorme Fortschritte, und wir sind überzeugt, dass sie in Zukunft Großes erreichen werden“.
Im Finish der der Herbstmeisterschaft gewann man den Eindruck, dass Ihr Euch „akklimatisiert“ habt?
„Absolut. Nach anfänglichen Anpassungsschwierigkeiten haben wir uns immer besser in der Liga zurechtgefunden. Die Entwicklung war in den letzten Spielen klar zu sehen. Unser Spiel wurde strukturierter, das Selbstvertrauen wuchs, und wir konnten zeigen, dass wir auf diesem Niveau mithalten können“.
Auch der Abstecher zum „Andrea Binder Hallencup“ endete mit ansprechenden Leistungen?
„Das Turnier hat uns nochmals zusammengeschweißt und war eine wertvolle Erfahrung. Wir konnten viele positive Dinge mitnehmen, sowohl taktisch als auch mannschaftlich. Gerade für unsere jungen Spielerinnen war es eine tolle Möglichkeit, sich in einem anderen Umfeld zu beweisen“.
Ligaportal: Leidet Ihr unter Ausfällen wegen langwieriger Verletzungen?
„Ja, leider hat uns das Verletzungspech hart getroffen. Einige Spielerinnen fallen bereits seit längerer Zeit aus, was uns sowohl sportlich als auch in der Breite des Kaders herausfordert. Aber wir arbeiten intensiv daran, unsere Spielerinnen wieder fit zu bekommen und sie optimal auf die Rückrunde vorzubereiten“.
Was habt Ihr in der Winterpause unternommen, wie zufrieden warst Du mit der Wintervorbereitung?
„Wir haben die Winterpause bestmöglich genutzt. Trotz der kalten Monate konnten wir an vielen Dingen arbeiten – sei es taktisch, körperlich oder im Teamzusammenhalt. Auch zusätzliche und freiwillige Individualtrainings, selbst bis zum 23.12. sowie am 30. und 31.12., wurden von unseren Spielerinnen besucht. Das zeigt, wie groß der Wille, der Einsatz und die Einstellung im Team sind“.
Zum Frühjahrsauftakt kommt es für Euch „knüppelhart“: Ihr trefft auf die beiden Erstplatzierten SPG Wallern/Krenglbach und den TSV Ottensheim?
„Das sind natürlich harte Gegner, aber genau solche Spiele bringen uns weiter. Wir werden uns bestmöglich vorbereiten, fokussiert auftreten und unser Spiel durchziehen. Unser junges Team hat in der Hinrunde viel gelernt, und wir sind bereit, uns mit den besten Mannschaften zu messen“.
Bleibt der Klassenerhalt Euer oberstes Ziel?
„ Das ist kein Thema: durch das Ausscheiden der SPG Antiesenhofen/SV Guntamatic Ried vor Meisterschaftsbeginn stellt sich für uns die Frage nicht, weil ja die ehemalige Innviertler Spielgemeinschaft schon längst nach den Statuten als Absteiger feststeht. Unser Ziel ist es, uns in dieser Liga zu etablieren und kontinuierlich weiterzuentwickeln. Wir wollen unsere jungen Spielerinnen bestmöglich fördern und wir wollen als Team wachsen“.
Dein gesamtes Fazit über Status und Entwicklung Deiner Mannschaft?
„LASK 1c ist die jüngste Mannschaft der Liga und stellt sich dennoch mit vollem Engagement der Herausforderung in der höchsten Frauenklasse Oberösterreichs. Trotz körperlicher und erfahrungsmäßiger Nachteile zeigt das Team eine klare Entwicklung, hohe Einsatzbereitschaft und eine große Lernkurve. Die Winterpause wurde intensiv genutzt, um sich bestmöglich auf die Rückrunde vorzubereiten. Der Verein bietet jungen, ambitionierten Spielerinnen eine hervorragende Plattform, um sich weiterzuentwickeln und auf höchstem Niveau Fuß zu fassen. Gleichzeitig sucht LASK 1c gezielt nach Spielerinnen mit Führungsqualitäten, die das Team mit ihrer Erfahrung und Mentalität voranbringen können.
Mit einem klaren Fokus auf Entwicklung, Teamgeist und Professionalität geht die Mannschaft selbstbewusst in die Rückrunde – bereit, sich mit den besten Teams der Liga zu messen und langfristig ihre Position zu festigen“.
Für Dein glasklares Statement bedanke ich mich sehr herzlich und wünsche Euch, dass Ihr für Eure Anstrengungen auch dementsprechend sportlich belohnt werdet!
Helmut Pichler